aktuelle Jugendarbeitslosigkeit

Das Jobcenter Duisburg hat in der gestrigen Sitzung des Sozialausschußes über die aktuelle Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit. Auch wenn das Kalenderjahr noch nicht abgeschlossen ist, benennt das Jobcenter für das Jahr 31.930 Arbeitslose als Jahresdurchschnitt. Das sind 126 = 0,4 % mehr als 2012. Im Bereich SGB II ist die Zahl um 291 auf 25.645 Personen, im Bereich SGB III um 417 auf 6.285 gestiegen. 3.075 der Arbeitslosen war der Personengruppe U25 zuzuordnen, also ein Jugendlicher (SGB II: 2.148, SGB III: 928). Im Vergleich mit anderen Ruhrgebietsstädten liegt Duisburg damit leicht unter dem Durchschnitt. So hat Essen beispielsweise eine Jugendarbeitslosigkeit von 11,5 %, Gelsenkirchen von 10,0 % und Dortmund von 9,4 %.

In glatten Prozentzahlen ausgedrückt haben 51 % der arbeitslosen Jugendlichen einen Hauptschulabschluß, 20 % die Mittlere Reife, 4 % die Fachhochschulreife, 8 % Abitur, 14 % noch nicht einmal einen Hauptschulabschluß. Bei 3 % der arbeitslosen Jugendlichen liegt keine Angabe vor. 17.773 Arbeitslose im SGB II-Bereich = 69,9 % sind langzeitarbeitslos. Bei den Jugendlichen sind es 974 Personen = 45,1 %. 87 % der arbeitslosen Jugendlichen im SGB II-Bereich können keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen.

Welche Rückschlüsse dürfen wir nun daraus ziehen? Die Aussage, daß eine Berufsausbildung immer noch ein Schutz (wie gut auch immer) vor Arbeitslosigkeit ist.

Unbeantwortet bleibt die Frage, wie aufnahmefähig der Duisburger Arbeitsmarkt ist, wie mobil junge Menschen also sein müssen. Schaut man sich die vielen leerstehenden Ladenlokale im Duisburger Stadtgebiet an, kann man schnell den Eindruck gewinnen, daß sich berufliche Selbständigkeit lohnen müßte. Aber auch hier kommt schnell die Frage auf, welche Branchen bei uns in Duisburg eine Chance haben.

Der Event-Bereich? Ob Duisburg genügend Diskotheken, Clubs u. ä. hat, die jungen Menschen eine Gelegenheit zum Feiern bieten, können die Jugendlichen am besten beurteilen. Immerhin ist es auch eine Frage, wie finanzkräftig diese Zielgruppe hat.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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