1 333 Unterschriften – dennoch wird Bauwagenplatz geräumt - Homberger Wagenbürger bei Demo am Samstag am Hbf

Immer wieder demonstrieren Bauwagenplatzbewohner und Sympathisanten. Jetzt wird die Zeit knapp. Foto: Kirchner
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Bereits zum Jahresende war klar, dass die Stadt an ihrem Vorhaben festhalten würde, den Bauwagenplatz in Homberg zu räumen. Das soll jetzt geschehen. Vor zwei Wochen übergaben Vertreter des Immobilien Management Duisburg einen Brief an die Wagenburg in Homberg. Darin wird der Räumungstermin auf den 30. April festgesetzt.

Die Bauwagenplatzbewohner sind sauer: Sprecher Fred Walt teilt mit, dass trotz aller Kompromissvorschläge der Wagenbewohner die Politiker Hans-Joachim Paschmann (Bezirksbürgermeister), Hans-Gerd Bosch (Bezirksvorsitzender der SPD), Udo Vohl (SPD-Mitglied im Stadtrat) und Thomas Krützberg (Dezernent für Familie, Bildung und Kultur) an ihrer Linie festhalten, den kulturellen und künstlerischen Freiraum zu beerdigen. Walt: „Mit der Vernichtung des Lebensraumes stehen auch die Existenzgrundlagen der Schüler, Auszubildenden, Studenten, Handwerker und Musiker auf dem Spiel.“
Kritisiert wird vor allem, dass die Volksvertreter keine Antworten auf die Frage gegeben hätten, wo die Menschen mit ihren Bauwagen denn hin sollen.
Das Wagenburg-Projekt des Vereins Experimentelles Wohnen e.V. besteht schon seit über 20 Jahren.

Ziel des Vereins ist es, ein alternatives, ökologisches Leben zu führen. Von der Räumung betroffen sind zwölf Menschen, drei Hunde und zwei Katzen.
Die Wagenplatzbewohner, deren Online-Petition schon über 1333 Menschen unterschrieben haben, demonstrieren weiter am heutigen Samstag, 25. April, um 18 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof unter dem Motto „Tanz oder gar nicht – Tanzdemo für Freiräume in Duisburg, Dortmund und anderswo.“

Stimmen:

 „Duisburg ist eine große Stadt, in der jeder die Möglichkeit haben sollte, so zu wohnen, wie er will. Dazu gehört, dass ungewohnte Wohnformen ausprobiert werden. Etwa im Bauwagenplatz. 20 Jahre gehörte er zur Nachbarschaft von Homberg. Dieser Treffpunkt, Kultur-, Freizeit- und Lebensraum darf nicht ersatzlos gestrichen werden“, so Timo Sauer, im Kreisvorstand DIE LINKE. Duisburg
 Claudia Leiße, Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Nun sollen allerdings mit aller Härte Fakten geschaffen und die Menschen vom Bauwagenplatz vertrieben werden, ohne ihnen bei der Suche eines Ersatzgrundstücks behilflich zu sein. Die alternative Wohnform passt wohl nicht ins Bild einer kleinkariert denkenden Verwaltung.“

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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