Kolumne Die Erde als Kugel

Die Erde ist eine Kugel. Innen drin ist sie hohl. Wie ein Fußball. Nur eben nicht so rund. Sie hat hohe Berge auf der Oberfläche. Und tiefe Schluchten im Wasser.

Das Einstiegsloch in das Kugelinnere befindet sich im niederrheinischen Grevenbroich. "Eigentlich wollten wir wissen, wie der Niederrhein von unten aussieht," berichtet Wendelin Edler Freiherr vom Klever Land. Was sich so scherzhaft flapsig anhört, hat für den Niederrheinischen Verein für Exo- und Kryptogeologie durchaus einen ernsthaften Hintergrund; der Edle Freiherr ist dessen Gründungsvorsitzender. "Es gibt ernstzunehmende Berichte, daß der Niederrhein nicht von dieser Welt ist," führt er aus. "Astrophysiker berichten, daß vor etwa 2 Millionen Jahren ein Planet aus unserem Sonnensystem in Erdnähe explodierte. Ein Teil seiner Landmasse erreichte hochkonzentiert unsere Erde genau in der Region, die heute der Niederrhein ist. Eigentlich wollten wir geologische Untersuchungen durchführen und herausfinden, wie sich der Niederrhein von anderen Landstrichen, etwa Westfalen oder dem Lippischen Land, unterscheidet."

Irgendwann erreichten die Bohrungen eine Tiefe, die selbst erfahrene Geologen und sonstige Erdkundler zum Staunen brachte. "Es gab auf einmal keine Gesteinsschichten mehr," berichtet die Reichsrittergräfin vom Gelderland. "Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll. Es handelt sich beim Erdinnern nicht um dunkles Vakuum, sondern um schimmerndes, waberndes Äther. Dieses Äther erinnert an die Unterwelt der alten Griechen, Römer und Ägypter. Hüllenlose Wesen bewegen sich dort verkrampft und zuckend umher. Ihre riesigen, kohlrabenschwarzen Augen sind einige Hifeschreie."

Um einem Mißverständnis gleich vorzubeugen: Die Menschen am Niederrhein haben eine Seele; charakterlich sind sie so edel und hochstehend, daß sie noch nicht einmal gewaltsam in die Hölle kommen können. Die unterirdischen Niederrheiner müssen also von einem anderen Planeten stammen.

Glauben möchte diesen Berichten bislang noch niemand. "Das klingt zu utopisch, um wahr zu sein," ist von den Naturwissenschaftlern zu hören. "Wir forschen weiter," betonen die Exo- und Kryptogeologen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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