Land gibt Walsumer Zeltstadt auf - und nun?

Auch zum Erstaunen der Stadt hat die Bezirksregierung Düsseldorf die Zeltstadt Walsum am Kerskensweg mit Wirkung zum 1. Oktober als Landesunterkunft aufgegeben und gleichzeitig um Amtshilfe bei der Erstunterbringung von Flüchtlingen gebeten.

Zu hohe Kosten und mangelnde Wintertauglichkeit sollen der Entscheidung der Bezirksregierung zugrunde liegen. Stattdessen wurde nun die Glückauf-Halle in Homberg mit Hochdruck als Landesunterkunft für bis zu 250 Menschen eingerichtet und bereits am Montag bezogen.

„Die Entscheidung der Bezirksregierung hat uns überrascht, zumal die Regierungspräsidentin erst zu Beginn des Monats angekündigt hatte, auf dem Gelände Leichtbauhallen aufzustellen. Wir werden nun die offenen Fragen mit der Bezirksregierung erläutern und anschließend entscheiden, wie es mit dem Gelände weitergeht. Wir prüfen derzeit alle Optionen der Unterbringung, darunter auch den Weiterbetrieb einer Notunterkunft am Standort Kerskensweg“, so ein Stadtsprecher auf Anfrage.

Zeitgleich wird auch darüber nachgedacht, die mehr als 270 leerstehenden Wohnungen in der Siedlung Zinkhüttenplatz in Hamborn zur Unterbringung von Asylbewerbern zu nutzen. Ursprünglich sollten die Häuser einem Factory Outlet Center (FOC) weichen, dessen Planungen wegen unzureichender Gutachten allerdings seit geraumer Zeit stagnieren.

Dass eine Nutzung des leergezogenen Wohnraums als Flüchtlingsunterkunft ein Indiz dafür sein könnte, dass auch im Rathaus nicht mehr an eine zeitnahe Umsetzung des FOC-Projekts geglaubt wird, wies Oberbürgermeister Sören Link bereits zurück. Es sei einzig ein Beleg dafür, wie groß der Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber sei.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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