Künftig weniger Sonntagsshopping? Was meint Ihr?

Je öfter die Innenstadt brummt, umso mehr freut es den Handel. Foto: Hannes Kirchner
  • Je öfter die Innenstadt brummt, umso mehr freut es den Handel. Foto: Hannes Kirchner
  • hochgeladen von Sabine Justen

An 16 Sonntagen konnten und können noch Duisburgs Bürger in diesem Jahr nach Herzenslust shoppen und in insgesamt 20 Stadtteilen inklusive der City Geld ausgeben. Das soll sich in Zukunft ändern.

Denn die rot-grüne Landesregierung hat vor wenigen Tagen den Entwurf einer Novelle des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um werktags die Öffnungszeiten auf ein sozialverträgliches, familienfreundliches Maß zurück zu führen und den Sonntag wieder verstärkt zu schützen.

Danach soll unter anderem die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage auf maximal 13 pro Kommune beschränkt werden, davon einer im Advent. Zudem müssen sie an einen besonderen Anlass wie beispielsweise ein großes Stadt(teil)-Fest gekoppelt sein. Für den Einzelhandelsverband (EHV) Niederrhein ein Rückfall in die Historie. Oder wie es EHV-Hauptgeschäftsführer Wilhelm Bommann salopp formuliert: „Einfach Kokolores!“

Mit der geplanten Neuregelung, so Bommann, werde es in kleineren Städten wie beispielsweise Moers keine Probleme geben. Schwierig aber dürfte es in einer Großstadt wie Duisburg werden.

Einmal im Jahr bittet der Einzelhandelsverband die 22 Duisburger Werbe- und Interessengemeinschaften an einen Tisch, um gemeinschaftlich einen Antrag für alle verkaufsoffenen Sonntage im Stadtgebiet zu erarbeiten. So möchte es der Rat der Stadt. Ende vergangener Woche fand ein solches Treffen zwecks Planung für 2013 statt. Noch nach alter Gesetzeslage, wie Bommann betont. Denn der neue Gesetzentwurf geht jetzt erst einmal in die Anhörung der kommunalen Spitzen­verbände, soll aber noch in diesem Jahr in den Landtag eingebracht werden. In Kraft treten wird das neue Gesetz vor­aussichtlich im Frühsommer 2013.

Vorgaben für die Planung gibt es allerdings auch vom Rat der Stadt Duisburg. Der hat die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage ohnehin gedeckelt. Mehr als 20 dürfen es pro Jahr nicht sein. Es können sich aber mehrere Stadtteile an einem Termin beteiligen. So lockten beispielsweise Anfang September Marxloh und Wanheimerort am selben Termin zum sonntäglichen Einkauf. Doch zu groß darf die Konkurrenz nicht sein. So möchte kaum ein Stadtteil zum Sonntagsshopping bitten, wenn parallel dazu die City ebenfalls einlädt.

Wenn aber künftig von der Landesregierung nur noch insgesamt 13 Termine pro Kommune, jeweils gekoppelt an einen besonderen Anlass, gestattet werden, müssen sich mehr Werbe- und Interessengemeinschaften einen Termin teilen. Und verstärkt in Wettstreit um Schausteller – beispielsweise um Würstchenbude oder Fahrgeschäft – fürs parallel stattfindende Fest treten.
Dabei, so EHV-Hauptgeschäftsführer Wilhelm Bommann, hofft jeder Händler vor Ort auf einen verkaufs- und vor allem frequenzstarken Sonntag.
„Der verkaufsoffene Sonntag ist eine Imageveranstaltung, um auf die Leistungsfähigkeit des Handels aufmerksam zu machen.“ Wenn dann noch die Kassen klingeln, umso besser.

Ob unsere holländischen Nachbarn das Prinzip besser verstanden haben? Bommann verweist auf die nahe gelegenen Städte Venlo, Nijmegen, Roermond. Hier ist nahezu jeder Sonntag ein „Koopzondag“.

Was meint Ihr, liebe LK'ler? Sollen die Ladenöffnungszeiten wieder eingeschränkt, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage zurück geschraubt werden? Oder ist das geplante neue Gesetz ein weiteres Zeichen für die grassierende Regulierungswut? Wir sind auf Eure Meinung gespannt, die wir auch gerne in der Printausgabe veröffentlichen.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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