Seltene Attraktion
Im Zoo Duisburg leben nun erstmals in NRW zwei Seekühe

Drei Wochen gewöhnten sich Pablo (3) und Manfred (5) in ihrem neuen Zuhause ein, nun sind die zwei Seekuh-Brüder für die Besuchenden des Zoo Duisburg zu sehen. | Foto: Bartosz Galus
  • Drei Wochen gewöhnten sich Pablo (3) und Manfred (5) in ihrem neuen Zuhause ein, nun sind die zwei Seekuh-Brüder für die Besuchenden des Zoo Duisburg zu sehen.
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Mit großem Stolz präsentierte der Duisburger Zoo seine neuen Bewohner: Pablo und Manfred, zwei Nagelseekühe (Manatis). Nach drei Wochen der Eingewöhnung können sie nun in der Tropenhalle „Rio Negro“ von den Zoobesuchern bestaunt werden. Für das darin errichtete 18 Meter lange Südamerika-Becken stellte die Sparkasse Duisburg 433.000 Euro Fördergeld zur Verfügung.

Von Sascha Mangliers

Es ist Fütterungszeit. Die Schnellsten sind Pablo und Manfred nicht, wie sie gemächlich zur Wasseroberfläche schwimmen, um sich die dort treibenden Salatköpfe zu schnappen. Viele der Fische kommen ihnen zuvor. Doch das dürfte der Begeisterung der Besucher für diese Tiere keinen Abbruch tun. Schließlich sind Seekühe in deutschen Zoos eine absolute Seltenheit und in Nordrhein-Westfalen sogar einzigartig. So verwundert es nicht, dass der gesamte Zoo Duisburg momentan im „Manati-Fiber“ ist, wie die Zoodirektorin Astrid Stewin es zusammenfasste. Mit drei und fünf Jahren sind die beiden Seekuh-Brüder noch Heranwachsende. Sie wiegen gerade einmal 90- beziehungsweise 180 Kilogramm und sind damit von den 800 Kilogramm einer ausgewachsenen Seekuh noch weit entfernt. Sie kamen im Rahmen eines Arterhaltungsprogramms aus dem Zoo im dänischen Odense nach Duisburg. Es ist noch offen, ob in Zukunft eine Vermehrung mit einer passenden Seekuh-Partnerin geplant wird. Bis dahin müssen die beiden Neuankömmlinge ohnehin erst einmal wachsen. Das geht am besten mit ihrem Leibgericht, frischen Muscheln, wie Kuratorin Sandra Dollhäupl verriet.

Artgerechte Haltung ist A und O

Um Seekühe im Zoos halten zu dürfen, gibt es gewisse Standards, die sich insbesondere auf die Beckengröße beziehen. „Diese Standards übererfüllen wir um ein Vielfaches“, betonte Christian Schreiner, Pressesprecher des Zoos. Das Becken fasst 650.000 Liter Wasser, ist im Schnitt vier Meter tief und mit sechs Stömungspumpen zur idealen Wasserzirkulation ausgestattet. Dadurch haben die Tiere „die besten Bedingungen, sich wohlzufühlen“, so Christian Schreiner weiter. Neben Pablo und Manfred bevölkern noch einige südamerikanische Fischarten, wie Süßwasserrochen, Pacus und Arowanas das Becken. Die einzige „Aufgabe“, die die Seekuh-Bullen in ihrem neuen Becken nun haben, sei es, die Besucher zu faszinieren und damit für den Erhalt ihres natürlichen Lebensraumes zu werben, erklärte Astrid Stewin. Sie wies dabei auf die enorme Bedrohung von Seekühen durch den Menschen hin. „Lebensraumverschmutzung, Jagd, Staudämme und Schiffsschrauben von Motorbooten sind alles Beispiele dafür, wie sehr die Tiere unter menschlichen Einflüssen leiden“, führte Christian Schreiner weiter aus. Es wäre schön, so die Hoffnung aller Beteiligten, wenn die Besucher erkennen, wie schützenswert diese Tiere sind.

Die Sparkasse als Partner

Mit 433.000 Euro hat die Sparkasse Duisburg den Löwenanteil zum Umbau der Tropenhalle beigesteuert und somit den Einzug der beiden Manatis erst ermöglicht, hob Christian Schreiner hervor. Natürlich war die Sparkasse deswegen auch bei der Eröffnung des „Rio Negros“ im Person ihres Pressesprechers Andreas Vanek vertreten. Er zeigte sich äußerst zufrieden mit der neuen Attraktion im Zoo und unterstrich die Wichtigkeit der Förderung: „Wir haben einen öffentlichen Auftrag, die Attraktivität des Standorts Duisburg mitzuverbessern. Dabei spielt der Zoo natürlich eine große Rolle.“ Deswegen, so Andreas Vanek, sei man bei der Sparkasse Duisburg stolz, den Zoobesuchern einen neuen Publikumsmagneten präsentieren zu können.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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