Abriss der Rhein-Ruhr-Halle wird bald auf den Weg gebracht – Fördergelder sorgen für Aufbruchstimmung
50 Millionen Euro für Hamborn und Marxloh

Als dieses Foto aufgenommen wurde, steckte die Rhein-Ruhr-Halle noch voller Leben. Stars wie Michael Jackson, Udo Lindenberg oder Thomas Gottschalk gaben sich die Klinke in die Hand. Nun vergammelt die Halle langsam, aber sicher. Jetzt ist ihr Abriss in greifbare Nähe gerückt.
Foto: Reiner Terhorst
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„Das ist eine Riesenchance für eine fundamentale Veränderung. Hamborn und Marxloh sind auf dem Sprung in eine bessere Zukunft.“ Mit diesen Worten leitete Oberbürgermeister Sören Link die Nachricht ein, dass die Stadt bald 50 Millionen Euro zur Verfügung hat, die sie gezielt in den beiden nördlichen Stadtteilen einsetzt.

Duisburg wurde als einzige Stadt im Westen gemeinsam mit Rostock, Plauen und Erfurt für ein „Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung“ vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) ausgewählt. Großen Anteil, dass ein schöner Batzen Geld in unsere Stadt fließt, hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir, der CSU-Minister Seehofer und seine Planer überzeugte, dass die „Innovationsmittel“ im Duisburger Norden bestens aufgehoben seien.

Die „Modell-Laufzeit“ umfasst sieben Jahre, von 2020 bis zum Jahr 2026, in denen der Bund im Rahmen dieses ehrgeizigens Vorhabens der Stadt eine Förderung in Höhe von 25 Millionen Euro für Marxloh und Alt-Hamborn gewährt. 15 Millionen Euro steuert das Land NRW bei, so dass für die Stadt Duisburg ein Eigenanteil in Höhe von 10 Millionen Euro verbleibt, um den 50 Millionen-Topf bis an den Rand zu füllen. Verständlich, dass Link höchstes Lob und Dank für Özdemirs Einsatz zum Ausdruck brachte.

Neuer Handlungsspielraum

Der wiederum dankte den städtischen Planern, die ihn mit Vorschlägen und Konzepten so gut ausgestattet hätten, dass er in Berlin auf offene Türen und Ohren stieß. Und den Planern und Stadtentwicklern gibt der unverhoffte Geldsegen die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Raum zu lassen. Zukunftsmusik erschallt demnächst also in höchsten Tönen. OB Link: „Das Projekt wird eine positive Impulsgebung über Hamborn und Marxloh hinaus für den Duisburger Norden erzeugen.“ Zugleich ist er überzeugt, dass das auch Signalwirkung für die Gesamtstadt haben werde.

Planungsdezernent Martin Linne blickt ebenfalls optimistisch in die Zukunft: „Den neuen Handlungsspielraum werden wir nutzen. Unsere Maßnahmen erstrecken sich auf Gebäude, Grünflächen, Parks und Wohnbereiche, vor allem aber nutzen sie den Menschen. Das führt zu einer Stabilisierung der Stadtteile. Die Quartiere können und sollen sich zu lebendigen und urbanen Orten entwickeln.“

Allein in die Bildung wollen die Planer 15,5 Millionen Euro investieren. Da geht es um neue Räumlichkeiten an den drei Marxloher Grundschulen, in denen „bildungsferne“ Eltern der Weg zur Integration geebnet werden soll. Auch das Familienzentrum an der Julius-Birck-Straße soll erweitert werden. Die Verwaltung hat dafür 2,2 Millionen eingeplant.

Ende 2020 rollen die Bagger

Insgesamt haben Beigeordneter Linne und Hendrik Trappmann, Leiter des städitischen Planungs- und Entwicklungsamtes, 14 Projekte auf dem Schirm, die realisiert werden könnten, aber nicht müssen. Trappmann: „Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger mit einbeziehen. Die sollen sich ruhig zu unseren Ideen äußern, aber auch eigene einbringen.“ Auf große Zustimung dürfte wohl der geplante Abriss der vor sich hin marodieren Rhein-Ruhr-Halle stoßen, für den die Stadt mit Kosten von rund 3,2 Millionen Euro rechnet. Im Frühjahr nächsten Jahres sollen die Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden und Ende 2020 dann die Bagger rollen. Parallel dazu wird die künftige Nutzung des dortigen Geländes in Angriff genommen. Eine Nutzung durch die Feuerwehr ist dabei schon eine sehr konrete Vorstellung. Aber festgelegt sei da noch nichts.

Das gilt ebenso für das ehemalige Gesundheitsamt an der Viktoriastraße. Nach dessen erwünschtem Abriss wird das neu zur Verfügung stehende Areal städtebaulich aufgewertet. Weitere Ideen betreffen die Zentrenstärkung in Marxloh und Alt-Hamborn, Sozial- und Umweltprojekte, die Kriminaltäts-Prävention oder die Beseitigung von Problemimmobilien. Auch der Umgang mit der EU-Störfallverordnung soll thematisiert werden.

Öffentliche Bürgerversammlung

Am Mittwoch, 9. Oktober, findet um 18 Uhr in der Clauberghalle an der Kampstraße eine öffentliche Bürgerversammlung statt, bei der die Projekte und Ideen vorgestellt werden. Da können die Bürger Stellung nehmen und eigene Vorschläge anbringen. Diese werden dann in die Beschlussvorlage eingearbeitet, über die der Rat der Stadt in seiner November-Sitzung entscheidet. Dananch sollen aus Ideen, Plänen und Worten zügig Taten werden.

Als dieses Foto aufgenommen wurde, steckte die Rhein-Ruhr-Halle noch voller Leben. Stars wie Michael Jackson, Udo Lindenberg oder Thomas Gottschalk gaben sich die Klinke in die Hand. Nun vergammelt die Halle langsam, aber sicher. Jetzt ist ihr Abriss in greifbare Nähe gerückt.
Foto: Reiner Terhorst
OB Sören Link, MdB Mahmut Özdemir, Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne und Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement (v.l.), stellten jetzt vor, was mit zusätzlichen 50 Millionmen Euro gemacht werden könnte.
Foto: Stadt Duisburg
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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