Kooperation mit der Emschergenossenschaft

Stadt und Emschergenossenschaft unterzeichnen Kooperationserklärung

Bereits am 15. Mai 2014 haben die Emscherkommunen und die Emschergenossenschaft
eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von
morgen“ unterzeichnet. Aus der reinen Absichtserklärung ist mittlerweile eine feste
Kooperationserklärung geworden – am heutigen Dienstag wurde sie im Duisburger
Rathaus von den Beigeordneten Carsten Tum und Dr. Ralf Krumpholz sowie dem
Technischen Vorstand der Emschergenossenschaft, Dr. Emanuel Grün, unterzeichnet. Im
Zentrum der Zukunftsinitiative stehen die Handlungs- und Gestaltungsperspektiven, die mit dem innovativen Leitbild der „Integralen Wasserwirtschaft“ in der Stadtentwicklung
verbunden sind.

Eine integrale Wasserwirtschaft ist von immenser Bedeutung und leistet einen wichtigen
Beitrag für das Leben in den Städten von morgen. Mit der „Zukunftsvereinbarung
Regenwasser“ hatten die Emscherkommunen gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen schon 2005 einen ersten
Schritt in die richtige Richtung gemacht.

„Wir alle wissen, dass das Thema Wasser und Wasserbewirtschaftung eines der zentralen
Zukunftsthemen ist. Ich begrüße sehr den interdisziplinären Ansatz und die Kooperation
mit den Städten und der Emschergenossenschaft und verspreche mir davon wichtige
Impulse für die konkrete Bebauungs-, Grün- und Quartiersplanung“, sagt Beigeordneter
Carsten Tum zur Motivation der Stadt Duisburg, der Kooperation beizutreten.

Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft: „Was wir in der
Kooperation mit den Kommunen erreichen wollen, ist eine wassersensible
Stadtentwicklung, die den Schutz vor Naturereignissen wie Starkregen, Sturzfluten und
Hochwasser beinhaltet. Zugleich kann Wasser in der Stadt geradezu ein Motor für die
Aufwertung von Stadtteilen sein. Und nicht zuletzt stellen viele dieser Maßnahmen eine
exzellente Klima-Anpassung dar“.

In Duisburg sind in der vergangenen Dekade zahlreiche Projekte umgesetzt worden. Zum
Beispiel wurden an der Gesamtschule Globus am Dellplatz Flächen von der Kanalisation
abgekoppelt. Durch Dachbegrünung, Versickerung und Nutzung des Regenwassers wurde dabei eine breite Palette von Maßnahmen verwirklicht, die ermutigende Schritte zu einem auf Nachhaltigkeit angelegten Schulbetrieb aufzeigen. Das Interesse der Schüler am Projekt war von Beginn der Arbeiten an hoch. „Aus diesem Erstansatz heraus wurden drei weitere Schulen für die Projektumsetzung identifiziert“, ergänzt Beigeordneter Dr. Ralf
Krumpholz.

Das Christophorus-Werk in Meiderich besteht aus einer Vielzahl von unterschiedlichen
Gebäuden unmittelbar an der Alten Emscher. Zur Bewirtschaftung des Regenwassers
wurde zuerst eine Ableitung in die Alte Emscher erwogen. Aufgrund der guten örtlichen
Bodenverhältnisse kommt aber stattdessen eine Versickerung in dezentralen Mulden-
Rigolen zum Einsatz. Insgesamt konnten rund 6.500 Quadratmeter Dach-, Wegeflächen
und Straßen von der Kanalisation abgekoppelt werden.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Vernetzung der unterschiedlichen Fachbereiche. Die
Anpassung an den Klimawandel ist eine elementare Aufgabe aller Planungsbereiche. Der
Umgang mit dem Regenwasser als Bestandteil der integralen Wasserwirtschaft in
Siedlungsgebieten ist ein Leitthema für nahezu alle Ziele. Wasserwirtschaft hat damit eine
tragende Rolle in der Stadtgestaltung und Stadtentwicklung.

Die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, temperaturregulierende
Wasserflächen, dezentrale Puffer- und Speicherräume zum Rückhalt von Starkregen, die
Gestaltung von urbaner Landschaft mit der Bewirtschaftung von Regenwasser sind
elementare Bestandteile in der ökologischen Stadtentwicklung und der Anpassung und
Minderung der Folgen des Klimawandels. Die weitere Kooperation soll der Region nun
neue Zukunftsperspektiven durch deutlich mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit bieten.
Auf Basis der Absichtserklärung hat der Rat der Stadt Duisburg im September 2017
entsprechende Beschlüsse gefasst. Zur Abrundung wurde nunmehr die entsprechende
Kooperationserklärung zwischen der Stadt Duisburg und der Emschergenossenschaft,
unterzeichnet.

Die Emschergenossenschaft setzt im Rahmen der Zusammenarbeit mit Duisburg und
anderen Kommunen auch das Modul „ZuGaBe“ ein. Die Abkürzung steht für
„Zukunftschancen ganzheitlich betrachten“. Dabei geht es um ein praxisorientiertes GIS-
gestütztes Planungsinstrument. Das Programm zeigt Potenziale auf, wie integrale
Wasserwirtschaft und Stadtplanung mit anderen Fachdisziplinen zusammenwirken
können. Es hilft, Synergien zwischen verschiedenen Handlungsfeldern zu erkennen und
Chancen für eine Stadtentwicklung mit Blick auf Wasserthemen zu ermitteln.

Dieser Text stammt von der Stadt Duisburg.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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