LKW - Verkehr stadtverträglich

Lkw-Verkehr wird stadtverträglich - Transporte werden dadurch effizienter und umweltfreundlicher

Brummende Laster können für so manchen Anwohner zum Ärgernis werden. Vor allem dann, wenn der Fahrer plötzlich bemerkt, dass die Brücke doch zu niedrig oder die Straße doch zu eng ist. Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) hat zusammen mit dem Regionalverband Ruhr (RVR), den Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet sowie 36 Kommunen in mehrjähriger Projektarbeit ein bislang einzigartiges System zur „stadtverträglichen Lkw-Navigation“ auf den Weg gebracht, das nun auf den Markt gekommen ist. Gemeinsam wurden Vorrangrouten definiert, die dafür sorgen sollen, dass Umwelt und Bilanzen geschont werden.

Mit der neuen Navigation für Lkw nimmt die Metropole Ruhr eine Vorreiterrolle bei der Bewältigung von aktuellen Verkehrsfragen ein. Gleichzeitig ist die Region eine der wichtigsten Logistikstandorte in ganz Europa. Knapp 160.000 Beschäftigte zählt die Branche im Ruhrgebiet. Der zunehmende Güterverkehr führt dazu, dass man hier schon vielen Jahren nach sinnvollen Lösungen für die steigende Umwelt- und Lärmbelastung sucht. Das Konzept einer maßgeschneiderten Lkw-Navigation bietet Unternehmern und Kommen nun gleichermaßen die Chance, Fahrten effizienter und einfacher zu gestalten. Fehlerhafte Routen, die in ein Wohngebiet führen oder Brummis durch die historische Altstadt lotsen, gehören dadurch der Vergangenheit an.

„Bei diesem Projekt ist es uns gelungen, eine einmalige Kooperation zwischen den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets zu schaffen. Alle Beteiligten haben verstanden, dass der Verkehr nicht an der Stadtgrenze aufhört“, sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der wmr. Seiner Ansicht nach ist das Routensystem ein Beweis für die Innovationskraft der Region. „Das Ruhrgebiet ist nach wie vor eine Industrieregion. Wirtschaft, Verkehr und Innovationen ergeben zusammen optimale Bedingungen für unternehmerische Aktivitäten. Als starke Wirtschaftsregion gibt es hier nicht nur eine attraktive Infrastruktur. Wir verstehen uns als leistungsstarker Logistikstandort und tragen dafür Sorge, dass Güter aus ganz Europa möglichst schnell, umweltverträglich und sicher von A nach B kommen. Schon jetzt werden im regionalen Logistiksektor 25 Milliarden Euro umgesetzt.“ Das neue Lotsensystem gebe der Branche einen wichtigen Impuls, um Fahrzeuge, Brennstoffe und Personal noch effizienter einzusetzen, so Beck weiter. „Unser Vorgehen findet auch in vielen anderen Regionen große Zustimmung. Schließlich profitieren sowohl Natur als auch Unternehmen und Bürger von einer intelligenten Routenplanung.“

Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes Ruhr, ist glücklich über die hohe Akzeptanz des Projekts. „Dank des neuen Navigationssystems wird der LKW-Verkehr durch die Metropole Ruhr künftig schneller und sicherer unterwegs sein. Die Kooperation von Regionalverband, Kommunen und Wirtschaft beweist zudem, dass sich Belange des Umweltschutzes, der Verkehrssicherheit und ökonomische Grundgedanken nicht ausschließen. Der RVR ist dabei die Schnittstelle zwischen den Kommunen sowie dem Kartenhersteller und unterstreicht seine langjährige Kompetenz in der Verarbeitung von Geodaten“. Geiß-Netthöfel lobt vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Organisationen und IT-Dienstleistern. „Wir engagieren uns jetzt seit drei Jahren in dem Projekt, stellen die technische Infrastruktur zur Verfügung und ermöglichen den Transfer an spätere Nutzer. Ein solches regionales Kooperationsprojekt, bei dem die Kommunen einer gesamten Region ihre Daten zur Verfügung stellen, ist europaweit einmalig.“

Die neuen Datensätze können ab sofort auf Navigationssystemen genutzt werden. Laster im innerstädtischen Verkehr werden möglichst immer über auf Vorrangrouten gelotst. Bauliche Restriktionen werden automatisch erkannt, Nebenstraßen weitestgehend umsteuert. Dadurch kommen Lkws schneller an ihr Ziel und Anwohner haben ihre Ruhe. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Vor allem auch für die Umwelt und alle anderen Verkehrsteilnehmer. An der digitalen Anpassung der Straßennetze war maßgeblich die Nokia-Tochter HERE beteiligt, die auch weiterhin an der kontinuierlichen Optimierung von Kartendaten arbeitet. „Für uns ist die Integration von aktuellen, vergleichbaren Messdaten ein weiterer Schritt zur Verbesserung des Verkehrs“, erklärt Dr. Michael Bültmann, Geschäftsführer von HERE Deutschland. „Mithilfe der neuen Lkw-Navigation stehen dem Fahrer permanent hilfreiche Informationen zur Seite, die ihn entlasten und dadurch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.“

Zuspruch kommt auch vom Navigationsgerätehersteller Garmin, der dafür gesorgt hat, dass die neue Software künftig auf seinen Produkten verfügbar ist. „Aus unserer Sicht ist die stadtverträgliche Lkw-Navigation eine große Chance“, sagt Marc Kast, PR-Manager bei Garmin. „Unser Ziel ist es, den Endkunden möglichst passgenaue Angebote zu machen. Das neue System bietet Spediteuren und Fahrern einen echten Mehrwert.“

Diese Pressemitteilung stammt vom Regionalverband Ruhr.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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