Flagge zeigen für die Duisburger Altstadt

Flagge zeigen für die Altstadt möchte City-Managerin Dagmar Bungardt, gemeinsam mit Mitstreitern das Quartier wieder nach vorne bringen. Und es tut sich was, wie hier eine Neuansiedlung im alten Westmöbel-Haus. Foto: Hannes Kirchner
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Flagge zeigen für die Duisburger Altstadt möchte Dagmar Bungardt. Vor dem ehemaligen Uni Polster-Gebäude an der Beekstraße treffen wir die City-Managerin zu einem Rundgang durchs einstmals pulsierende Geschäftsviertel. Heute prägen Leerstand und Tristesse das Bild. Doch es gibt Ansätze, das Viertel wieder nach vorne zu bringen.

Anfang Februar haben das City-Management und die Offensive für ein sauberes Duisburg die Schaufensterfront des ehemaligen Möbelgeschäftes gereinigt, mühsam alte, große Werbeaufkleber entfernt, eine Ausstellung nebst Beleuchtungsanlage hinter den nun sauberen Scheiben installiert. Unterstützt wurden sie dabei von der Bürgervereinigung Innenstadt Duisburg e.V. sowie den Wirtschaftsbetrieben, Octeo und der Stadt Duisburg.

Bilderschauen in leerstehenden Ladenlokalen? Keine Lösung für die Probleme des Viertels. Das weiß auch City-Managerin Dagmar Bungardt. „Es ist ein kleiner Anfang, um ohne Geld zu zeigen: Wir kümmern uns. Wir nehmen die Altstadt, die Probleme ernst.“

Säuberungsaktionen

Die Säuberungsaktionen sollen fortgesetzt werden – dort, wo die Eigentümer der leerstehenden Objekte mitspielen. Denn: „Nur für einen offenen, sauberen Standort haben potenzielle Investoren offene Augen“, so Dagmar Bungardt.

Weiter Richtung Münzstraße. Die 36. Duisburger Akzente sollen das Quartier beleben – wenn auch zeitlich begrenzt. Das Kulturfestival widmet sich vom 6. bis zum 22. März dem Thema Heimat, ein ganzer Themenblock beschäftigt sich mit der einst blühenden Einkaufsmeile Beekstraße. Künstler beziehen verlassene Ladenlokale wie eben das alte Uni Polster-Haus, aufgegebene Gastronomie-Betriebe wie das ehemalige Café Alex. Das wird als Café „Anne Ecke“ ebenso einer der Spielorte für Lesungen und Performances wie das neue „Sissy Lala“ (Wohnaccessoires) im alten Westmöbel-Haus oder Publikumsmagnet Knüller-Markt im alten Sinn Leffers-Gebäude.

Spielort der Duisburger Akzente

Auf der Münzstraße aber dokumentieren die großen, verwaisten Häuser von C&A, P&C die Probleme der Altstadt besonders augenfällig. Interessenten für eine Nachfolge-Nutzung: bislang Fehlanzeige. Ob jemals wieder große Filialisten hier eröffnen wollen und werden: mehr als fraglich. Die Zeit ist wohl vorbei. Lässt das die City-Managerin nicht zweifeln am Vorhaben, die Altstadt wieder nach vorne zu bringen?

Aufbruchstimmung

„Noch vor wenigen Monaten hätte ich dazu gesagt: schwierig. Doch jetzt ist eine allgemeine Aufbruchstimmung zu spüren“, sagt Dagmar Bungardt. Verhaltener Optimismus, gemeinsam mit vielen Mitstreitern den Bereich weiter entwickeln zu können.

Ein Altstadt-Manager mit Büro vor Ort soll sich zudem um die Aufwertung des Viertels kümmern. Bis zum 14. Februar lief die Bewerbungsfrist. Er hat die Aufgabe, mit den Akteuren aus dem Quartier konzeptionelle Ansätze und konkrete Maßnahmen zur Revitalisierung zu entwickeln und umzusetzen. Mittel für diesen Posten hat die Bezirksregierung Düsseldorf zur Verfügung gestellt. Diese Stelle ist zunächst für vier Jahre finanziert.

Die Altstadt als Kreativ-Standort für Agenturen, Künstler, kleinteiligen, unverwechselbaren Einzelhandel, dazu Cafés, Gastronomie – so kann sich City-Managerin Bungardt die Zukunft vorstellen.

Chance als Kreativ-Standort

Gang durch die Universitätsstraße Richtung Steinsche Gasse zum „Stadtfenster“, dem neuen Sitz von VHS und Zentralbibliothek. Zurzeit läuft der Umzug beider Einrichtungen auf Hochtouren. Hier sieht Bungardt erste Erfolge auf dem Weg zum Kreativ-Standort Altstadt. Kleine Ladenlokale, neu vermietet, beispielsweise an eine Produktivagentur. Die Modern Music School ist hier mit ihrer Duisburger Depandance ansässig. Aber auch Münz-, Kasino- und Beekstraße könnten von der Sogwirkung des „Stadtfensters“ profitieren.
Aber erst einmal muss laut City-Managerin Dagmar Bungardt eine statistische Erhebung her. Wo gibt es welchen Leerstand? Wem gehört was? Um sich dann mit den Eigentümern in Verbindung zu setzen und zu klären, was getan werden kann.

"Ein Anfang ist gemacht."

Auch die Baugrube an der Steinschen Gasse wird Thema werden. Auf dem Parkplatz sollte ein Gesundheitszentrum entstehen, jetzt klafft hier nach wie vor ein Loch.

Es bleibt viel zu tun. Aber: „Ein Anfang ist gemacht“, so Dagmar Bungardt.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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