Arbeitslosigkeit im Juni 2013

Exakt 31.275 Personen waren im Juni 2013 bei uns in Duisburg arbeitslos gemeldet. Das waren 240 Personen als noch im Vormonat Mai. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 12,7 %. Nur zum Vergleich: In Dortmund liegt die Arbeitslosigkeit bei 13,2 %, in der Stadt Gelsenkirchen 14,2 %. "Der Arbeitsmarkt ist trotz aller konjunkturellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten damit robust geblieben. Weniger Arbeitslose als in diesem Juni gab es in einem Juni bislang nur im Jahre 2008," berichtet Ulrich Käser, Chef der Duisburger Arbeitsagentur.

Die Zahl der Personen, die in Qualifizierungen, Aktivierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten beschäftigt waren und deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden und damit zur Unterbeschäftigung zählen, lag im Juni 2013 bei 9.030.

Im Versicherungsbereich = SGB III waren 6.023 Duisburger arbeitslos gemeldet, in der Grundsicherung = SGB II 25.252 Personen. Im SGB II sind 176 Personen weniger arbeitslos. "Wir können hier einen Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnen," betont Käser.

Nach seinen Worten ist der Pflegebereich / Gesundheit, Logistik, Augenoptik, Elektroniker, Anlagentechniker und die Hörgeräteakustik momentan besonders aufnahmefähig.

Hört man Käser derzeit bei den Arbeitsmarktzahlen zu, entdeckt man ein paar Sorgenfalten auf seiner Stirn. Und das nicht ohne Grund, betrachtet er die nahe Zukunft doch mit einer gewissen Sorg. "Groß- und mittelständische Unternehmen wollen Arbeitskräfte abbauen. Dies geschieht zwar in der Regel sozialverträglich, beispielsweise über Verrentung. Letztendlich fehlen diese sozialversicherungspflichtigen Stellen dann aber doch," klagt er sein Leid.

Wäre Weihnachten, hätte ich einen Wunsch: Käser wurde dann die Lage auf dem Arbeitsmarkt genauer erklären. Dies soll an einem Beispiel verdeutlicht werden. Auf den ersten Blick sieht der Ausbildungsmarkt im Juni 2013 eigentlich ganz gut aus. 1.140 Jugendliche haben bislang noch keine Lehrstelle gefunden. Demgegenüber waren 1.105 der gemeldeten Stellen noch nicht besetzt. Rein rechnerisch werden am Ende also 35 Jugendliche keine Ausbildungsstelle besetzen können. Auf dieses Mißverhältnis angesprochen zeigt sich Käser schlecht vorbereitet. Er verweist darauf, daß Jungen immer noch technische Berufe bevorzugen und Frauen Büro- und Gesundheitsberufe. "Die Chancen für Frauen in technischen Berufen sind sehr gut," behauptet Käser. Beweisen tut er das aber nicht. Auch die Frage, in welchen Berufen und Branchen Duisburg gut ist und viele Ausbildungsstellen anbietet, bleibt hier unbeantwortet.

Seit Angela Schoofs weg ist, sind die Pressekonferenzen bei der Duisburger Agentur für Arbeit zumindest für meinen persönlichen Geschmack trostlos weil viel zu oberflächlich geworden. Es wird niemand böse und beleidigt sein dürfen, wenn er mir eine Pressemitteilung in die Hand drückt, mir die Deutungshoheit überläßt und am Ergebnis nicht mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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