Ein Schloss in Asterlagen?

Kapelle mit Schloss

Das Rittergut und Schloß in Asterlagen
Das Gut hatte im Laufe seiner Geschichte auch folgende Namen:
Gut „op ten Hus", tem Hove, Hovischer Hof, ob den Hauss, Ingenhoven.
Das Rittergut wurde erstmalig 1296 in einer Urkunde der Witwe des Ritters Reinhard von Asterlagen erwähnt. Andere Ritter wie Wynemarus de Asterlo oder Reynerus de Asterlo wurden in Asterlagen ab 1235 erwähnt, hatten aber keinen Hof.
Anmerkung zu einem Rittergut39:
Damalige Adelshöfe, wie es sie in Friemersheim und Moers gab, hatten uneingeschränkte Grundherrschaft. Sie waren der Inbegriff aller Gewalten, Rechte und sie waren eigener Gerichtsbezirk. Diese Grundherren hielten sich Dienst- oder Gefolgsmannen, die Ritter, (im heutigen Vergleich Soldaten, Polizisten und Gerichtsvollzieher in einer Person). Sie wurden für treue Dienste mit Land oder einem Bauerngut entlohnt. Die Ritter konnten auch an andere Adelshöfe verliehen oder verkauft werden. So geschah es, dass ein Arnold von Arscheidt 1335 seine 13 Dienstmannen an seinen Onkel den Grafen Dietrich von Moers verkaufte. Unter diesen Mannen war ein Ritter Rembold Ingenhoven dem das Rittergut in Asterlagen gehörte. Das Schloß war also der Wohnsitz des Rittergeschlechts von Asterlagen und lag in unmittelbarer Nähe des Werdener Hofes40. 1401 belehnte der Abt Adolf von Spiegelberg den „Fredericus in dem Hove" mit dem Gut „In den Hove zu Asterlagen". 1443 bis1503 wurden in Urkunden als Besitzer Ingenhofen erwähnt. Um 1515 heiratete die Erbin des Hofes Asterlagen, genannt Ingenhofen, nämlich Gertrud von Ingenhofen, den Johann vom und zum Gysenberg. Weitere Besitzer waren Johann Arndt von und zum Gysenberg, verheiratet mit Anna von Münster. Als Besitzer folgte der Sohn Arndt von und zum Gysenberg, verheiratet mit Sybille von Schall von Bell, danach Johann von und zu Gysenberg, verheiratet mit Otta Hellenberg von Romberg. 1610 erfolgte eine Belehnung durch den Abt Konrad von Werden. 1720 ging der Besitz an den Freiherrn Friedrich von Eerde zu Pleckenpoel. 1795 hörte das Gut auf ein freiadeliges Besitztum zu sein. Wann die Gebäude beseitigt wurden konnte nicht ermittelt werden. Bei der Hausnummernvergabe 1867 wurde kein Schloß oder Hof berücksichtigt. Als Heinrich Portmann mit seinem Sohn, hinter dem Hof und den Häusern Winkelhauser Straße 39 bis 39c, um 1950 die Pappeln pflanzte, stießen sie immer wieder auf Ziegelsteine. Sie weisen als stumme Zeugen auch heute noch darauf hin, wo das Schloß gestanden hat. Die gesamte Wiese steht seit 1991 unter Bodendenkmalschutz. In der Denkmalliste heißt es. "Nach dem derzeitigen Kentnisstand und den im Gelände vorgefundenen Befunden kann erwartet werden, dass Siedlungsspuren, dieses seit dem frühen Mittelalter bewohnten Platzes, im Boden erhalten sind. Aus diesem Grund ist die Wüstung Asterlagen bedeutend für die siedlungs-, wirtschafts- und sozial-geschichtliche Entwicklung am linken Niederrhein. Sie erfüllt die Voraussetzungen zum Eintrag in die Denkmalliste. An ihrem Schutz und ihrer Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse".
Einige Landkarten von 1595 bis 1672 die im Moerser Schloß hängen, haben im Ortsteil Asterlagen ein Schloß mit Wassergraben eingezeichnet. Es wird als Arx = Wehr, Burg, Feste bezeichnet.

Autor:

Klaus Sefzig aus Duisburg

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