Gedenkveranstaltung des VVN-BdA
Der Schwur von Buchenwald ist aktueller denn je!

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Am Sonntag, 11.04.2021 hatte die VVN/BdA zum Gedenken an die Opfer des Faschismus an ihrer Gedenkstätte auf dem Duisburger Waldfriedhof geladen. Anlaß: Der Jahrestag der Selbstbefreiung der Insassen des KZ Buchenwald.
Christa Broecher von der VVN-BdA belegte in ihrer Ansprache, es gilt, den Schwur von Buchenwald aufzunehmen und weiter an seiner Verwirklichung zu arbeiten.  Dazu zitierte sie den Oberbürgermeister von Zittau - Zenker - mit den Worten, es ist „unsere Pflicht, wieder und wieder daran zu erinnern und denjenigen, die verharmlosen, relativieren und leugnen, die die Geschichte und Symbole für ihre Zwecke umdeuten und missbrauchen, entschlossen entgegenzutreten.“ Und führte aus:
„Fast täglich gibt es solche Beispiele für diese Geschichtsfälschung, nicht nur bei den Holocaustleugnern, den „Trauermärschen“ der Nazis in Dresden am 13. Februar, den empörenden Opfer-Vergleichen der „Querdenker“, die sich einen Judenstern anheften, sich wie Sophie Scholl fühlen oder sich in einer Nazidiktatur wähnen.
Beispiele der Geschichtsfälschung betreffen massiv auch die VVN/BdA und den ‚Schwur von Buchenwald‘.“ Der wurde nämlich herangezogen, um zu begründen, weswegen dem VVN/BdA die Gemeinnützigkeit entzogen werden sollte.
Wolf-Dieter Rochlitz zog im Grußwort der MLPD folgenden Schluss:"Klarheit ist gefordert. Das Verbrechen hat einen Namen: Faschismus! Er ist die offenste brutalste Diktatur des Groß- und Finanzkapitals zur Unterdrückung der revolutionären Arbeiterbewegung und des Sozialismus!
Klarheit ist gefordert, weil die Herrschenden die Geschichte umschreiben und den antifaschistischen Widerstand der Kommunisten aus dem Gedächtnis raus radieren wollen.
Klarheit ist gefordert, weil die Herrschenden von heute die Rolle der sozialistischen Sowjetunion unter Stalin beim Sieg über den Hitlerfaschismus klein reden wollen.
Klarheit ist gefordert, gegen die Lüge eines angeblich „linken“ Antisemitismus: Sie verhöhnt die Opfer des Faschismus und will sie sogar zu Mitschuldigen stempeln und allen neuen Faschisten in der AfD und ihrem Umfeld Rückendeckung geben.
Klarheit ist gefordert: im gemeinsamen Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen.
Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!"
Wie Recht beide haben, wir deutlich, schaut man auf den Parteitag der AfD von diesem Wochenende.
Der Schwur von Buchenwald lautet:
"Kameraden!
Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Außenkommandos von der Nazi-Bestie und ihren Helfershelfern ermordeten 51 000 Gefangenen!
51 000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet, abgespritzt.
51 000 Väter-Brüder-Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische Mordregime waren.
51 000 Mütter und Frauen und Hunderttausende Kinder klagen an!
Wir lebend Gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialität, sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen.
Wenn uns eins am Leben hielt, dann war es der Gedanke: Es kommt der Tag der Rache!
Heute sind wir frei!
Wir danken den verbündeten Armeen der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt den Frieden und das Leben erkämpfen.
Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue, demokratische, friedliche Welt, F. D. Roosevelt. Ehre seinem Andenken!
Wir Buchenwalder, Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, Slowaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslawen und Ungarn, kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.
Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht – Der Sieg muß unser sein!
Wir führten in vielen Sprachen den gleichen harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf, und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Noch wehen Hitlerfahnen! Noch leben die Mörder unserer Kameraden! Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum!
Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:
,WIR SCHWÖREN! ,"
Buchenwald/Weimar 19.April 1945
Diesem Schwur vorausgegangen war am 11. Aptil 1945 die Selbstbefreiung der Lagerinsassen des KZ Buchwenwald. Sie hatten - in der sicheren Erwartung der Niederlage des faschistischen Regimes - die Wachen überwältigt, entwaffnet und gefangengesetzt.

Ehemalige tschechische Häftlinge aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Buchenwald werden nach ihrer Befreiung auf Lastwagen in die Heimat transportiert. (© picture-alliance, akg-images)
Autor:

Claus Thies aus Duisburg

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