Blue's Tagebuch (2)

Am zweiten Tag ging es richtig los. Erstes Gassi-Gehen. Mein Pflegeherrchen sagte nur, alle Warnungen meiner vorherigen Pflegefamilie waren noch untertrieben. Herrchen hatte nach dem Gassi-Gehen lange Arme und ich war mit meinen Nerven wieder total fertig, habe am ganzen Körper gezittert. Soviel Neues, soviel Fremdes, soviel zu sehen und zu riechen. Ich kontrolliere nämlich alles mit meiner Nase und meinen Augen, ständig wird alles immer wieder abgeschnuppert. Jedenfalls habe ich draußen alles, aber auch alles angebellt und wollte hinstürzen. Gut, dass wir dann wieder zu Hause waren, habe vollkommen erschöpft für 15 Minuten die Augen zugemacht, dann wieder hochgeschreckt und erst mal die Wohnung kontrolliert, wieder geschlafen, hochgeschreckt, kontrolliert usw. Frauchen sagte, so geht das nicht weiter. Ab sofort geht es nur auf die Straße vor dem Haus, 20 m nach rechts, 20 m nach links - Feierabend, bis ich sicher werde (aber das wird noch dauern).
Dann musste ich lernen, ordentlich an meinen Freßnapf zu gehen. Django bekommt immer zuerst, dann komme ich dran. Beim 1. Mal bin ich fast in den hochgehaltenen Freßnapf gesprungen. Als Frauchen sich von dem Schreck erholt hat, gab es eine Lektion: Zeichen "Sitz", Zeichen "Bleib", Zeichen "ok", erst dann darf ich an den Napf und fressen. Aber ich bin ja nicht doof und habe das fast sofort gelernt.
Ich bin sehr grobmotorig, renne alles um und kenne keine Gnade. Den Wassernapf habe ich mindestens 5 mal umgeschmissen, bin dann immer in den Garten gerannt und habe nette Spuren in der Küche gemacht. So wurde der Fußboden ordentlich gewischt.

Fortsetzung folgt