Ihre Meinung ist gefragt: Welpen als Ware? Tierschützer sind empört

„Ich liebe Tiere“, sagt Norbert Zajac. Daran zweifeln Tierschützer etwa von PETA, die dem Unternehmer beim Handel mit Hundewelpen Geschäftemacherei untersterstellen.
  • „Ich liebe Tiere“, sagt Norbert Zajac. Daran zweifeln Tierschützer etwa von PETA, die dem Unternehmer beim Handel mit Hundewelpen Geschäftemacherei untersterstellen.
  • hochgeladen von Claudia Brück

Die Nachricht schlug bei Tierschützern ein wie eine Bombe: Zoo Zajac, das nach eigenen Angaben größte Zoofachgeschäft weltweit, wird sein Sortiment in Duisburg-Neumühl ab Mai um Hundewelpenverkauf erweitern.

Geschäftemacherei, Ausbeutung, Skrupellosigkeit – Nur einige der Vorwürfe, mit denen sich Inhaber Norbert Zajac in den letzten Wochen nach Bekanntgabe der Pläne konfrontiert sah. Verstehen kann der nach eigenem Bekunden „Tierverrückte“ die Anwürfe nicht und erklärt seine Motivation so: „Immer wieder wurde ich von Kunden gefragt, warum bei uns keine Welpen verkauft werden. Nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mich daher entschlossen, hier am Konrad-Adenauer-Ring eine weltweit einzigartige, 450 Quadratmeter große Anlage zu errichten, die perfekte Pflege- und Haltungsbedingungen ermöglicht.“ Dabei sei Seriosität oberstes Gebot. 500 000 Euro investiert Zajac in das Projekt, das innerhalb eines Jahres Schritt für Schritt realisiert werden soll. Dazu gehören eine Fußbodenheizung, weicher Gummiboden, und eine vollklimatisierte Quarantänestation. Zehn Festangestellte, fünf bis acht Teilzeitkräfte sowie ein Tierarzt werden sich ausschließlich um die Hunde kümmern. Soweit vom Züchter nicht bereits durchgeführt, werden hier auch Impfungen, Entwurmungskuren und das Chippen der Tiere vorgenommen. Eine Übergabeuntersuchung, Tipps und Hinweise zur Pflege und Haltung sowie eine Garantie auf kostenlose Behandlungen durch den Zoo-Zajac-Veterinärmediziner für den Fall, dass der Welpe binnen vier Wochen nach dem Kauf erkrankt, sollen ebenfalls zum Service gehören. Und auch beim Verkauf der Tiere soll laut Norbert Zajac höchste Umsicht garantiert sein: „Sogenannte Emotionskäufe werden wir auf jeden Fall zu unterbinden wissen. Die Abgabe wird nur an Erwachsene erfolgen, wir werden den Hundeverkauf nicht bewerben und schon gar keine Discountpreise anbieten.“ Außerdem sei bewusst ein entlegener Ort für das Hundegelände gewählt worden, um die Tiere keinem Stress auszusetzen. Auch dürften die Besucher diese nicht anfassen.

All das kann Tierschützer nicht besänftigen. So hat die Tierrechtsorganisation PETA bereits eine bundesweite Kampagne gestartet. „Die Pläne von Zoo Zajac sind verantwortungslos und rückständig! Sie sind ein Schlag gegen die ohnehin permanent überfüllten Tierheime. Aus gutem Grund hat man dem Verkauf von Hunden und Katzen in den 1970er Jahren einen Riegel vorgeschoben. Jetzt wollen geldgierige Geschäftsleute wieder Hunde hinter Schaufenstern verkaufen, um Kunden in die Zoohandlung zu locken“, empört sich Kampagnenleiterin Magdalena Scherk von PETA. Denn wer Hunde im Zooladen verkaufe, unterstütze Schnellkäufe. Lieber solle man das örtliche Tierheim aufsuchen, wolle man einem Tier ein liebevolles Zuhause schenken. PETA rät Norbert Zajac, sich mit dem Tierheim zusammenzutun und Hunde, die einen Besitzer suchen, in seinem Zoohandel vorzustellen. Der jedoch ist fest entschlossen, seine Pläne in die Tat umzusetzen – allen Protesten zum Trotz.

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Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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