Frankreich will die Bonpflicht für kleinere Beträge wieder abschaffen
Wer rechnet besser?

1 Brötchen: 0,35 Euro inklusive Mehrwertsteuer 0,02 Cent. Schwarz auf weiß wird jetzt jeder Kauf, und sei er noch so klein, auf (zumeist) Thermopapier verewigt. Gegen den bundesweiten Protest Anfang Januar eingeführt, treibt die Kassenbonpflicht nach wie vor nicht nur Bäcker in den Wahnsinn.

Finanzminister Olaf Scholz will es halt so, trotz aller Widerstände. Es könnten ja sonst Millionen am Fiskus vorbei fließen. Solche pekuniären Sorgen hat die Politik in Frankreich nicht. Sie will jetzt die Bonpflicht in Bagatellfällen wieder abschaffen. Nach einem Gesetzentwurf der französischen Regierung sollen ab September Kassenbons bis zu zehn Euro nicht mehr ausgedruckt werden, außer der Kunde wünscht dies. Ab 2021 sollen Kassenzettel über Beträge bis 20 Euro wegfallen, ab 2022 dann die bis zu 30 Euro. Und warum? Das geplante Gesetz richtet sich ausdrücklich gegen Verschwendung, sieht auch weitere Maßnahmen zum Umweltschutz vor.

Der deutsche Einzelhandel rechnet mit mehr als zwei Millionen Kilometer zusätzlicher Länge an Kassenbons im Jahr. Der deutsche Finanzminister wohl mit mehr Einnahmen. Und Frankreich? Mit deutlich weniger Müllbergen. Wessen Rechnung wohl aufgeht?

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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