EIN SPAZIERGANG IN DUISBURG WEDAU
POTTSTEINE UND KOTZBROCKEN

65Bilder

Heute beim Spaziergang in Duisburg Wedau sind mir viele schöne Pottsteine ins Auge gefallen. Diese waren zu einer Schlange angeordnet. Die Steine müssen liegen bleiben und jeder, der vorbei kommt, darf einen Stein hinzu legen. So kann man sehen, wie diese sogenannte Steinschlange Stück für Stück wächst. 
Pottsteine gibt es ja mittlerweile so gut wie überall zu finden. Auch diese Steinschlangen sieht man immer öfter. 
Dennoch ist es jedes Mal wieder schön, da es viele verschiedene Steine und Motive gibt. Besonderes Highlight heute waren die großen Steine, die wie ein Auto aussahen. Das fand ich mal eine total tolle Idee. 

Was mich ein bißchen gestört und irritiert hat, ist dass die Reihe aus Steinen um den Spielplatz ging. Und dieser ist ja bekanntlich abgesperrt. 
Wenn man also einen Stein dazu legen oder sich die anderen Steine angucken möchte, muss man unter dem rot-weißen Flatterband durch. Man betritt somit abgesperrtes Gebiet, was eigentlich tabu ist. Setzt man damit nicht ein falsches Zeichen? 

Neben den schönen Pottsteinen gab es dort auch richtige "Kotzbrocken". 
Kotzbrocken auf zwei Beinen. Entschuldigt meine Bezeichnung, aber manche Menschen können sich immer noch nicht an die Corona-Regeln halten. Nein, sie können sich noch nicht mal an alltägliche Regeln halten, wie man miteinander umgeht.

Freundinnen liegen auf einer Decke in der Sonne, quatschen, essen Erdbeeren und lassen sich von der Sonne brutzeln. 
Die Sonne wandert. Ebenso die Mädels mit ihrer Decke. Aber die abgebissenen Erdbeerstücke, mit dem Grün obendrauf, bleiben auf der Wiese liegen. Wozu mitnehmen und in den Müll schmeißen? Braun werden, ist wichtiger. 

Die Bänke rund um den Spielplatz waren alle mit Menschen belegt. Menschen, die alle durch die Absperrbänder gekrochen sind, um sich dort gemütlich hinzusetzen. Eindeutig ein falsches Zeichen. 

Es gibt ja Großfamilien und natürlich auch Großfamilien, die mit allen Personen in einem Haushalt leben. Dann hatten die anscheinend heute alle "Ausgang". 
Denn immer wieder sah man Gruppen aus Kindern und Erwachsenen im zweistelligen Bereich, die zusammen auf Wiesen, Bänken oder im Sand lagen und saßen. Es wurde gespielt, geredet, telefoniert, getrunken, gegessen und laut Musik gehört. 

Mütter mit Kindern, die sich nicht kannten, waren unterwegs. Während die Mütter mit ausreichend Abstand zu einander am Wasser saßen, gab es bei den Kindern "nahen" Kontakt. Klar, dass Kinder kontaktfreudig sind und mit anderen spielen möchten, aber das ist doch zur Zeit einfach nicht gut. Während den Müttern der Abstand der Kids so ziemlich egal war, so interessierte es zudem auch relativ wenig, wie weit sich die Kinder von der mütterlichen Picknickdecke entfernten und ins Wasser gingen. Das Handy war wichtiger. 

Männer oben ohne, Frauen in BH auf der Wiese. Es wurde gecremt, geschlafen, Bier getrunken. Freibadfeeling in Coronazeiten. 

Dann waren da auch noch die Radfahrer mit ihren Bluetooth Lautsprecherboxen im Fahrradkorb, die betont langsam fuhren, damit jeder etwas von ihrer Musik hatte. 
Naturgeräusche wie Entenschnattern waren nicht mehr zu hören. 

Stattdessen keifende Hundebesitzer und Fahrradfahrer, die sich uneinig waren, wer jetzt Schuld am "Fast-Zusammenstoß" hatte. Der Hund, der kreuz und quer über den Weg lief oder der Radfahrer, der zu schnell unterwegs war. 

Das war ein idyllischer Spaziergang für mich heute. Nämlich mal so gar nicht. Demnächst werfe ich die Kotzbrocken mit den Pottsteinen ab. Natürlich nur in Gedanken.

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

36 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.