Von der Ruine zum schmucken Denkmal - die Hülser Burg

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Die erste Burg der "Herren von Hüls" wird erstmals im Jahre 1144 erwähnt. Von ihr sind keine Überreste mehr vorhanden. Sie wurde offenbar nach dem Bau der neuen Burg aufgegeben. Diese neue Burg, deren Ruine bis heute erhalten ist, entstand ab dem Jahre 1455, als der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers dem Ritter Friedrich von Hüls die Erlaubnis zum Bau einer neuen Burg erteilte. Gebaut wurde eine kleine, aus Backsteinen errichtete Wasserburg auf rechteckigem Grundriss mit einer vorgelagerten Vorburg. In den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts (u.a. Schlacht bei Hüls 1583) wurde die Burg mehrfach verwüstet und schwer beschädigt. Seit etwa 1680 war die Burg eine Ruine, die ihrem Schicksal überlassen blieb und aus der im Laufe der Jahrhunderte ein großer Trümmerhaufen wurde.

In den Jahren 1954-1958 wurden vorwiegend von Hülser Schülern unter Leitung des Heimatforschers Prof. Dr. Albert Steeger umfangreiche Aufräumungs- und Frei- legungsarbeiten an der Burgruine durchgeführt. Da jedoch eine weitere bauliche Unterhaltung nicht erfolgte, war die Ruine gegen Ende des 20. Jahrhunderts durch Wind und Wetter sowie durch eine unkontrollierte Vegetation stark gefährdet.

Um die Burgruine als wichtiges Denkmal Hülser Ortsgeschichte zu erhalten, schlossen sich im Jahre 2000 der Heimatverein Hüls e.V. und der Hülser Sportverein e.V. zu einer Projektträgerschaft zusammen mit dem Ziel, die Restaurierung der Burg mit eigenen ehrenamtlichen Kräften und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege anzugehen. Aus beiden Vereinen fanden sich alsbald 16 "gestandene Mannsleut", die bis zum Jahre 2005 mehr als 25.000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden unter Planung und Anleitung des ebenfalls ehrenamtlich tätigen Architekten Karl Amendt aus Krefeld die baulichen Anlagen komplett saniert haben.

In den bisher offenen Turm wurden zwei Holzdecken eingezogen und dabei ein Raum auf der Eingangsebene und das Turmzimmer im Obergeschoss gewonnen. Ruhebänke laden auf dem um die Burg neu angelegten Fußweg zum Verweilen ein. Eine Beleuchtungsanlage sorgt für eine effektvolle Anstrahlung des Burgkomplexes. Unterstützt wurden die "Burgsanierer" durch den meist selbstlosen Einsatz Hülser Firmen, Spenden der Bürger, von Firmen und Geschäftsleuten sowie finanzielle Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes Rheinland, der Stadt Krefeld, den Städt. Werken Krefeld und der Volksbank Krefeld.

Im letzten Bauabschnitt wurde von den Burgsanierern der Burggraben nach den Plänen des Dipl.Ing. Paul Schumacher und mit großzügiger Unterstützung der Firma Wilh. Fenners Baugesellschaft mbH aus Neukirchen-Vluyn grundlegend saniert. Als ehemalige Wasserburg hat die Hülser Burg dadurch wieder einen Graben erhalten, der das ganze Jahr über mit Wasser bespannt ist. Der Heimatverein hat die Burganlage mit der Verpflichtung zur laufenden Unterhaltung von der Stadt Krefeld als Eigentümerin angepachtet.
Das ehrenamtliche Engagement der Burgsanierer und die Professionalität der ausgeführten Arbeiten wurden im Jahre 2005 mit der Verleihung des Denkmalpreises der Stadt Krefeld gewürdigt.

Auch als Veranstaltungsstätte für bis zu 500 Personen hat sich die Burganlage bewährt. So wird sie verstärkt für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke genutzt wie z.B. Theater- und Konzertveranstaltungen, Ausstellungen, Vereinsfeste und das "Grüne Klassenzimmer" der Hülser Grundschulen.

Die Hülser Burg ist in den Sommermonaten sonntags von 14°° - 17°° Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Quelle: Heimatverein Hüls e.V.

Autor:

Renate Schuparra aus Duisburg

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