TaM - Kolumne

Das Theater am Marientor bereichert wieder einmal das Duisburger Kulturleben. Das neue Musical "Kunibert" startet in wenigen Tagen mit seiner Weltpremiere.

Kunibert Jarresmann (1869 - 1941) war bekanntlich theokratischer Bürgermeister Duisburgs 1915 - 1941. Nicht nur sein persönlicher Einsatz für seine kryptisch-mythologische Kirchengemeinde ist legendär. Er sorgte auch für einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich an der Kirchenkultur orientierte.

In seiner Zeit als Oberster Geistlicher Rat der Stadt Duisburg sorgte dafür, daß die Stadt am westlichen Rande des Ruhrgebietes ein Wallfahrtsort des Barbara-Kultes (der Bergleute) wurde. Unzählige Kunsthandwerker stellten Devotionalien her, nicht nur für die Heilige Barbara, sondern auch für viele andere Heilige der christlichen Kirche. Die Gewerbe der Goldschmiede, Silberschmiede, Hostienbäcker, Kerzenzieher, Winzer, Buchhändler, Autoren, Kirchengewandschneider, Glaskünstler, Maler (keine Anstreicher) und Schreiner (z. B. für die Kirchenbänke und Beichtstühle) florierten, um nur einige Beispiele zu benennen. "Unter seiner Regie wandelte sich Duisburg innerhalb kürzester Zeit von der Stadt Montan zu der Stadt Kirchenkult," sind sich Zeitzeugen und Historiker sicher.

Hier gibt es einige Ausschnitte aus dem Musical:

(Menschen marschieren skandierend über die Bühne)

Kuni-, Kuni-, Kunibert!

(kurze gesungene (im Sprechgesang) Ansprache in einer Ratssitzung)

Gottes Weisheit, Gottes Güte
sind in dem Gemüte
du hast nicht nur Rat
wie ich Kartoffeln brat
Hostie und Kirchenwein
wollen immer bei dir sein
und Duisburgs Wohlergehen
willst du immer sehen
auf deinem Kirchenbesuch
liegt nicht Satans Fluch

(Kunibert in einer Kirche)

Ich wollt', du wärst hier
an meiner Seit, bei mir
gib mir Rat und Schlag
daß ich mein Leben ertrag.

1. Sonnenschein und Eitelkeit
sind bei mir nicht weit
immer schön, immer Pracht
der and're ausgelacht
Kirche wird nicht gehört
sondern ihr abgeschwört
ihre Stimme braucht Stärke
dann tut sie gute Werke.

2. Sieh' das Kreuz
an dem ich mich schneuz
es ist so rein, so glatt
da ist kein Staunen platt
da kommt die Pfennigsspende
in die richtigen Hände..

(auf dem Totenbett)
Ich bin müde und so alt
der Tod kommt bald
wie war mein Leben?
was hab ich gegeben?

Großer Gott, ich lobe dich
vergiß mich bitte nich

wenn ich zu dir komm...

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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