Drohende Fällungen in Wedau
Bäume liefern wichtigen Schutz an Hitzetagen

Nach der Hitzewelle ist vor der Hitzewelle. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert Temperaturen von mehr als 30 Grad entlang des Rheins für das nächste Wochenende. Dabei steigen die Temperaturen innerstädtisch deutlich höher als im Umland der Stadt und kühlen auch langsamer ab.

Dieser Effekt “Urbaner Hitzeinseln” wurde vom Umweltbundesamt in einer aktuellen Studie systematisch untersucht. Das Ergebnis: Mehr Grün, mehr Schatten und besonders Bäume mit großen Kronen bringen positive Kühlungseffekte in stark verdichteten Städten. Bäume helfen also direkt, die Sommertemperaturen in Innenstädten erträglicher zu machen und vulnerable Gruppen zu schützen, beispielsweise ältere Personen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten.

“Neben dem Schatten, den Bäume spenden, kühlen sie die Umgebung auch durch Verdunstung über ihre Blätter ab. Und je zahlreicher die Blätter, desto stärker wird die Umgebungstemperatur gesenkt. Den kühlenden Effekt der Bäume kann man auch direkt vor Ort beobachten”, sagt Heide Apel von den GRÜNEN in der Bezirksvertretung Duisburg-Süd und berichtet von einer Wärmemessung in der Wedauer Straße am 18. Juni, mit 32 Grad Lufttemperatur einem der bisher wärmsten Tage des Jahres. Während das Thermometer auf dem beschatteten Gehweg knapp 34 Grad Celsius zeigte, waren es auf demselben Bürgersteig in der Sonne bereits 47 Grad. Auf dunklem Straßenasphalt war die Temperatur mit 52 Grad in der Sonne nochmal deutlich höher.

“Wir dürfen die vorhandenen Straßenbäume und ihre Schutzwirkung nicht leichtfertig opfern”, so Heide Apel weiter und meint damit die geplante Fällung von 26 Platanen an der Wedauer Straße. “Die Stadt möchte, dass wir uns mit der Zusage für 30 junge Bäumen als Ersatz für die 26 Fällungen zufrieden geben. Selbst im besten Fall vergehen noch Jahrzehnte, bis diese Jungbäume nur ansatzweise eine ähnliche Kühlleistung bringen, wie die Bäume, die seit 100 Jahren und länger an der Wedauer Straße stehen. Die Fällungen sind deshalb nicht nur absurd, sondern geradezu fahrlässig.”

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger wehren sich gegen den Kahlschlag und fordern alternative, baumschonende Planungen für die Sanierung der Straßen-, Fuß- und Radwege von der Verwaltung. Zuletzt sind mehr als 2.800 Unterschriften gegen die bisherige Planung an den zuständigen Dezernenten Martin Linne übergeben worden. Die Entscheidung fällt in der nächsten Ratssitzung am 19. September.

Autor:

Ariela Çataloluk (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) aus Duisburg

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