Das Factory-outlet-Center im Norden

Im Duisburger Norden, genauer gesagt in den Stadtteilen Hamborn und Marxloh, soll ein Factory Outlet Center (FOC) entstehen. So hat es der Rat der Stadt am 17. Oktober 2011 beschlossen. Die Nachricht ist also eigentlich nicht neu.

"Vorausgegangen war ein Vergabeverfahren zum Verkauf der stadteigenen Grundstücke des ehemaligen Hamborner Stadtbades sowie der Rhein-Ruhr-Halle auf Basis eines unabhängigen Verkehrswertgutachtens. Es beinhaltete die Erarbeitung eines Realisierungskonzeptes sowie die Unterbreitung eines Kaufpreisangebotes. Die Douvil GmbH hat ein Konzept vorgelegt, welches unter Einbeziehung weiterer Grundstücke die wirtschaftlich optimale Basis für die Entwicklung des FOC in Duisburg-Hamborn schafft. Die Bebauung ermöglicht städtebaulich eine Verbindung zwischen den beiden Stadtteilzentren Alt-Hamborn und Marxloh entlang der Duisburger Straße / Weseler Straße. Die Ansiedlung führt zu einer Stärkung, Verbindung und Aufwertung der Stadtteilzentren und entspricht damit den Zielsetzungen des 2010 verabschiedeten Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes," berichtet Frank Kopatschek vom städtischen Presseamt.

"Warum wollen wir ein FOC, um das sich andere Städte reißen," fragt Stadtdirektor Dr. Peter Greulich. "Es gibt eine vorzügliche Verkehrsanbindung. Es gibt viele ungenutzte Immobilien, die nach einer städtebaulichen Neuordnung schreiebn. Das FOC ist eine optimale Lösung für den Einzelhandel. Wir stärken die Standorte Marxloh und Hamborn. Das FOC ist im positiven Sinne von großer Bedeutung. Es werden viele Leute von auswärts kommen, die nicht nur einkaufen, sondern auch andere Standorte bei uns in Duisburg besuchen. Sie empfehlen Duisburg.

Duisburg wird mit dem FOC seinem Anspruch als Oberzentrum am Niederrhein gerecht. Wir haben einen Versorgungsauftrag. Wir müssen Menschen mit Gütern des kurzfristigen und mittelfristigen Bedarfs versorgen. Sie sollen nicht nach Moers fahren.

Wir stärken auch den Einzelhandelsstandort Duisbgurg. Es werden eine Menge Arbeitsplätze entstehen. Es werden bis zu 800 sein. Es wird Gewerbesteuereinnahmen geben. Die Streichkonzepte im sozialen Bereich werden irgendwann nicht mehr so wehtun. Kurzfristig tragen die Steuereinnahmen auch zur Konsolidierung des Haushaltes bei.

Wann finden Wegzüge statt? Wenn die Leute nicht mehr den Eindruck haben, daß es schön ist. Das hat subjektive Gründe. Die Stadt wurde für 620.000 Einwohner gebaut. Wir haben heute keine 500.000 Einwohner mehr."

Nach Angaben von immeo hat es bereits erste Gespräche mit den betroffenen Mietern gegeben, um deren Bedürfnisse herauszufinden und alternative Wohnlösungen vorzuschlagen. Die Demonstation, die heute vor der Tür des Rathauses stattfand, vermittelt aber den Eindruck, daß es hier noch immensen Gesprächsbedarf gibt.

"Das Duisburg Outlet Village wird die Attraktivität des Standortes Duisburg steigern. Es holt verloren gegangene Kaufkraft in die Stadt zurück. Großen Wert legen wir darauf, traditionsverbunden die vorhandene historische Bausubstanz zu integrieren und so dem industriellen Erbe und Anspruch der Stadt gerecht zu werden. So wird beispielsweise das Stahlgerüst der Rhein-Ruhr-Halle erhalten bleiben. In der ersten Bauphase werden 95 Outlet-Geschäfte auf einer Gesamtmietfläche von 19.000 Quadratmetern und 1.900 Parkplätze entstehen. In einer zweiten Projektphase wird das Village auf eine Gesamtfläche von 28.000 Quadratmetern mit 140 Läden und 2.500 Parkplätze erweitert. Neben den Läden wird das FOC eine große Erlebnisgastronomie und eine Kindererlebnis-Welt bieten.

Das Investitionsvolumen liegt bei rund 125 Mio. Euro. Der Baustart ist für das Jahr 2012 geplant. Das Gesamtprojekt soll 2017 fertiggestellt sein. Mit mehr als 13,5 Millionen potentiellen Kunden in einem Umkreis von 60 Minuten Fahrtzeit stellt Duisburg eine der besten europäischen Gegenden für den Fabrikdirektverkauf-Handel dar.

Die Douvil GmbH ist die federführende Projektgesellschaft und gleichzeitig der Investor. Sie hat die German Development Group mit der Projektentwicklung beauftragt. Der zukünftige Betreiber des Duisburg Outlet Vilalge ist die Freeport Retail, London. Sie ist ein Spezialist auf diesem Gebiet und arbeitet mit rund 400 Markenherstellern zusammen. Sie bieten auslaufende Sortimente oder 1B-Ware mit Preisnachlässen zwischen 30 und 70 Prozent in den Läden an," berichtet Roger Sevenheck, Geschäftsführer der Douvil GmbH.

Er weist auch auf andere Details hin, die für die Stadt wichtig sind. "Der Unterhalt für das Stadtbad und die Rhein-Ruhr-Halle entfällt. Der städtische Haushalt wird also entlastet." Er macht auch darauf aufmerksam, daß Duisburg deutschlandweit auf Platz 1 und europaweit auf Platz 2 liegen wird, was den Factory-Outlet anbelangt. "Nur Paris ist größer."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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