Der Wochen-Anzeiger sprach mit zwei jungen "Fridays for Future"-Teilnehmern
Es gibt keinen Planeten B

In Duisburg fanden auch schon Klimademos statt. Unumstritten sind sie nicht, viele Kritiker würden die Schüler lieber im Unterricht sehen als auf den Straßen. Die Aktivisten wollen trotz Kritik weitermachen. | Foto: Becker
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  • In Duisburg fanden auch schon Klimademos statt. Unumstritten sind sie nicht, viele Kritiker würden die Schüler lieber im Unterricht sehen als auf den Straßen. Die Aktivisten wollen trotz Kritik weitermachen.
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Die Klimademos "Fridays for Future" sind schon seit Monaten in vollem Gange und bundesweit gehen Schüler für eine bessere Klimapolitik auf die Straße. Die Schüler fordern einen schnellen Kohleausstieg und die Reduzierung des CO2.

Die Demos sind umstritten, und die Schüler werden immer wieder dafür belächelt. Der Wochen-Anzeiger ist der Frage nach der Motivation der Schüler nachgegangen und hat zwei von ihnen dazu befragt. Elias (13 Jahre) aus Dinslaken und Dario (14 Jahre) aus Duisburg sind bei den Demos dabei und setzen sich für eine bessere Klimapolitik ein.

WA: Wie seid ihr dazu gekommen, euch für den Klimaschutz zu engagieren?

Elias: Ich bin durch die Nachrichten und die Medien darauf aufmerksam geworden. Danach habe ich mich weiter informiert und bin auf viele Berichte von Forschern gestoßen.
Dario: Ich habe mit acht oder neun Jahren gemerkt, dass es im Sommerurlaub in Italien von Jahr zu Jahr wärmer und trockener wurde. Ab da habe ich angefangen, Fragen zu stellen.

WA: Welche Aktionen habt ihr schon geplant und durchgeführt?

Elias: Am 15. März und am 25. Mai waren große Demonstrationen in Dinslaken, an denen wir teilgenommen haben. An diesen Tagen wurde nämlich weltweit zum Klimastreik aufgerufen.
Dario: Außerdem finden regelmäßig Treffen statt, an denen wir darüber beraten, was wir als nächstes auf die Beine stellen können.

WA: Welche konkreten Ziele verfolgt ihr?

Elias: Wir möchten regional gesehen, dass in Dinslaken und Duisburg der Klimanotstand ausgerufen wird. Deutschlandweit möchten wir, dass der Klimaschutz in der Politik oberste Priorität bekommt, sodass zum Beispiel der Kohleausstieg schneller realisiert wird und die CO2-Ausstöße verringert werden.
Dario: Wir erhoffen uns aber auch, dass ein Umdenken bei den Menschen stattfindet und sie ihr Konsumverhalten hinterfragen. Außerdem möchten wir, dass die Erkenntnisse der Forscher ernst genommen werden.

WA: Warum habt ihr euch dazu entschieden, gerade freitags auf die Straße zu gehen?

Elias: Ein Streik findet in der Regel in der Arbeitszeit statt, so bekommt er mehr Aufmerksamkeit. So sollte es bei uns auch sein. Wie man sieht, hat es gut funktioniert.
Dario: Außerdem wollten wir, dass auch das Bildungsministerium auf uns aufmerksam wird. Daraus folgt, dass sich auch immer mehr Medien für uns interessieren.

WA: Wie reagiert die Erwachsenenwelt auf eure Demonstrationen?

Elias: Einige behaupten, wir würden das nur machen, damit wir die Schule schwänzen können und, dass Klimaschutz etwas für „Experten“ sei, um es mit den Worten von Christian Lindner auszudrücken.
Dario: Viele unterstützen uns aber auch sehr und freuen sich, dass sich junge Menschen wieder politisch engagieren und für ihre Überzeugungen auf die Straße gehen.

WA: Wie lange habt ihr noch vor, für eure Ziele auf die Straße zu gehen?

Elias: Wir haben geplant, dass wir so lange auf die Straße gehen und demonstrieren, bis die Politik alles Mögliche dafür getan hat, die Ausmaße des Klimawandels relativ klein zu halten.
Dario: Da dies bis jetzt jedoch nicht der Fall ist, ist momentan kein Ende in Sicht.

In Duisburg fanden auch schon Klimademos statt. Unumstritten sind sie nicht, viele Kritiker würden die Schüler lieber im Unterricht sehen als auf den Straßen. Die Aktivisten wollen trotz Kritik weitermachen. | Foto: Becker
Elias (links) und Dario (rechts) setzten sich auf den Fridays for Future für eine bessere Klimapolitik ein. René in der Mitte traf sich mit den beiden, um die Beweggründe zu erfahren. | Foto: Faßbender
Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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