Marxloher Schulen starten übergreifende Kooperation für mehr Bildungsgerechtigkeit
Kein Sprint, sondern ein Marathon: Den Reden sollen Taten folgen

Fünf Marxloher Schulen ziehen an einem Strang und und koopieren jetzt mit Unterstützung von Land, Stadt und Wübben Stiftung. Auf dem Foto v.l. Bildungsdezernent Thomas Krützberg, Dr. Markus Warnke (Wübbben-Stiftung), NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, Regina Balthaus-Küper (Schulleiterin Henriettenstraße), Holger Rinn (Schulleiter Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium) und OB Sören Link.
Fotos: Reiner Terhorst
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  • Fünf Marxloher Schulen ziehen an einem Strang und und koopieren jetzt mit Unterstützung von Land, Stadt und Wübben Stiftung. Auf dem Foto v.l. Bildungsdezernent Thomas Krützberg, Dr. Markus Warnke (Wübbben-Stiftung), NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, Regina Balthaus-Küper (Schulleiterin Henriettenstraße), Holger Rinn (Schulleiter Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium) und OB Sören Link.
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„Jede Veränderung beginnt mit einer Idee für die Zukunft.“ Mit diesem Satz dankt NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer fünf Marxloher Schulleitungen, die jetzt gemeinsam an einem Strang ziehen, um bessere Chancen und mehr Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler auf den Weg zu bringen.

Unterstützt werden sie dabei vom Land, der Stadt Duisburg und der privaten Wübben-Stiftung, die sich die Förderung von Schülern in Stadtteilen und Regionen mit sozialen Brennpunkten und sozialökonomisch schwachen, oftmals bildungsfernen Familien zum Ziel gesetzt hat. Jetzt haben im Marxloher Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium die Ministerin, Duisburgs OB Sören Link und Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Warnke einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Fünf Jahre lang ideell, beratend und finanziell von den Kooperationspartnern unterstützt, können und sollen die Regenbogenschule, die Grundschule Sandstraße, die Grundschule Henriettenstraße, die Herbert Grillo Gesamtschule sowie das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium die Schul- und Stadtteilentwicklung in Marxloh vorantreiben, um eine erfolgreiche Bildung für alle Schülerinnen und Schüler im Stadtteil herkunftsunabhängig sicherstellen zu können.

„Aufgeweckt“ durch den Besuch von Bundespräsident Walter Steinmeier an der „Henriettenschule“, kam es im vergangenen Jahr zu einem „Brandbrief“ der fünf Schulleiter an das NRW-Schulministerium und die Düsseldorfer Bezirksregierung, dass den Reden nunmehr Taten folgen müssten. Im Oktober letzten Jahres sprach Yvonne Gebauer vor Ort mit ihnen, und dann nahm die Idee einer nachhaltigen Kooperation Fahrt auf. Neben dem Land waren die Stadt und die Wübben Stiftung sofort mit im Boot, um „Nägel mit Köpfen“ zu machen.

Schritt für Schritt
passende Konzepte

Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren Schritt für Schritt passende und tragfähige Konzepte für eine Verbesserung der schulischen Situation in Marxloh zu erarbeiten. Dabei geht es etwa um den Austausch von Lehrkräften und deren Vernetzung, um schulübergreifende Förderungen auch im musischen Bereich, um „Sozialverhalten“ und um Einbindung der Eltern und Familien.

Schon jetzt, so Elly-Heuss-Knapp-Direktor Holger Rinn, habe man einen intensiven Lehreraustausch mit der Herbert Grillo Gesamtschule gestartet, da diese keine Oberstufe habe und die Schüler informiert werden müssen, wie es denn weitergehen könne. Gemeinsame Förderkurse, um die Schüler auf die Oberstufe vorzubereiten, seien daher dringend erforderlich. „Insgesamt“, so Regina Balthaus-Küper, Schulleiterin an der Henriettenstraße, gehe es darum, auf einander abgestimmte Schulkonzepte zu entwickeln.

Wörtlich sagt sie: „Wir glauben fest an das Potential unserer Schüler und sind zuversichtlich, mit der uns nun zugesagten Unterstützung passgenaue schulische Angebote für alle entwickeln zu können.“ OB Sören Link und Noch-Bildungsdezernent Thomas Krützberrg sind überzeugt, dass durch die neue Gemeinsamkeit das Bildungsniveau in Marxloh nachhaltig verbessert werde. Von städtischer Seite sind zudem das Jugendamt, das Integrationszentrum und das Institut für Jugendhilfe mit eingebunden.

"Bildungsfairbunt"
als Bildungsverbund

Fast feierlich ging es bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags in der vollbesetzten Elly-Heuss-Knapp-Aula zu. Schüler und Eltern aller beteiligten Schulen waren vertreten. Verhaltener Optimismus über die Zukunft der Schulen machte sich breit. Der Begriff „Bestmöglicher Bildungsabschluss für jedes Kind“ wurde mit Beifall bedacht. Der Name der Zusammenarbeit ist zugleich Programm, denn der jetzt auf den Weg gebrachte Bildungsverbund lautet schlicht „Bildungsfairbunt“. Bildung steht im Vordergrund, fair soll es zugehen und die Schullandschaft soll so bunt gestaltet werden wie der Stadtteil selbst ist.

Die Initiatoren des Kooperationsvertrages sind zudem überzeugt, dass das Projekt Modellcharakter nicht nur für Marxloh und Duisburg haben wird, sondern bildungspoiltische Pionierarbeit für NRW und die gesamte Bundesrepublik leisten wird.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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