Rille und Kante halten Bahnen in der Spur

Straßenbahn mit Rillenschiene | Foto: Quelle:DVG-Presse
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Rille und Kante halten Bahnen in der Spur

Schiene ist nicht gleich Schiene.

Dies gilt auch bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG).

Welches Schienenprofil zum Einsatz kommt, hängt ab von der Art des Bahnkörpers. Klingt kompliziert, ist aber leicht zu erklären.

Überall dort, wo die Schienen in der Straße straßenbündig verlegt werden, haben diese eine Rille.

Bei unabhängigen oder besonderen Bahnkörpern wie zum Beispiel im Tunnel der auf der Stadtbahnstrecke im Duisburger Süden, kann die Rille in der Schiene fehlen.

Der hier auf Bahnschwellen verlegte und auch bei der Eisenbahn verwandte Schienentyp heißt Vignolschiene.

Was hat es mit der Rille auf sich?

Hans-Jürgen Fassbender, Leiter Fahrwegetechnik DVG, kennt sich aus:

“Im Gegensatz zum Auto, müssen Straßenbahnen nicht gelenkt werden. Die Rille in den Schienen und eine Aufkantung an der Innenseite der Räder, der sogenannte Spurkranz, machen dies möglich.
Durch den Spurkranz, der genau in die Vertiefung der Rillenschiene passt, werden die Räder an der Fahrkante der beiden Schienen geführt.
Das Gewicht der Fahrzeuge liegt dabei auf dem breiten, äußeren Teil des Rades, das auf der Lauffläche der Schiene rollt. Das erklärt auch, warum der obere Teil der Schiene immer metallisch blank glänzt.“

Vorteil der Rillenschiene:
Die Gleiszone kann im Straßenbereich eingedeckt werden und wird so für den
Straßenverkehr befahrbar. Damit die „Spurrille“ ihre Funktion erfüllt, wird sie regelmäßig gesäubert.

Hochdruckreiniger und Schienensaugwagen kommen dabei zum Einsatz.
„Das Zusammenspiel von Rad und Schiene funktioniert bei der Vignolschiene ähnlich. Weil bei unabhängigen und besonderen Bahnkörpern die Gleiszone nicht befestigt werden muss, ist die Rille nicht nötig.

Der Spurkranz liegt an den Innenseiten der Schienen an. So bleiben die Bahnen in der Spur“, erklärt Fassbender.

Hintergrund:
Das Schienennetz der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) hat eine Länge von 130 Kilometer, 53 Kilometer Vignolgleis und 77 Kilometer Rillengleis. Die Schienen haben, wenn sie gerade verlaufen, eine Lebensdauer von
circa 30 Jahren. In Kurven und engen Radien verringert sich diese durch die höhere Abnutzung, trotz Aufschweissungen, auf 15 bis 20 Jahre.

Kleinere Riefen auf den Laufflächen der Schienen, ausgelöst durch Brems- und Anfahrvorgänge, werden durch besondere Verfahren behandelt. Die DVG hat eigens hierfür einen alten Straßenbahnwagen zu einem Schienenschleifwagen umgerüstet.
Die Straßenbahnreifen, auch Bandagen genannt, müssen nach einer Laufleistung von rund 450.000 Kilometer erneuert werden. Der „Reifenwechsel“ erfolgt mit einer Spezialmaschine in der Straßenbahnwerkstatt der DVG.

Autor:

Ralf Roeb ( geb. Urbansky) aus Duisburg

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