Mauer mit Kunstwerken verschönert
"Ataşehir trifft Kunst“ - Serap Riedel beteiligt sich an Kunstprojekt in Istanbul

Serap Riedel mit der Bezirksbürgermeisterin Leyla Yeşim Şaylan zu Beginn der Arbeit
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Wenn die Duisburger Künstlerin Serap Riedel bei Offenes AtelierDU ihr Atelier öffnet, aber selbst nicht anwesend ist, muss es dafür einen wichtigen Grund geben. Und einen solchen wichtigen Grund hat es gegeben, denn die Künstlerin hat ab 1. Oktober in Istanbul an einem Projekt teilgenommen, dass auf Deutsch den Titel "Ataşehir trifft Kunst“ trägt.

"Ataşehir trifft Kunst" - Kunst in den öffentlichen Raum bringen

Ataşehir ist ein Stadtteil von Istanbul mit ca. 500.000 Einwohnern. Dieser ist unterteilt in verschiedene Ortsteile, einer davon ist Atatürk Mahallesi. Durch diesen Ortsteil führt die Meriç Sokak, eine lange Straße, die an einer Seite von einer über einen Kilometer langen Mauer gesäumt wird. Hier kam die Bezirksbürgermeisterin des Ortsteils Atatürk Mahallesi, Leyla Yeşim Şaylan, regelmäßig vorbei und war betrübt über den tristen Eindruck, den die Mauer hinterließ. Schon vor ihrer Wahl zur Bürgermeisterin hatte sie überlegt, wie man diesem tristen Eindruck abhelfen könne. Wie wäre es, wenn diese Mauer mit Kunstwerken verschönert würde, war ein Gedanke, der ihr den Weg wies. Aber wie konnte es gelingen, die Mauer und damit den Stadtteil durch Kunstwerke zu verschönern? Man müsste eine Kunstaktion initiieren und Kunstschaffende einladen, sich ehrenamtlich zu engagieren und das Stadtviertel mit ihrer Kunst zu beschenken. Die Idee zu "Ataşehir trifft Kunst" war geboren.

Serap Riedel zur Mitwirkung eingeladen

Jetzt mussten Kunstschaffende und vor allem ein Sponsor gefunden werden. Bürgermeister sind im Allgemeinen gut vernetzt. Das gilt auch für Leyla Yeşim Şaylan. Nun zahlte sich ihre Bekanntschaft mit Nevzat Metin, dem Leiter der Knidos Kultur und Kunst Akademie (UKKSA) aus. Mit dieser Kunstakademie ist Serap Riedel seit 2014 verbunden. Deshalb lag es für Nevzat Metin nahe, u.a. Serap Riedel zu fragen, ob sie nicht an der Teilnahme an diesem Projekt interessiert sei. Und die Künstlerin war interessiert, wurde vorgeschlagen und eingeladen, ebenso wie Mine Soral, mit der Serap Riedel bereits einige gemeinsame Ausstellungen verwirklicht hat. Das Problem war nur die Terminüberschneidung mit Offenes AtelierDU und die an sich zeitgleich erforderliche Vorbereitung auf die am 9. Oktober beginnende Ausstellung „Nach Aufruf …“. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Anstrengend, aber schön

So konnte Serap Riedel am 30. September nach Istanbul fliegen und sich ab 1. Oktober dem Projekt widmen. Nachdem man ihr zunächst eine ca. 3 Meter breite Wandfläche zugewiesen und sie dort mit einem Bild begonnen hatte, hat sie der Bitte von Leyla Yeşim Şaylan entsprochen und auch noch die daneben liegende über fünf Meter breite Fläche mit einem zweiten Bild verschönt. So hat Serap Riedel über Tage bis in die späten Abendstunden an ihren beiden Bildern gearbeitet. „Es war schon immer mein Anliegen, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Deshalb stelle ich meine Bilder immer wieder in Rathäusern und Gerichten aus. Die Mitwirkung an dem Projekt "Ataşehir trifft Kunst“ war anstrengend, aber schön. Es hat mir Freude bereitet, dabei zu sein und dadurch Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Die Reaktion der Passanten und Anwohner war großartig. Sie haben uns ermuntert, gelobt und sich bei uns bedankt. Manche haben uns mit Essen oder Getränken versorgt. Aus vorbei fahrenden Autos ist applaudiert worden. Diese Zeit und diese Erfahrung möchte ich nicht missen.“ „Durch mein Mitwirken habe ich einige neue Bekanntschaften mit anderen Künstlern schließen können, unter anderen Funda Tarakçioğlu, besonders aber in der liebenswerten Bezirksbürgermeisterin Leyla Yeşim Şaylan eine neue Freundin gewonnen.“

Einmaliges Projekt in der Türkei

So ist durch das Engagement der Bezirksbürgermeisterin Leyla Yeşim Şaylan ein in der Türkei bisher einmaliges Projekt verwirklicht worden. Vielleicht sollten die Verantwortlichen in Duisburg darüber nachdenken, ob es nicht auch in dieser Stadt Raum für ein Projekt "... (denken Sie sich hier ihren Stadtteil) trifft Kunst" gibt? "Ich wäre dabei!" sagt Serap Riedel.
Auf ihrer Homepage hat Serap Riedel eine eigene Seite über das Projekt "Ataşehir trifft Kunst" eingerichtet. Dort hat sie auch Links zu Videos über das Projekt gesammelt. Auch wenn die Berichte in türkischer Sprache erfolgen lohnt sich das Ansehen, denn auch ohne Ton bekommt man einen guten Eindruck über die Arbeit der beteiligten Künstlerinnen und Künstler.

Postskriptum: Serap Riedel ist rechtzeitig zur Vernissage ihrer Ausstellung "Nach Aufruf ..." aus Istanbul zurück gekehrt.

Die Fotos hat Serap Riedel mir dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. Das Werden ihrer Bilder hat sie auf ihrer Homepage dokumentiert. Die Fotos hier zeigen auch die Arbeiten einiger anderer Künstler. Die abgebildeten Menschen haben ihr das Einverständnis für eine Veröffentlichung gegeben.

Künstleratelier Serap Riedel
Stresemannstr. 16
47051 Duisburg
info@atelier-serap.de
www.atelier-serap.de
Instagram: @serapriedel

Autor:

Friedel Dreigeis aus Duisburg

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