Fridays-For-Future in Duisburg
3000 Teilnehmer demonstrierten lautstark für mehr Klimaschutz

Die Demonstranten brechen auf in Richtung Burgplatz. Foto: Bartosz Galus
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  • Die Demonstranten brechen auf in Richtung Burgplatz. Foto: Bartosz Galus
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Freitag, der 20. September, stand nicht nur bundesweit, sondern weltweit unter dem Zeichen des Klimaschutzes. Auch die Duisburger Ortsgruppe der Fridays-For-Future-Bewegung organisierte zu diesem Anlass einen Demonstrations-Zug für den Schutz der Umwelt, um so ein deutliches Signal an die Politik zu senden. An dem Umzug vom Hauptbahnhof, über den Burgplatz, bis zum Stadttheater beteiligten sich rund 3000 Teilnehmer
„Kohlekonzerne baggern in der Ferne. Zerstören uns’re Umwelt, nur für einen Batzen Geld. Worin wir unsere Zukunft seh’n: Erneuerbare Energien!“ Diese und zahlreiche andere Parolen hallten am Freitag lautstark durch die Innenstadt. Ob im Stile von Militärliedern, angelehnt an die Melodien bekannter Songs oder kurz und knapp mit wenigen Worten: Die Protestanten der Fridays-For-Future-Demo machten unmissverständlich deutlich, welche Forderungen sie an die Klimapolitik stellen. Zu den zentralen Anliegen der Demonstranten zählten der Ausstieg aus der Kohleenergie, der Schutz von Wäldern und Grünflächen sowie der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).
Die Brisanz, die das Thema „Umweltschutz“ dieser Tage besitzt, zeigte sich schon lange bevor sich der Demonstrations-Zug durch die City überhaupt in Bewegung setzte: Schon zur Eröffnungskundgebung auf der aufgestellten Bühne war der Portsmouthplatz vor den Hauptbahnhof gut gefüllt. Dabei wurde den Teilnehmern ein vielseitiges Programm aus Tanzeinlagen, Gesang, Poetry Slam und Redebeiträgen geboten. Allein auf Beiträge von Parteien, egal welcher inhaltlicher Ausrichtung, habe man bei der Programmgestaltung bewusst verzichtet, erklärte Yannick Redweik, Mitglied des Organisationsteams.
Dass Fridays-For-Future keineswegs nur ein willkommener Anlass zum Schule-Schwänzen ist, zeigte die Sekundarschule Rheinhausen, die den Klimaprotest sogar in eine Unterrichtsreihe integrierte und mit mehreren Klassen an der Demonstration teilnahm. Man habe mit Klassen des 5. Jahrgangs zum Schuljahresbeginn ein Projekt, passend zum Thema durchgeführt und besuche nun zum Abschluss die Umwelt-Demonstration, erklärte die Lehrerin und Projektleiterin Thekla Küther. „Es ging in dem Projekt darum, dass die Schüler anhand eines fiktiven Planspiels ein Bewusstsein dafür bekommen sollten, welche Probleme und Konflikte in ihrer Lebenswelt existieren“, ergänzte Thekla Küther. Das Ergebnis präsentierten die Schüler in Form eines Theaterstücks eindrucksvoll auf der Bühne. Aber auch Demonstranten mit deutlich mehr Lebenserfahrung waren dabei: „Ommas für’n Klimaschutz“, war auf dem Schild einer Gruppe zu lesen. „Wir sind nicht mehr die jüngsten, und wollen noch Taten erleben“, erklärte Mona Manson mit Blick auf politische Beschlüsse zum Klimaschutz.
Zu der Frage, was denn eigentlich beschlossen werden müsse, um den Klimawandel aufzuhalten, hatte Markus Stockert, Betriebsratsmitglied bei Thyssenkrupp Steel in Hamborn, eine klare Meinung: „Es müssen die Hauptverantwortlichen für die CO²-Emissionen in den Fokus genommen werden. Und dazu zählen nun mal die Konzerne.“ Dieser Schritt sei längst überfällig, betonte er und hob deshalb die Wichtigkeit hervor, auch als Konzernmitarbeiter an der Fridays-For-Future-Demo teilzunehmen: „Es muss eine Einheit bestehen zwischen der Arbeiter- und der Umweltbewegung“, so Markus Stockert. Deshalb habe der Konzernvorstand auch zur aktiven Beteiligung an diesem Tag aufgerufen.
Buntbemalte Transparente, Schilder, Protestgesänge und alles in allem eine Menge Aufmerksamkeit brachte der Umzug durch die Innenstand mit sich. Doch was erhofft sich die Ortsgruppe Fridays-For-Future Duisburg nun konkret? „Das Idealziel wäre der komplette Verzicht auf CO²-Emissionen bis zum Jahr 2035“, argumentierte der 21-Jährige Yannick Redweik. Es wäre aber, so fuhr er fort, schon ein Erfolg, mit der heutigen Demonstration ein Zeichen in Richtung Rathaus zu setzen, denn von der Stadtführung fühle sich die Gruppe bis dato nicht wirklich ernst genommen.

Autor:

Sascha Mangliers aus Duisburg

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