Charity-Lesung unterstützt die Arbeit der Hamborner Hospizbewegung
Mit der Trauer leben lernen

Corona macht erfinderisch. Andrea Braun-Falco und Gerhard Kölven gehen deshalb gemeinsam neue Wege und nutzen mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen verstärkt das Internet, ohne die persönliche Trauerbegleitung zu vernachlässigen.
Foto: Reiner Terhorst
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Corona hat vieles verändert, doch die Arbeit der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. geht unermüdlich weiter, und die Haupt- und Ehrenamtlichen begleiten nach wie vor viele Menschen im gesamten Stadtgebiet an ihrem Lebensende. „Auch die Hinterbliebenen brauchen in diesen einsamen Zeiten noch mehr einfühlsame Zuwendung als zuvor“, berichtet Geschäftsführerin Andrea Braun-Falco.

Beerdigungen finden nur im kleinsten Kreis statt. Aufmunternde und tröstende Kontakte sind aufgrund der Pandemie-Einschränkungen fast auf ein Minimum reduziert. Auch das hinterlasse Spuren, sagt sie. Da sei die Begleitung durch die Haupt- und Ehrenamtlichen schon eine Art „tägliches Brot für die Seele“. Doch auch dabei gibt es zahlreiche Veränderungen und Schutzvorkehrungen, die beachtet werden müssen. Gespräche mit Maske und auf Abstand seien nicht unbedingt der dienlich.

Beginn einer
neuen Wegstrecke

„Gerne wollen unsere Begleiter die Betroffenen einfach mal in den Arm nehmen und sie menschliche Nähe spüren lassen“, so Gerhard Kölven, der Vorsitzende der Hamborner Hospizbewegung. Das gehe halt nicht, wie vieles andere auch. Eigentlich sei man vor man vor gut einem Jahr voller Elan und mit höchster Motivation in eine neue Ära gestartet. Nur wenige Tage vor dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr führte die Hamborner Hospizbewegung noch eine viel beachtete „informative Mittagspause“ durch.

„Das war eigentlich der Beginn einer neuen Wegstrecke, die wir mit vielen Menschen gemeinsam beschreiten wollten“, erinnert sich Gerhard Kölven, dass er an jenem Tag im Februar 2020 mit Geschäftsführerin Andrea Braun-Falco sowie den Koordinatorinnen Helga Jochen-Balshülsemann und Anita Scholten zahlreiche interessierte Gäste in den neuen Räumen, An der Abtei 1, begrüßen konnte.

Der Umzug war notwendig geworden, weil das evangelische Gemeindehaus an der Taubenstraße, das lange Jahre die Heimat der Hospizbewegung war, verkauft wurde. Nun war man ins katholische Abteizentrum gezogen. Man hatte in neuen, hellen, ansprechenden Räumen auf einmal mehr Platz für Trauer-Cafés, Schulungen, Vorträge, Lesungen, Veranstaltungen und Einzelgespräche. Auch wenn der Tod bei der Arbeit der Hospizbewegung eine große Rolle spielt, sollte das neue Haus mit neuem Leben gefüllt werden. Es kam halt anders.

Spenden
eingebrochen

Corona bringt auch für den ambulanten Hospizdienst große Veränderungen mit sich. Eine davon trifft den Vorstand und die Mitarbeiter ganz besonders. Die Spenden, eines der Standbeine der Hospizbewegung, sind durch Corona drastisch eingebrochen. Auch fiel der große Weihnachtsmarkt im Landschaftspark aus, bei dem man immer was für die Kasse tun konnte. Infostände und Präsentationen auf den Duisburger Wochenmärkten waren ebenfalls nicht möglich. Andrea Braun-Falco: „Spenden sind aber notwendig, um auch weiterhin das kostenlos anzubieten, was gerade in diesen Zeiten der Isolation dringend erforderlich ist, nämlich Dasein, Beistand, Gespräch und Beratung für Sterbende und ihre Angehörigen.“

Umso mehr freut man sich, dass man jetzt Unterstützung von Christine Kempkes bekommt. Sie ist bundesweit anerkannte und geschätzte Trauerbegleiterin, Bestatterin, Coach und engagiert sich als ehrenamtliche Sterbebegleiterin bei einem ambulanten Hospizdienst. Die Problematik der Hospizbewegung ist ihr somit bekannt. Und auch die Trauer ist ihr in vielen Facetten begegnet. In ihrem Buch „Mit der Trauer leben lernen“ thematisiert Christine Kempkes nicht nur den Trauerprozess, sie bietet auch Impulse für den Alltag an, die dabei helfen können, das Leben nach dem Verlust eines geliebten Menschen aktiv zu gestalten und neue Perspektiven zu entwickeln.

Anmeldung
bis Sonntag

Wie begegne ich meinen Freunden und kommuniziere, was ich jetzt brauche? Wie gestalte ich Feiertage trotz und mit der Trauer? Wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um? Dies sind nur einige Fragen, auf die sie in ihrem Buch Antworten findet. Die Hospizbewegung-Hamborn e.V. ist daher dankbar, dass Christine Kempkes am am Dienstag, 23. März, 18 Uhr, mit einer Online-Lesung aus diesem Buch die kostenlosen Angebote der Sterbebegleitung und Trauerbegleitung der in der Gesamtstadt engagierten Hamborner Hospizbewegung unterstützt.

Statt eines Eintrittsgeldes bittet die Autorin um Spenden auf das Konto der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V., Stichwort „Lesung“, IBAN: DE 95 3505 0000 0207 0043 00. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis Sonntagabend, 21. März, erforderlich per Mail an: info@hospizbewegung-hamborn.de Anschließend wird ein Zugangslink verschickt. Am Ende der Lesung wird unter allen Zuhörern ein Buch der Autorin verlost.

Corona macht erfinderisch. Andrea Braun-Falco und Gerhard Kölven gehen deshalb gemeinsam neue Wege und nutzen mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen verstärkt das Internet, ohne die persönliche Trauerbegleitung zu vernachlässigen.
Foto: Reiner Terhorst
Christine Kempkes unterstützt die Arbeit der Hospizbewegung mit einer Online-Lesung aus ihrem Buch „Mit der Trauer leben lernen“. Anmelden muss man sich bis Sonntagabend.
Foto: Eve Sundermann-Biesen
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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