Starkoch Tim Mälzer brutzelt mit Schülern in Bruckhausen

Hintere Reihe, v.l.: Tom Waschat/Duisburger Spitzenkoch, Tim Mälzer, Uta Gottschalk/Schulleiterin.
FOTO UND COPYRIGHT: HANNES KIRCHNER 04-05-2017
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  • Hintere Reihe, v.l.: Tom Waschat/Duisburger Spitzenkoch, Tim Mälzer, Uta Gottschalk/Schulleiterin.
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Zur Einweihung der neuen Schulküche wollte der „Patenonkel“ der Gewinnaktion „Klasse Kochen“ persönlich gratulieren.

Die Grundschüler der Grundschule Bruckhausen warteten schon aufgeregt auf den coolen Fernsehkoch, denn mit seinen frechen Sprüchen und seiner direkten Art kommt er auch bei Kids gut an.
„Ich bin sein größter Fan“, versicherte Viertklässler Sahid, „manchmal schaue ich mir seine Kochsendung im Fernsehen an, aber nur, wenn kein Film läuft.“
Mälzer hatte viel Zeit mitgebracht, zur Schulstraße in Bruckhausen. In der Autogrammstunde für die Schüler, durften ihm die Kids Löcher in den Bauch fragen: „Was isst du am liebsten? Welchen Sport magst du besonders? Bist du gern zur Schule gegangen?“ Darauf Mälzer; „Ich esse am liebsten Nudeln- Ich mag Handball und Fußball, aber Fußball konnte ich noch nie besonders gut. spielen- Ja, ich bin immer gerne zur Schule gegangen, und ich war immer ein sehr guter Schüler.“

Tim Mälzer zusammen mit den Schülern am Herd

Das Highlight seines Besuchs war das gemeinsame Kochen mit den Kindern, in der maßgeschneiderten Siegerküche.
Die Schule hat die Traum-Einbauküche bei dem landesweiten Wettbewerb „Klasse, kochen“ gewonnen. Das Thema war: „Küche Querbeet- Leckeres aus Garten, Feld und Wald.“ Die Schüler in Bruckhausen hatten ein Musik-und Tanzvideo rund um gesunde Ernährung eingereicht. Damit konnten sie sich gegen über 200 Schulen in NRW durchsetzen und die Küche kam ins Haus
Ein Verdienst der Schulleiterin, der Schulsozialarbeiterin ,des fleißigen Hausmeisters und natürlich der Kinder, die sich richtig ins Zeug gelegt haben. „Ein Beispiel für ein Engagement, das weit über das normale Maß hinausgeht“ , lobte Bildungsdezernent Thomas Krützberg bei der Einweihung der Küche im Januar.
Die Schul-Sozialarbeiterin Melek Dumanli kümmert kreativ und liebevoll um die Betreuung der Schulkinder, aus rund 10 verschiedenen Nationen . „Die Schulküche hat den Kindern so viel gegeben“, freut sie sich. “Hier findet auch eine Menge statt: Wir haben die Kinder-Koch-AGs, die Lehrer bereiten mit den Schülern Obstsnacks zu, die Eltern kochen öfter für die Kinde, das ist eine Riesenbereicherung.“
Die hochwertige Küche ist auch ein echter Hingucker: „Viele Meter Arbeitsfläche, natürlich auf Kindergröße abgestimmt, mit glänzenden Spülen, 4 Backöfen und Ceranfeldern, hochmodern und rückenschonend, auch mit einem Arbeitsplatz für die Erwachsenen eingerichtet. Tim Mälzer war sein Rücken offenbar egal, denn während er den Kindern Anleitungen und Tipps gab, war er fast ständig auf Augenhöhe mit ihnen. Er liebt das Kochen mit den Minis: „Kinder sind viel direkter und ungestümer in ihrer Art. Sie kochen sehr viel intuitiver und pfeifen auf Perfektionismus.“

Emotionen gehören zum Kochen dazu

Und so sah es in der Küche auch aus. Kinder und Koch hatten die Küche auf den Kopf gestellt. Schulleiterin Uta Gottschalk bemühte sich um ein strenges Gesicht: „So unordentlich wie heute, sah es bisher noch nie aus“, kommentierte sie das Schlachtfeld nach Mälzers Lehrstunde.
Der konterte mit einem Grinsen “Waaas, wir haben selten so stringent, diszipliniert und organsiert gearbeitet, wie heute. Wir sind Schlimmeres gewöhnt. Vor allem haben die Kinder mit großen Emotionen gekocht, sie sind schließlich keine Mini-Lafers“ .

Melda (8J ) aus der Klasse 3 a, hat Zuhause schon Zebrakuchen und Tomatensuppe auf den Tisch gebracht und freute sich über die Speisekarte des Tages:
„Wir kochen heute mit Tim Lasagne aus selbstgemachtem Nudelteig, Kartoffelsalat mit Gurken, und ich kümmere mich gerade um die Schokoküchlein“, zählte sie auf. Die 10jährige Samanta hat für das Menü die Hühnchen-Nuggets paniert und Käse für die Lasagne gehobelt. „Ich mag den Tim so gern, weil er immer so lustige Sachen erzählt“, schwärmte sie. Ja richtig, das tut er. Mälzer beteuerte, dass er als Kind „immer 30 Kilometer weit zur Schule und zurück durch einen Wald laufen musste.“ „Weil es unterwegs keine Supermärkte gab, hatte ich den Auftrag, Wildschweine für’s Mittagessen zu fangen und zu erschlagen“, schilderte er den breit grinsenden Kindern.
Bruckhausens Vorzeigekoch Tom Waschat (50), war übrigens auch mit im Team. Er half den Kindern bei der Kochaktion und wird als offizieller Pate künftig ein Auge auf Schüler und Küche halten. Es könnte keinen Besseren geben, denn er engagiert sich schon seit vielen Jahren im Stadtteil für Kinder , zum Beispiel mit der kleinen Kochschule in Bruckhausen. Die Zeit nimmt sich der Spitzenkoch, der mit seinen Luxusmenüs in vielen Ländern der Erde gebucht wird.

Gefahren in der Küche

Doch zurück an den Kinderherd: Der 10jährige Sahid kümmerte sich um frisch pürierte Smoothies und von Tim Mälzer bekam er wertvolle Tipps für die Küchenarbeit:“ Wenn du dir einen Finger abschneidest, musst du ihn am besten in Eiswasser oder im Mund aufbewahren.“
Mälzer weiß wovon er spricht.“ Ich habe mir tatsächlich mal mit einem Küchenmesser eine Fingerkuppe abgeschnitten, die musste später wieder angenäht werden. Und ich habe sie bis zum Krankenhaus im Mund aufbewahrt.“
Hat’s denn geschmeckt, Herr Mälzer? „Ja doch,….. blutig halt.“


Info
: Auf der Internetseite: www.tim-maelzer.info finden sie mehr über Mälzer und den Wettbewerb. „Klasse, kochen“ wurde 2009 vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen. Mit im Boot: die Bertelsmann-Stiftung und der Küchenhersteller Nolte.
Auch interessant ist ein Blick auf die urige Homepage von Tom Waschat, der ja in Berlin und Duisburg lebt. www.tomwaschat.de

Autor:

Andrea Niegemann aus Duisburg

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