Kolumne: Duisburger Preis für Innenarchitektur

Die Tapete ist eine Wandbekleidung aus Papier, Glasgewebe oder Kunststoff, die mittels Klebstoff auf die Wand geklebt wird. Sie hat ihren Ursprung im Orient. Beklebt man Wände mit Stoffen, redet man von Wandbespannung.

Teppiche gibt es seit dem Altertum. Sie dienen heute zum Bedecken von Fußböden. Es existieren Teppiche in allen möglichen Variationen, also auch für Wände.

Gardinen sind Stoffe, die von innen an Fenstern angebracht werden.

Ein Zeitungsständer ist ein Aufbewahrungsort für Zeitungen.

Eine Truhe besteht zumeist aus Holz. Das kastenförmige Möbelstück mit klappbarem Deckel dient zur Aufbewahrung von Gegenständen und deren Transport.

Eine Kommode ist ein mit Schubladen ausgestattetes Kastenmöbel.

Eine Etagere ist ein offenes, regalähnliches Gestellt für Bücher, Geschirr und ähnliche Gegenstände (z. B. Kosmetik, Wäsche, Früchte, Pralinen u. ä.). Es gibt verschiedene Variationen z. B. für den Tisch oder an der Wand.

Und der Sieger heißt

"Fixfix Innenausstattung GmbH & Co. KG"

aus dem Stadtteil Wanheimerort. Sie konnte die Jury mit ihrem großen Produktangebot überzeugen. Dazu gehören auch Vasen, Aschenbecher, Nippesfiguren aus Holz und Porzellan, Tischdecken, Kissen und Kissenbezüge, Spiegel, Fußbänke, Zeitungsständer, Steh- und andere Lampen, Puppen aller Art und vieles mehr.

"Wir stellen die ganze Produktionskette her," berichtet Willibald-Theobald Grützky, der Geschäftsführer des Duisburger Traditionsunternehmens. "Zuerst entwickeln wir Entwürfe und Modelle. Dann testen wir auf dem Markt, welches Produkt sich durchsetzt. Die erfolgreichen Modell gehen dann in Serie."

Das das Unternehmen ausgerechnet in Wanheimerort ansässig ist, ist für Grützky kein Wunder. Dort gibt es einen nicht genutzten Weltkriegsbunker. Er ist flächen- und höhenmäßig groß. "Er ist für uns sehr, sehr günstig," berichtet Grützky. "Unsere Produktgestalter können sich dort ungestört austoben. Die dicken, undurchdringlichen Mauern verhindern Industriespionage."

Hihihi - wenn der Mann wüßte! "Falsch, völlig falsch," kann man ihm nur entgegenrufen! Industriespionage ist immer und überall möglich. Vieles von dem, was wir anfangs versucht haben, war wirkungslos - Drohnen, Wanzen, Richtfunkmikrophone, menschliche Spione seien hier als Beispiele genannt.

Doch dann entdeckten wir den Kollegen Computer. Die neuesten modisch aktuellen Modelle werden schließlich nicht mehr am Reißbrett, sondern im Computer entworfen. Ein kleiner Trojaner eingeschmuggelt und schon haben wir die Entwürfe im System.

Am gestrigen Dienstag reiste Bundeswirtschaftsminister Johannes Meyer-Mayer mit einer großen Delegation aus Politik und Wirtschaft in die chinesische Hauptstadt XinJiang. Gespräche mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern und Unternehmensrepräsentanten stehen dort auf dem Programm.

(Notizbucheintrag, am selben Tag)

Irgendwie sehen diese Nippessachen, die ich von der chinesischen Regierung bekommen habe, ja komisch aus. Habe ich die schon irgendwo bekommen? Ach ja, jetzt weiß ich es - bei meinem Besuch in Duisburg. Schenken mir die Chinesen etwa etwa importierten Plunder? Ich muß mal meine Geheimdienstleute befragen.

(einige Stunden später)

Ja, tatsächlich - es handelt sich um Kopien. Die Industriespionage macht es möglich. Ganz fix sind die Chinesen Fixfix auf die Schliche gekommen, was die Wanheimerorter so alles herstellen. Wie kann man denen wohl ein wenig auf die Finger schauen? Und vor allem: hauen?

(Nachricht im elektronischen Nachrichtenrundbrief der deutschen Bundesregierung)

Bundesfinanzminister Jürgen von Tobias hat dem Bundesbildungs- und -forschungsministerium weitere Gelder in Millionenhöhe bewilligt. Genau 657 Millionen € darf das Ministerium dazu verwenden, um Literatur im chinesischsprachigen Raum zu kaufen! Technik? Naturwissenschaften? Ernährungswissenschaften? "Wir möchten alles wissen, was sich irgendwie nutzen läßt," ist offiziell vom Ministerium zu hören. Bildungs- und Wissensimport - so heißt die neue Marschroute der Bundesregierung.

(verschiedene örtliche, grenznahe Tageszeitungen)

Nur so ganz nebenbei ist von der Bundesregierung zu erfahren, daß Deutschland zumindest digital abgeschottet werden soll. Das Bundesamt für digitale Sicherheit entwickelt gerade ein Programm, mit dem zwischenstaatlich aufgespürt werden kann, wo ein Server steht. Auf diese Art und Weise soll herausgefunden werden, wer von wo aus gerade auf das deutsche Rechnernetzwerk zugreift. Bestimmte Länder sollen so ausgeschlossen werden (Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jemen genauso wie die VR China und Nordkorea), aber auch misliebige Personen. "Der Schutz wird zwar nicht allumfassend sein können, aber verbessert," ist von offizieller Seite zu hören.

(amtliche Aktennotiz)

Warum sind so viele Computer-Zugriffe aus der Zentralafrikanischen Republik und der Äußeren Mongolei zu verzeichnen?

(Bericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Außenhandel)

Messestandorte wie Rheinberg, Düsseldorf, Dortmund und Essen verzeichnen in den vergangenen Jahren einen enormen Anstieg von Messeteilnehmern aus dem Ausland. Viele chinastämmige Geschäftsleute mit europäischen Pässen sind dabei. Warum kommen diese Leute nicht nur zum Spargelessen, Biertrinken (wenn sie denn dürfen?) und zu Wallfahrten (entsprechenden Glauben vorausgesetzt) zu uns? Wird es bald Kopien der Dome von Xanten und Wesel in Shanghai und Wuhan geben?

Duisburg vergibt seit Jahren keinen Preis für Innenarchitektur mehr. Zu unübersehbar waren die internationalen Folgen...

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

12 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.