KiT - Kunst im Tunnel in Düsseldorf

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KiT - Kunst im Düsseldorf ist ein unterirdisches Kunstmuseum in Düsseldorf zwischen dem Parlament und der Altstadt, ganz in der Nähe des Mannesmann-Gebäudes. Im Rahmen der diesjährigen Quadrinale ist dort die Ausstellung "Die Theorie des Himmels I - Die Milchstraße" von Björn Dahlem vom 11. September 2010 bis zum 16. Januar 2011 zu sehen.

Nach Angaben des Museums ist dies die erste Einzelausstellung. Auf 888 Quadratmeter schuf der Künstler eine raumgreifende, dreidimensionale Skulptur aus Holz, Styropor und Teppichboden. Es soll wie ein eigener Kosmos aus Inseln, Türmen und Felsen geschaffen werden.

"Der Besucher ist eingeladen, Teil dieser Skulptur zu werden, in der immer wieder gläserne Vitrinen, gefüllt mit eigentümlichen Objekten, auftauchen, die scheinen, als habe sie Dahlem im Weltall gefunden. Mit seinen Welteninseln macht der Künstler Dinge sichtbar, die wissenschaftlich nicht erklärbar und nur mit dem Verstand nicht zu begreifen sind.

Seine Sicht auf dem Mysterien des Kosmos ist dabei nüchterner als die vieler anderer Künstler. Es sind `arme Materialien´, mit denen er versucht, das Unbeschreibliche darzustellen. Styropor, Holzplatten, Glühbirnen und Neonröhren bilden einen Gegensatz zur Komplexität und Unfaßbarkeit des Universums. Darüber hinaus taucht er in seiner Arbeit tief in die Kunstgeschichte und Philosophie. Von der mittelalterlichen Gottes- und Heiligendarstellung über Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel bis zu Joseph Beuys erstreckt sich der kunsthistorische und religiöse Fundus, aus dem Björn Dahlem schöpft. Er weiß: Das Strahlende, die Erleuchtung, das Wunder kann sich nur in der Kunst materialisieren. Die Romantik mit ihrem Lebensgefühl des Nicht-Darstellbaren, der Sinnlichkeite, der Gefühle und der Sehnsucht - all dies beförderte in Literatur, Musik und Kunst die Lust des Komponierens und Konstruierens eines irrealen, metaphysischen Raumens, wie ihn Dahlem im KiT schafft," erfahre ich bei der Ausstellungseröffnung.

Ganz in weiß, so, wie man sich eine Milchstraße vorstellt (wer gerne Süßigkeiten ißt, denkt natürlich sofort an "Milky Way") - so läßt sich die Ausstellung beschreiben.

KiT - Kunst im Tunnel zeigt ja öfter Künstler, die erst noch am Anfang ihrer Karriere stehen. 1974 in München geboren, lebt und arbeitet Dahlem heute in Berlin. 1994 bis 2000 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Im Sommersemester 2005 / 2006 war er Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin, 2008 Gastprofessor für experimentelle urbane und architektonische Forschung an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg, und 2010 Gastprofessor an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Seit 1999 ist er in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Öffentlichkeit präsent. Betrachtet man die ausgestellte Kunst, sieht sie leicht und einfach aus. Dahlem verarbeitet den Gelsenkirchener Barock genauso wie viele andere Materialien. Weckt er bei sich das Kind im Mann? Diese (Schnaps-?)Idee kann der Betrachter schnell haben, wenn er die Objekte zum ersten Mal sieht. Viele Interpretationen sind möglich. Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, welche Bandbreite und welchen Reichtum die Kunst, die so kindlich-naiv daherkommt, dann doch bietet.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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