Die erste neue Straßenbahn ist da
Moderne Bahnen vom Typ "BOMBARDIER FLEXITY" stehen für Sicherheit und Komfort

V.lks ; Klaus-Peter Wandelenus, Vorstand Technik DVG, DVG-Vorstandsvorsitzender Marcus Wittig, Oberbürgermeister Sören Link und DVG-Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Mettler präsentierten die erste neue Straßenbahn am Betriebshof Grunewald
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  • V.lks ; Klaus-Peter Wandelenus, Vorstand Technik DVG, DVG-Vorstandsvorsitzender Marcus Wittig, Oberbürgermeister Sören Link und DVG-Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Mettler präsentierten die erste neue Straßenbahn am Betriebshof Grunewald
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Herzlich willkommen in Duisburg: Die erste neue Straßenbahn ist vor wenigen Tagen am Betriebshof Grunewald angekommen.

„Ich bin die Neue. Deine neue Komfortzone“

steht in roter Schrift auf dem ersten von zwei Vorserienfahrzeugen, das die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) jetzt auf Herz und Nieren prüfen wird.

Die umfangreichen Testfahrten mit den Vorserienfahrzeugen im gesamten Betriebsgebiet sind notwendig, damit die Bahnen die Zulassung für den Fahrgastbetrieb erhalten. Voraussichtlich im Sommer 2021, wenn die schrittweise Auslieferung der Serienfahrzeuge beginnt, können sich dann auch die Fahrgäste von den neuen Bahnen im Alltagseinsatz überzeugen.

„Die neuen Straßenbahnen sind ein weiterer wichtiger Schritt für einen zukunftsfähigen und attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

„Wir hoffen, dass zukünftig noch mehr Menschen als bisher vom eigenen Auto auf Bus und Bahn umsteigen. Das ist nicht nur gut für die Entlastung der Straßen, es ist auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“

Mit der neuen Fahrzeugflotte sind die Stadt Duisburg und die DVG für die Zukunft gut gerüstet.

„Unsere Fahrgäste können sich zukünftig über mehr Sicherheit und Komfort freuen“, sagt DVG-Vorstandsvorsitzender Marcus Wittig. „Die neuen Bahnen bieten mehr Platz und haben beispielsweise eine Klimaanlage, WLAN und ein Kollisionswarnsystem.“

Heller, geräumiger und barrierefrei

Die Straßenbahnen sind 34 Meter lang und 2,30 Meter breit. Sie haben einen hellen und geräumigen Innenraum mit großen Fensterflächen. 200 Fahrgäste finden in einer Bahn Platz. Stehhilfen zum Anlehnen, Klappsitze und Rampen erleichtern vor allem mobilitätseingeschränkten Fahrgästen den Ein- und Ausstieg und die Fahrt. Die Bahnen haben an jeder Seite fünf Außenschwenkschiebetüren, wie es sie heute in den DVG-Bussen schon gibt. Die Türen führen in einen großen Eingangsbereich, der einen schnellen Fahrgastwechsel an den Haltestellen ermöglicht, denn breite Durchgänge bieten mehr Platz zum Ein- und Ausstieg. Ein Lichtband an der Decke sorgt für eine bessere Orientierung im Fahrzeug.

Neueste Technik an Bord

In jeder Straßenbahn gibt es zwei Doppelmonitore, die Fahrgäste mit aktuellen Informationen versorgen. Sie zeigen Anschlussverbindungen, die nächsten Haltestellen und wichtige Fahrgastinformationen, wie beispielsweise Sonderfahrpläne oder Verkehrsstörungen, an. Fahrgäste und Fahrer bekommen nun auch die langersehnte Klimaanlage, die im Sommer wie im Winter für eine angenehme Temperatur in den Fahrzeugen sorgen soll.

Sicher unterwegs

Auch in puncto Sicherheit sind die neuen Bahnen auf dem aktuellsten Stand. Sie verfügen beispielsweise über ein Kollisionswarnsystem. Das System erkennt Personen und Gegenstände vor der Bahn. Es warnt nicht nur, sondern leitet im Notfall auch eine Zwangsbremsung ein. In jedem Türbereich gibt es eine direkte Verbindung zum Fahrer. Sollte die Notbremse gezogen werden, wird eine direkte Verbindung zum Fahrer hergestellt.

Die Fahrzeuge haben, wie heute auch, eine Videoüberwachung. Neu sind die Monitore in der Fahrerkabine. Die Fahrer können damit den Fahrgastraum überblicken und Notsituationen frühzeitig erkennen. Die Außenspiegel werden künftig durch Kameras ersetzt. Außerdem verschafft eine wesentlich größere Frontscheibe den Fahrern einen besseren Überblick über den Verkehr.

Der Umwelt zuliebe

Die DVG setzt weiterhin auf Klimaschutz. Darauf hat sie auch beim Bau der neuen Bahnen Wert gelegt. Die DVG setzt bei der Beleuchtung ausschließlich auf stromsparende LED-Technik. In Sachen Lärm werden die neuen Bahnen kaum auffallen. Sie haben eine sogenannte Spurkranzschmieranlage, die vor allem in Kurven die Reibung und somit auch Verschleiß und Geräuschentwicklung verringert.

Wie die alten Bahnen werden auch die neuen Fahrzeuge mit Naturstrom aus Wasserkraft betrieben. Gut zu wissen, dass Straßenbahnen selbst Strom erzeugen können. Bei jedem Bremsen wandelt die Bahn ihre Bewegungsenergie in elektrische Energie um und stellt diese den nachkommenden Bahnen zur Verfügung, in dem sie den Strom ins Oberleitungsnetz speist.

Modernes Design

Die neuen Bahnen haben ein modernes und klares Innen- und Außendesign. Die Bahnen werden in den typischen DVG-Farben weiß und rot durch Duisburg fahren. An den Bahnen gibt es außen, vorne und an den Seiten insgesamt sechs Infotafeln mit einer LED-Beleuchtung, die den Fahrgästen die Fahrtrichtung anzeigen. Die DVG hat sich beim Innenbereich farblich an den Bussen orientiert. So sind die Sitze rot, der Fußboden dunkelgrau und die Haltestangen in Edelstahloptik. Die Türen setzen sich in weiß ab, damit sehbehinderte Menschen sie besser finden können.

Die DVG investiert in ihre neue Niederflur-Flotte rund 135 Millionen Euro. Hersteller der neuen Straßenbahnen, die auf den Linien 901 und 903 im Einsatz sein werden, ist das Unternehmen Bombardier Transportation. Die Fahrzeuge werden in Deutschland gefertigt. Der Bau der ersten Bahn dauerte etwa 18 Monate.

Wie geht es weiter?

Während die DVG die Vorserienfahrzeuge in Duisburg testet, baut Bombardier Transportation die weiteren Serienfahrzeuge. Die Erkenntnisse aus den Testfahrten fließen in die Serienproduktion ein. Nach dem Terminplan sollen ab Sommer 2021 dann nach und nach die Serienfahrzeuge in Duisburg ankommen. Bis Mitte 2023 sollen alle neuen Straßenbahnen im Einsatz sein und die Fahrgäste sicher von A nach B bringen.

Die neuen und alten Bahnen im Vergleich

      neu  alt
Fahrzeuglänge in Metern      34     33
Fahrzeugbreite in Metern     2,30        2,20
Niederfluranteil in Prozent  70    20
Türen pro Seite    5      5
Fahrgastkapazität      200  170

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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