Hoppeditzbeerdigung in Marxoh - ein herrliches Ende der 5. Jahreszeit im Duisburger Norden

Eine außergewöhnliche Hoppeditzbeerdigung
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Am „Veilchendienstag“ kamen nun die Jecken aus dem Duisburger Norden im „Hotel Montan“, der „Marxloher Narrhalla“, zusammen, um den Hoppeditz in althergebrachter Art und Weise zu beerdigen. Die KG Rot Weiss Hamborn Marxloh und die KG Marxloher Jecken hatten aber auch eingeladen, um die Kinderprinzencrew mit Kinderprinz Timo I. (Lindermann), Prinzessin Vivien I. (Wieland) und Hofmarschall Joshua (Wieland) gebührend zu verabschieden. Und die Präsidenten der beiden Vereine Volker Mosblech und Jürgen Ohl führten souverän durch das unterhaltsame Programm.

„Und mich freut es ganz besonders, dass wir dieses mit unseren Eigengewächsen gestaltet haben, und keine Künstler von außerhalb engagieren mussten!“ gibt sich Jürgen Ohl sichtlich zufrieden.

Zunächst wurde die Kinderprinzencrew ein letztes Mal auf die Bühne gespielt. Und es gab einige nette Worte des Dankes:

„Nun stehen wir, die Kinderprinzencrew, das letzte Mal vor Euch. Wir bedanken uns bei allen, die uns geholfen und unterstützt haben für diese wunderschöne Session!“ so die Crew unisono. Ein letztes Mal führten sie noch einmal ihr Programm vor.

Und dann hatten die drei Nachwuchsjecken etwas ganz Besonderes vorbereitet. Von ihrem Taschengeld hatten sie Erinnerungsorden gekauft.

„Da wir nun keine Sessionsorden mehr haben, aber Euch allen danken wollen, haben wir halt unsere eigenen Orden mitgebracht.

Und diese überreichten die drei nun an

die Ehrenpräsidentin des „Närrischen Stammtisches“, Oma Margret, stellvertretend für den Verein „der es uns ermöglicht hat, hier zu stehen“.

Und da sie nicht nur einen Orden dabei hatten baten sie noch auf die Bühne:

„unsere Karnevalsmama Karin Ohl“, Jürgen Ohl „der mit uns immer die Reden vorbereitet hat“, ihren Fahrer Willi „der uns immer sicher von A nach B gebracht hat“ und Renate „Willis Frau, die uns immer verpflegt hat“, Angi und Sillie „die mit uns die Choreographie lernten“, Yvonne und Elke „die uns zwischendurch begleitet haben“, Harald Molder, Detlef Schmidt und Andre Wilms „die uns immer die schönsten Fotos gemacht haben, HDK Präsident Michael Jansen „der uns immer so schön angesagt hat“, Rene, Leon, Katrin und Maren „die uns manchmal begleitet haben“ und nicht zuletzt „an unsere lieben Eltern Silvia und Michael Lindermann, Sanda und Arend List und Sigrid Hoffmann „die es immer aushalten mussten, obwohl wir sehr stressig waren“ und Michael Söhring "der Macher der Webseite, Fotos- und -alben für die Webseite sowie die Heftgestaltung"

Natürlich möchten Detlef und ich uns bei Timo, Vivien und Joshua für diese schöne Auszeichnung ganz herzlich bedanken, die es in dieser Form in den letzten Jahrzehnten noch nie gegeben hat.

Nun hieß es für Michael Jansen, den drei Nachwuchsjecken die Insignien ihrer Würde wieder abzunehmen. Bei Timo und Joshua war dieses weniger schwierig, als sie Federbusch, Federn und den „Paul“, wie das Prinzenzepter genannt wird, abgeben mussten. Doch Vivien hielt ihr Krönchen ganz fest, um es so lange wie möglich noch tragen zu können.

Die Gäste im Saal verabschiedeten die drei mit einen tosenden Applaus und einem letzten Helau in das Zivilleben.

Es folgte das abwechslungsreiche Programm, bei dem die Tanzgarde der Marxloher Jecken mit ihrem „Mafia Tanz“ den Auftakt machte.

Herrlich auch der Auftritt des tanzenden Offizierscorps der „Hamborner Stadtgarde“. „Wir kommen mit alle Mann vorbei“ klang es durch den Saal und man konnte dem Standartenträger Leutnant Udo Arbers an diesem Abend auch noch zum 40. Geburtstag gratulieren.

Amüsant die Anmerkung vom stellv. Kommandant Christian Grothuysen an den am Bühnenrand stehenden General der Truppe und zugleich „Ehrenkommandant“ Hans-Friedich „Fuzzi“ Brenzel beim Wunsch des Publikums nach einer „Zugabe“:

„Fuzzi hat auch noch Luft vom mitsingen und ist auch noch frisch!“

Und dann kam eine ganz besondere Gruppe auf die Bühne, die eine perfekte und Lippen synchrone Musikshow vom Feinsten mit bekannten Stars der Rock und Pop Musik lieferte, die stadtweit bekannten „Teuflischen Engel“. Diese poppige Showgruppe begeisterte die Zuschauer, passte doch nicht nur die Stimme sondern auch die Kostüme.

Da sah man eine perfekte Imitation von Vicky Leandros mit „Ich liebe das Leben“ oder auch Andrea Berg mit „Das kann kein Zufall sein“ oder Caro Emerald mit „A Night Like This“.

Und auch das Duo Matthias Reim und Michelle mit ihren Song „Du Idiot“ kam sehr gut an. Eine tolle Show für die die Mädels stehenden Applaus ernteten.

Der nächste Programmpunkt „aus eigenen Reihen“ war die „Tanzgarde- und Show-Formation“ der „Rot Weissen“ aus Hamborn unter der Leitung von Karin Weyers- Eine tolle Choreogaphie hatte Trainerin Kristina „Kiki“ Leliveldt mit dieser einstudiert. Ein tolles Erlebnis für Augen und Ohren.

Der nächste Höhepunkt kündigte sich mit einem lautstarken „Ladies and Gentlemen“ an, denn Prinz Günter II. und seine Crew war eingetroffen, um auch ein letztes Mal auf der Bühne seine Showtänze vorzuführen. Hofmarschall Wolfgang Fuchs war leider nicht mit dabei, aber die Paginnen nutzten die Gelegenheit, um Tollität und Hofmarschall Erhard Klinger für die tolle Session zu danken.

Prinz Günter II. erhielt eine herrliche Fotocollage mit Erinnerungen an seine Regentschaft und war sichtlich gerührt.

Nicht fehlen durfte auch die Ehrung der Crew rund um Nicole „Nicki“ Ehrenfried, die in den tollen Tagen der Session die Gäste im „Hotel Montan“ aufs Allerbeste bewirtet hat. Der Applaus der Gäste war ihr und ihrer Mannschaft sicher. Dank kam natürlich auch von ihrem Chef Jürgen Ohl.

Eine schöne Einlage war auch die nochmalige Ordensvergabe an Oberleutnant Janosh „Jan“ Donner von der KG Rot Weiss, dem seine Orden im Laufe der Session gestohlen worden waren. Dem „Oberschlesier“ aus Hindenburg wurde ein überdimensionaler Sessionsorden umgehängt, den er so schnell wohl nicht verlieren wird.

Und dann kam der Höhepunkt des Abends, der einem Großangriff auf die Lachmuskeln der Gäste glich, die Beerdigung des Hoppeditz.

Schon viele Beerdigungen der närrischen Symbolfigur habe ich in den vergangenen 25 Jahren erlebt, vom Verbrennen des „Hoppeditz“ in Serm über den Trauerzug der „Hippen“ in Großenbaum, aber das, was hier in Marxloh geboten wurde, war einfach nur genial.

Da zog die Trauergemeinde in den Saal ein, vorneweg Dieter Karsten als Pastor und im Gefolge die Trauergemeinde und ärztlicher Beistand von „Dr. Brinkmann“. Beim Einzug wurden die Augen der „Trauernden“ feucht und ein herzzerreißendes Jammern ließ uns erschaudern. Pastor Dieter Karsten machte aber auch Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Hoppeditz.

Auf der Bühne der Sarg für den Hoppeditz, den man allerdings nicht sah aber über die Lautsprecher hörte: „Ich könnt schon wieder … Trallalalala“

Und um den „Sündenbock“ für die großen oder kleinen Verfehlungen in der 5. Jahreszeit einzufangen schwärmten die Offiziere der KG Rot Weiss aus um diesen einzufangen. Gut versteckt hatte er sich, der Hoppeditz, in Person Wolfgang Swakowski, Präsident der KG.

Und kein anderer hätte wohl das Publikum zu solchen Lachsalven hinreißen können, wie „Swacki“ es immer wieder schaffte. Einfach nur Extraklasse und närrischer Klamauk vom Feinsten! Toll „Swacki“!

Da wurde er zunächst mit geistigen Getränken aus dem Versteck gelockt und auf die Bühne gebracht. Aber so richtig wollte er sich noch nicht verabschieden und ging immer wieder „Knirzen“! Dann doch auf der Bühne festgesetzt und in den Sarg verfrachtet, ging es weiter.

„Ihr könnt mich doch im stehen beerdigen, dann kann ich die Grabpflege selbst machen!“

Ein dickes Lob in Richtung Zugleitung: „Der Zug war einfach nur gigantisch, die neue Zugstrecke phänomenal!“

Lob auch an die Nord Karnevalisten für den guten Zusammenhalt im Karneval, auch der MCV aus Meiderich war anwesend:

„Der jecke Norden wächst zusammen. Immer nur volle Säle, eine neue Veranstaltungshalle am „Clauberg“ und das Hotel Montan als Veranstaltungsort erster Klasse!“

„Pastor“ Dieter Karsten hierzu:

„Das Hotel Montan kann man getrist als „das Kurfürstliche Schloss im Königreich Marxloh“ bezeichnen!“

Applaus von allen Seiten.

Deftige Sprüche, nachdem man ihm eine „Wosch“ zur Wegzehrung in den Sarg gab rundeten die Zeremonie ab. Und so langsam attestierte Dr. Brinkmann, dass der Hoppeditz nun doch langsam zur Ruhe gekommen ist.

Und dann deklamierte „Pastor“ Dieter Karsten in unnachahmlicher Art die letzte Litanei für den Hoppeditz, ein Wechselgesang, bei dem er der „Gemeinde“ Begriffe zuwarf und diese im Chor antwortete: „Was für uns!“ und später „Nichts für uns!“

Nachdem man den Sarg von der Bühne getragen hatte, gab es vom „Pastor“ noch eine „Grüne Nase“ und ein leckerer „Streusel bzw. Beerdigungskuchen“ wurde ebenfalls gereicht.

Gemeinsam sang die „Trauergemeinde“, dann auch mit einer „echten Träne“ im Auge noch das von Jupp Schmitz komponierte Abschiedslied vom Karneval „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Und während dieses durch den Raum klang, wurden die Orden umgedreht oder abgenommen und die Narrenkappen zur Seite gedreht. Beeindruckend! Da blieb kein Auge trocken!

Die Trauerfeier der Nord Jecken war einfach ein herrlicher Ausklang der 5. Jahreszeit und auch im kommenden Jahr werde ich, und dann auch wohl Detlef Schmidt, der auch am Dienstag noch krank das Bett hütete, wieder mit dabei sein.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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