Arbeitslosigkeit Februar 2015

„Die Arbeitslosigkeit ist im auch Februar weiter saisonüblich angestiegen. Der Anstieg fiel aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus.
„Die Arbeitslosigkeit ist im auch Februar weiter saisonüblich angestiegen. Der Anstieg fiel aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. Dies spricht für eine stabile Arbeitsmarktentwicklung, zumal auch die Kräftenachfrage schon sehr früh im Jahr wieder deutlich anzieht“, so Petra Neu, Geschäftsführerin der Duisburger Arbeitsagentur.

Arbeitslosenzahl im Februar: + 251 auf 32.911
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 501
Arbeitslosenquote im Februar: + 0,1 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent

Mit 32.911 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im Februar 2015 251 Menschen oder 0,8 Prozent mehr als noch im Januar von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Februar des Vorjahres waren 33.412 Menschen arbeitslos gemeldet, 501 Personen oder 1,5 Prozent mehr als in diesem Februar.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 13,4 Prozent. Im Februar des Vorjahres lag sie bei 13,6 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert.

Die Zahl der Personen, die in Qualifizierungen, Aktivierungsseminaren und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt waren und deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden (Unterbeschäftigung im engeren Sinne), lag im Februar 2015 bei 7.275.
Mit 16,0 Prozent ist die Unterbeschäftigungsquote im Februar gegenüber dem Januar 2014 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen, liegt mit dem aktuellen Wert aber um 0,4 Prozentpunkte unter dem Februar-Wert des Vorjahres mit 16,4 Prozent.

Betrachtet man die Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen, so hat sich die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 2,5 Prozent erhöht. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat mit 2,4 Prozent, aber um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Februar 2014 (2,8 Prozent).
Im Berichtsmonat waren 6.098 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 106 oder 1,8 Prozent mehr arbeitslose Personen als im Januar (5.992). Vor einen Jahr, im Februar 2014, waren im Bereich des Arbeitslosengeld-I-Bezugs noch 798 oder 11,6 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (6.896).

In der Grundsicherung (SGB II) stieg die Arbeitslosenquote im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte von 10,8 Prozent auf jetzt 10,9 Prozent. Im Februar des Vorjahres lag sie bei 10,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.
26.813 Personen (+ 145 und + 0,5 Prozent) waren im Februar in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet (Januar 26.668). Im Vergleich zum Februar 2014 (26.516) sind in der Grundsicherung aktuell 297 oder 1,1 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Februar um 574 oder 9,2 Prozent gegenüber dem Vormonat niedriger ausgefallen. Die Zahl der Zugänge hat sich von 6.241 im Januar auf jetzt 5.667 verringert. Im Februar des Vorjahres lag die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit bei 5.596 und damit um 71 oder 1,3 Prozent unter den Zugängen in Arbeitslosigkeit in diesem Februar.

Von den 5.667 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im Februar 1.771 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit. Gegenüber den 2.849 Zugängen aus Erwerbstätigkeit im Januar 2015 mussten sich im Berichtsmonat 1.078 oder 37,8 Prozent weniger Menschen nach einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit arbeitslos melden.
Im Februar 2014 gab es mit 1.693 Zugängen aus Erwerbstätigkeit. Dies sind 78 oder 4,6 Prozent weniger Meldungen aus einer Erwerbstätigkeit als noch im Februar.

Im Berichtsmonat nahmen 1.248 Personen wieder eine Arbeit auf. Das sind 171 oder 15,9 Prozent mehr Personen als im Vormonat (Januar 1.077 Personen). Gegenüber dem Vorjahresmonat (1.066 im Februar 2014) verzeichnen wir mit 182 oder 17,1 Prozent ebenfalls mehr Abgänge in eine Erwerbstätigkeit.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im Februar 5.441. Das waren 1.179 oder 27,7 Prozent mehr als im Januar (4.262) und 260 oder 5,0 Prozent mehr als vor einem Jahr im Februar 2014 (5.181).

„Während im vergangenen Jahr die Kräftenachfrage erst in den Folgemonaten wieder kräftiger wurde, haben wir in diesem Jahr schon im Februar einen deutlichen Nachfrageschub über alle Wirtschaftszweige hinweg. Vor allem die Außenberufe profitieren vom milden Winter“, beschreibt Neu die aktuelle Entwicklung.
Mit 1.064 (Vormonat 871) neuen ungeförderten Arbeitsstellen ist der Stellenzugang gegenüber dem Vormonat wieder deutlich höher ausgefallen (+ 193 oder + 22,2 Prozent). Er liegt damit deutlich über den Zahlen des Vorjahresmonats mit 899 neu gemeldeten Stellen(+ 165 oder + 18,4 Prozent).
Der Stellenbestand erhöhte sich ebenfalls um 100 oder 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat auf jetzt 3.723 Stellenangebote. Damit bewegt er sich weiterhin deutlich (um 936 Stellen oder 33,6 Prozent) über dem Bestand im Vorjahresmonat (2.787 Stellenangebote im Februar 2014).

„Mit dem Ende der 2,5 und 3,5-jährigen Berufsausbildung steigt auch in jedem Februar die Zahl der neu arbeitslos gemeldeten Personen unter 25 Jahre an. Dies ist auch in diesem Jahr wieder so, doch liegt die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen in diesem um mehr als 500 niedriger als noch im Vorjahr. Dies zeigt deutlich, dass sich unser besonderer Einsatz für diese Personengruppe auszahlt. Zugleich ist dies für uns Ansporn, mit der gleichen Intensität das Thema „Abbau der Jugendarbeitslosigkeit“ weiter zu verfolgen“, beschreibt Neu die gute Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Februar 2015.
Mit 2.759 Personen waren im Februar zwar 168 oder 6,5 Prozent mehr junge Leute von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als noch im Januar (2.591), im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen die Zahlen aber um 525 oder 16,0 Prozent deutlich niedriger (3.284).

Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre alten Personen hat sich im Februar geringfügig verringert (- 5 oder - 0,1 Prozent). Sie liegt aktuell bei 9.092 (Vormonat 9.097) und damit um 216 Personen oder 2,4 Prozent über dem Vorjahresmonat (8.876).
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im Februar im Vergleich zum Vormonat ebenfalls leicht von 5.054 auf nunmehr 5.045 (- 9 oder - 0,2 Prozent). Hier waren im Vorjahresmonat 4.906 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind damit 139 Personen oder 2,8 Prozent mehr als im Februar 2014 arbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren 10.030 Ausländerinnen und Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies sind 102 oder 1,0 Prozent mehr als im Vormonat (9.928) und 488 oder 5,1 Prozent mehr als im Februar des Vorjahres (9.542).

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Februar wieder leicht und liegt jetzt bei 14.417 betroffenen Personen (- 123 und - 0,8 Prozent, Vormonat 14.540).
Der aktuelle Wert liegt damit aber um 314 Personen oder 2,1 Prozent unter dem des Vorjahresmonats (14.731).

Die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen für den Monat Juli 2014 lag bei 133 in 15 Betrieben. Für den Monat September 2014 zeigt sich im Moment in der Hochrechnung folgende Situation: 16 Betriebe mit 96 betroffenen Personen .

Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Februar erwartungsgemäß leicht angestiegen ist, sieht Petra Neu im aktuellen Ergebnis eine gute Basis für eine positive Frühjahrsentwicklung: „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in diesem Februar niedriger als im Vorjahr ausgefallen. Genauso sieht es bei den arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahre und den von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Personen aus. Zusammen mit der deutlich angezogenen Kräftenachfrage macht mich dies zuversichtlich, dass wir in diesem Frühjahr eine deutlich bessere Entwicklung als im Vorjahr am Duisburger Arbeitsmarkt erleben können. Angesichts der Vielzahl der globalen Krisenherde kann sich das aktuelle Lagebild aber schnell auch wieder wandeln.“

Die Arbeitsmarkzahlen für den gerade zu Ende gehenden Monat kann es diesmal nur als Pressemitteilung geben. Und das aus gutem Grund. Als ich nämlich heute Vormittag in der Pressestelle der Agentur für Arbeit Duisburg ankam, mußte ich festellen, daß es - allen Ankündigungen zum Trotz - keine Pressekonferenz gibt, in der die Zahlen präsentiert werden.

Offensichtlich war das Medieninteresse an den Zahlen in den vergangenen Monaten so gering, daß es sich für die Duisburger Arbeitsagentur nicht mehr lohnt, eigens damit an die Öffentlichkeit zu gehen. "Wir müssen schließlich auch mit unseren knappen Ressourcen haushalten," betont Hans-Georg Grein, der Pressesprecher der örtlichen Arbeitsagentur.

Schon wahr. Ein bißchen habe ich persönlich schon über das Nichtstattfinden der Pressekonferenz gestaunt. Ist wirklich so wenig Bewegung auf dem Duisburger Arbeitsmarkt, daß sich die Zahlen über Monate und Jahre hinweg nicht ändern?

Es wäre sicherlich zu einfach, mit dem Finger auf Ulrich Käser, dem Chef der Duisburger Arbeitsverwaltung, zu zeigen und auszurufen: "Der ist an allem Schuld. Der macht nicht genug."

Im Rahmen seiner finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten wird Käser schon aktiv sein. Nur: Reicht das? Muß nicht irgendwann der Schulterschluß mit der Kommunalpolitik sowie Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden kommen und eine bessere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik für Duisburg eingefordert werden? Mehr Geld für den Zweiten Arbeitsmarkt und berufliche Bildung? Mehr Wirtschaftsansiedlung? Weniger Grundsteuern und Gewerbesteuern? Ideen dafür, wie man die örtliche Duisburger Wirtschaft in Gang bringen kann, gibt es mehr als genug - es fehlt oft genug aber an Geld und Leuten, die kompetent aktiv werden können.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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