Doppelter Nachwuchs bei den Gänsegeiern im Zoo Duisburg

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Seit den 1950er Jahren werden im Zoo Duisburg Gänsegeier gehalten, lange Zeit allerdings nur als Beibesatz auf Huftieranlagen. Aktuell sind zwei Paare im Bestand, eins auf der Anlage der Stachelschweine und Marabus und eins in einer Anlage an der Fasanerie. Der erste Zuchterfolg war 2010 zu verzeichnen. Seither konnten vier Jungvögel erfolgreich aufgezogen und im Rahmen des Europäischen Zuchtbuchs an andere Zoos abgegeben werden.

Im Februar hatten beide Paare im Abstand von etwa einer Woche ein Ei gelegt. Nach jeweils knapp zwei Monaten Brutzeit schlüpften kürzlich beide Jungvögel und werden von ihren Eltern fürsorglich betreut. Das Besondere an den Elterntieren ist, dass es sich bei drei von ihnen um „Invaliden“ handelt. Sie sind durch Unfälle flugunfähig geworden und waren in ihrer Heimat Spanien nicht mehr überlebensfähig. In ihrer neuen Heimat Duisburg können sie durch die erfolgreiche Aufzucht von Jungvögeln einen Beitrag zum Erhalt ihrer Art leisten.

Gänsegeier leben in einem ausgedehnten Verbreitungsgebiet von der Iberischen Halbinsel und Nordafrika über den Alpenraum, Südosteuropa und den Nahen Osten bis nach Zentralasien und Arabien. Weltweit gesehen gilt die Art als nicht gefährdet, aber im westlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets ist sie lokal stark zurückgegangen oder ganz verschwunden. Einzig in Spanien hat sich eine große Population halten können. Hauptgründe waren und sind direkte Verfolgung durch den Menschen, mangelnde Verfügbarkeit von Futter durch die Entfernung von Viehkadavern sowie Vergiftung durch Köder. Zudem wird eine zunehmende Anzahl von Unfällen an Windkraftanlagen und Hochspannungsleitungen beobachtet.

In mehreren Ländern Europas werden Schutzprogramme durchgeführt, in deren Zuge in Frankreich und Bulgarien auch Nachzuchten aus Zoos wiederausgewildert wurden, um die Bestände wieder zu stabilisieren. Hierbei waren auch einige deutsche Zoos beteiligt. In europäischen Zoos werden derzeit über 450 Gänsegeier gehalten, darüber hinaus viele weitere in Greifvogelwarten.

Quelle: Pressenotiz Zoo Duisburg

Autor:

Günter Sickmann aus Duisburg

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