Kolumne: Burlesque

Das Burlesque gehört zum US-amerikanischen Unterhaltungstheater. Es war zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. Es präsentierte das Striptease als zentrale Attraktion - schon das Ausziehen eines Handschuhs konnte sehr erotisch sein. Tanz und Gesang gehörten ebenfalls zum Burlesque.

Die Duisburger Innenstadt ist langweilig. Insbesondere dder Bereich zwischen Marienkirche, Steger Schwanentor und Königsgalerie (einschließlich des Sonnenwalls) muß aufgewertet werden. Befindet zumindest der neue Duisburger Kulturdezernent Gustav-Adolf Würzigmann. Er hat dafür auch schon ein paar Ideen entwickelt.

Gegenüber der Marienkirche gibt es ein größeres Gelände, das seit Jahren nicht genutzt wird. "Ich werde dort ein kleines Theater bauen; dort soll die Burlesque wiederbelebt werden," kündigt der massige, raumfüllende Mann von der Theosophischen Union an. Ist das nicht gewagtes Unterfangen? So mag der unbefangene Leser nun fragen.

Immerhin liegt das örtliche Rotlichtviertel in unmittelbarer Nachbarschaft. "Ich werfe den schweren Jungens gezieht den Fehdehandschuh vor die Füße. Bei denen geht es um plumen Samenkoller. Bei mir um erotische Kunst."

Das ehrgeizige Projekt scheiterte aber schon nach 4 Wochen, nachdem die Pläne öffentlich bekannt wurden. Kuttenbekleidete Motorradfahrer eskortierten den Mann vom Niederrhein täglich von und zur Arbeit Ein "Türsteher" bewachte täglich sein Büro, ohne daß Hausmeister und Ordnungsamt sich trauten, etwas dagegen zu unternehmen. Schlagringen, Baseballschlägern, schweren Ketten u. v. m. bewaffnet. Allein schon sein Samurai - Schwert sah gefährlich aus. Wir können nichts dagegen unternehmen," war die einhellige Meinung.

Auf einmal gab es Grillfeste, Mahnwachen, neuheidnische Feiern (wie die Sommersonnenwende u. ä.) u. v. m. an der Marienkirche.

"Ich hoffe, das wird keine Eintagsfliege bleiben," freute sich Würzigmann. "Sondern daß die Rocker in dieser friedlichen Form weitermachen."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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