25 Jahre Herbert-Grillo-Gesamtschule: Auf dem Weg vom Gestern zum Hier und Heute
„Wir kämpfen für die fehlende Oberstufe“

Wer in der ersten Reihe sitzt, bekommt hautnah was zu sehen und zu hören. Das war beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Herbert-Grillo-Gesamtschule auch der Fall.          Fotos: Reiner Terhorst
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  • Wer in der ersten Reihe sitzt, bekommt hautnah was zu sehen und zu hören. Das war beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Herbert-Grillo-Gesamtschule auch der Fall. Fotos: Reiner Terhorst
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Die Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh feierte jetzt ihr „Silber-Jubiläum“. Vor 25 Jahren wurde sie offiziell als Gesamtschule eröffnet und trägt seit zehn Jahren den Namen von Herbert Grillo. Die Schule hat viel geleistet und bewegt. Sie ist im mitunter „gebeutelten“ Marxloh längst mehr als „nur“ eine Schule. Sie ist Hoffnungsträger im Miteinander und Füreinander junger Menschen.

Ein Festakt, verbunden mit einem großen Stadtteil-Schulfest, gab sowohl Einblicke in das „Innenleben“ der Schule als auch eine Bilanz der „Außenwirkung“. Es wurde gefeiert und gefördert, aber auch gemahnt und gefordert. Gabriela Grillo war und ist stolz, dass die Schule den Namen ihres Vaters trägt und machte die Ausmaße des großen Engagements der Familienstiftung und des Unternehmens für die Schule, aber eigentlich für „ganz Marxloh“ deutlich. Zugleich fand sie aber auch mahnende Worte.

„Noch immer hat die Schule keine Oberstufe. Die ist jetzt 25 Jahre i. E., das heißt, in Errichtung. Jetzt wird es endlich Zeit, dass das nicht nur auf den Weg gebracht, sondern vollendet wird“, erklärte sie, von großem Applaus begleitet, den Schülern, Lehrern, Eltern, vor allem aber den „anwesenden Entscheidungsträgern“. Die Zeit der Lippenbekenntnisse sei vorbei, jetzt müssten Taten folgen.

Viel Lob und
Anerkennung

Bildungsdezernent Thomas Krützberg zögerte keine Sekunde: „Ich werde dafür kämpfen.“ Pädagogische Konzepte, viele kulturelle AGs, soziales Engagement und beste Vernetzung im Stadtteil habe die Schule an den Tag gelegt. Sie ist inzwischen fünfzügig, hat auch im neuen Schuljahr enorme Anmeldezahlen und ist in Marxloh, aber auch in der gesamten Duisburger Schullandschaft bestens aufgestellt. Es gab beim Festakt dafür viel Lob und Anerkennung.
Raumnot und die fehlende Abi-Möglichkeit waren und sind die Kehrseite der Medaille. In diesen Problemfeldern soll jetzt endlich Abhilfe geschaffen werden. Nicht nur Gabriela Grillo fragt sich voller Unverständnis, wieso das alles so lange dauern müsse.

Dass die Herbert-Grillo-Gesamtschule ihren Schülern weit über die normalen Lehrpläne hinaus viel zu bieten hat, wurde beim Festakt mehr als deutlich. Schülerbands und Tanzgruppen hatten fast Profiformat. Nahezu alle Klassen beteiligten sich mit Aktionen und Angeboten am Schulfest, boten Sportliches, Musikalisches, Literarisches und „Leckeres“ an.

„Allen Unkenruf zum Trotz ist Marxloh besser als sein Ruf“, meinte auch Hamborns Bezirksbürgermeister Marcus Jungbauer, dem sich am Jubiläumstag viele „Beweise“ dafür boten. Kaum eine im Stadtteil relevante Organisation und Institution fehlte. Und das Engagement des gesamten Lehrerkollegiums geht ebenfalls weit über das Maß des Üblichen hinaus. „Schule lebt von Menschen und für Menschen“, sagte „Gründungs-Schulleiter“ Friedrich Marona, der 13 Jahre lang die Schule bis zu seiner Penisonierung leitete.

Denkanstöße zum
schnelleren Handeln

Thomas Zander leitet die Schule zwar „erst“ seit 2014, ist aber bereits seit 2003 dort als Lehrer tätig. „Daran sehen Sie, dass ich mich hier wohl fühle“, sagt er zum Wochen-Anzeiger. In launig-humorvollen Worten bemängelte auch er, dass manches Notwendige viel zu lange dauere, bis man es machen könne. Das Jubiläum sei der richtige Anlass, nachhaltige Denkanstöße zum schnelleren Handeln zu geben.

Auch in Sachen Inklusion sei die Schule aktiv. Die Schulbücherei sei hervorragend ausgestattet, der Austausch mit ausländischen Schulen trage zum Blick über Grenzen bei und die vielen außerschulischen Projekte seien Meilensteine des respektvollen Umgangs verschiedener Kulturen.

Weiter auf der Erfolgs-
und Überholspur

Zander nannte beispielsweise das frühere Projekt „Starke Typen“, das bei Kindern aus sozialen Brennpunkten das Selbstwertgefühl stärke. Ein weiteres Stichwort war „BOMM“, und das steht für „Berufs-Orientierungs-Messe-Marxloh“. Sie wurde von der Schule ins Leben gerufen und zeigt messbare Erfolge. Seit langen Jahren gibt es hier übrigens auch eine „Elternschule“.
„Stillstand ist Rückschritt“ lautet eine Erkenntnis. Daher hofft die Schule jetzt, dass Raumnot und fehlende Oberstufe ein Ende haben, damit es zügig weiter geht auf der Erfolgs- und Überholspur in Richtung Zukunft.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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