Über den Pressesprecher

Pressesprecher arbeiten beispielsweise in Firmen und Behörden. Dort bauen sie Kontakte zu Journalisten bei Presse, Hörfunk, Fernsehen und Nachrichtenagenturen auf. So soll die Öffentlichkeit zielgerichtet über Entwicklungen in der Organisation auf dem Laufenden gehalten werdne. Dafür sammeln die Pressesprecher Informationen, werten sie aus und gewichten sie. Informationen über Ereignisse in den Firmen, Produkte und Veranstaltungen werden gezielt und professionell zu Pressemitteilungen aufbereitet und nach innen und außen weitergegeben. Presseverteiler sind eine Form der Informationsweitergabe.

Pressekonferenzen, Pressereisen, Firmenführungen und Firmenbesichtigungen sind weitere Aktivitäten von Pressesprechern. Sie erteilen Auskünfte bei Anfragen von außen, geben Stellungnahmen ab und vermitteln Interviews und Gespräche. Pressesprecher konzipieren die Außendarstellung ihres Arbeitgebers. Dazu gehört, daß sie die Geschäftsberichte, Nachrichten- und Informationsblätter, Festschriften, Broschüren und Faltblätter erstellen. Auch Intranet- und Internetauftritte sowie Beiträge für Social-Media-Plafformen, die Beratung von Führungskräften, Medientraings und Schulungen zur Medien- und Öffentlichkeitsarbeit gehören in ihren Aufgabenbereich.

Strafprozesse und Prozesse mit prominenten Persönlichkeiten werden von den Medien und der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt. Hier soll die sogenannte Litigation-PR / Prozess-PR zunehmend als neue Dienstleistung an Bedeutung gewinnen. Es handelt sich dabei um eine prozeßbegleitende Öffentlichkeitsarbeit, mit deren Hilfe vor, während und nach dem eigentlichen Prozeß Informationen an die Öffentlichkeit weitergegeben werden. So sollen der Verfahrensausgang und die öffentliche Meinung / Wahrnehmung positiv beeinflußt, eine außergerichtliche Einigung erzielt, der Angeklagte vor Ansehensverlust geschützt oder die Öffentlichkeit in verständlicher Sprache über Rechtsstreitigkeiten informiert werden.

Genauso wichtig ist aber auch der Blick auf Arbeitsmarkt und Berufsbild. Als Journalist kann und darf jeder arbeiten. Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten (z. B. in Form einer journalistischen und / oder sonstigen Ausbildung) sind für die Berufsausübung zwar hilfreich, aber nicht zwingend vorgeschrieben.

Sowohl die digitale Form traditioneller Medien (WAZ, Spiegel und Deutsche Welle seien hier als Beispiele für viele andere Angebote genannt) wie auch das Entstehen ganz neuer Mitteilungsformen wie den Kurznachrichtendienst Twitter oder das Video-Portal YouTube ermöglichen es Leuten, für die journalistische Tätigkeiten früher eine fremde Welt waren, sich heute in disem Feld zu betätigen.

Nachrichten können so zeitnah und ohne redaktionelle Bearbeitung verbreitet werden. Für Pressesprecher ist dies eine Herausforderung. Sie müssen nicht nur Kontakt zu den hauptberuflichen Journalisten halten, sondern auch zu den Damen und Herren Bürgerreportern. Die Herausforderung besteht darin, daß bei diesen Graswurzeljournalisten Fachwissen nicht mehr unbedingt vorausgesetzt werden kann. Technische, juristische, politische und andere fachwissenschaftliche Zusammenhänge müssen also nicht nur leicht verständlich verklärt und bereitgestellt werden, sondern den Bürgerreportern auch in geeigneter Form vermittelt werden.

Bürgerreporter sind jene Art Journalisten, die ihr Brot nicht also Journalisten, sondern in einem anderen Beruf verdienen. Zu erwarten, daß diese Reporter bereicht und in der Lage wären, neben ihrer täglichen Arbeit stundenlang Themen zu recherchieren, würde sie überfordern. Im Bedarfsfall muß eine Pressestelle also auch in der Lage sein, sich um diesen Personenkreis zu kümmern, Info-Veranstaltungewn, Betriebsbesichtigungen u. ä. inbegriffen.

Auch die Pressespiegel gehören im Grunde genommen zur Arbeit von Pressesprechern. Es gilt, zu beobachten, wie der eigene Arbeitgeber in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Bei Bedarf muß bei einer negativen Berichterstattung dagegengesteuert werden. Hier ist ein rasches Handeln gefragt. Je weniger sich ein schlechtes Bild bei Außenstehenden festsetzt, desto besser. Dann hat der Pressesprecher gute Arbeit geleistet.

Wir haben gesehen: Das Aufgabengebiet eines Pressesprechers ist breit gefächert. Es erfordert eine hohe fachlich Kompetenz, um diese Aufgabe auszufüllen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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