Braunem Terror auf der Spur: Antifaschistische Woche in Duisburg

Franz Tews mit dem Veranstaltungsflyer, den ein Motiv der in Auschwitz ermordeten Malerin Charlotte Salomon ziert.                                    WA-Foto: Kirchner
  • Franz Tews mit dem Veranstaltungsflyer, den ein Motiv der in Auschwitz ermordeten Malerin Charlotte Salomon ziert. WA-Foto: Kirchner
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Katharina Sennholz und Wilhelmine Struth wurden 1933 von Nazis in Hochfeld und Wanheimerort erschossen. Auch die vier Gewerkschaftssekretäre Julius Birck, Emil Rentmeister, Johann Schlösser und Michael Rodenstock wurden von Nazis ermordet. An sie und alle anderen Duisburger Opfer des Braunen Terrors soll die Antifaschistische Woche erinnern, die am Sonntag, 27. Januar, beginnt.

Bereits der Auftakt ist symbolträchtig: Am morgigen Sonntag steht ab 11 Uhr eine Reinigungs-Aktion am Mosaik für die Duisburger Stolpersteine am Ostausgang des Hauptbahnhofs an. Eine hohe Symbolkraft hat auch der Ort der Gedenkfeier am Mittwoch, 30. Januar, ab 19 Uhr: „Da besetzen wir quasi den Ratssaal. Diesmal aber positiv, mit vielen jungen Menschen und Zeitzeugen“, erzählt Franz Tews, der nicht nur Vorsitzender der Walsumer Initiative Erinnern gegen Rechts, sondern überdies Koordinator der Antifaschistischen Woche ist. So seien etwa Schülerinnen und Schüler der Realschule Fahrn mit einem Rollenspiel vertreten.

Besonders wichtig sei es den Initiatoren, sich mit ihrer Veranstaltungsreihe von den sonst stattfindenden, ritualisierten Gedenkfeiern zu unterscheiden. „Da wird immer nur zurückgeblickt, ohne in die Zukunft zu weisen. Wir wollen aber keine Beklommenheit erzeugen, sondern Mut machen, sich gegen Faschismus einzusetzen.“

Unterstützung gibt es dabei von prominenter Seite. Als Schirmherr konnte Alt-Oberbürgermeister Josef Krings gewonnen werden. Bei der Gedenkfeier im Rathaus wird der Autor Walter Kaufmann aus seinem Buch „Stimmen im Sturm“ lesen. Das musikalische Programm gestalten Liedermacher Frank Baier sowie Carlo und Otto Rosenberg. Filme, Vorträge, Lieder und Lesungen runden die Woche ab, die am Samstag, 2. Februar, um 11 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ im Julius-Birck-Saal des DGB-Hauses am Stapeltor zu Ende geht.

Franz Tews erklärt: „Der Schwur der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald lautete: ‚Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.‘ Der Schwur von Buchenwald ist uns Verpflichtung.“
Mehr zum Programm im Internet auf http://dunie.verdi.de/aus-dem-bezirk/antifaschistische-woche-duisburg.

Diese Duisburger Vereine, Institutionen, Gemeinden und Verbände veranstalten die Antifaschistische Woche: Der Deutsche Gewerkschaftsbund Niederrhein und Jugend, Die Falken, das Friedensforum, Der Jugendring, Die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, die Walsumer Initiative Erinnern gegen Rechts, der stattchor, die Buchhandlung Weltbühne, die Neue Demokratische Jugend, die linksjugend, Die Linke, die Jüdische Gemeinde und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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