700 Bürger demonstrieren für eine Behelfsbrücke an der Cölve-Brücke

Es hat was Bleibendes, dieser Aufmarsch des Protestes und der Entschlossenheit. Fotos: Ferdi Seidelt
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700 Demonstranten, 8.000 Unterschriften: Bürger kämpfen für Cölve-Brücke

Aktivistin Doris Goebel verlangte sich und dem Megaphon alles ab. „Die Cölve-Brücke, die muss her; sonst gibt es bald kein Bergheim mehr!“, skandierte sie immer und immer wieder. Und das mit durchschlagendem Erfolg.

Laut wie damals beim Arbeitskampf Krupp zogen 600 Menschen ab Cölve-Brücke und in einer großen Schleife ums Oberfeld herum Richtung Alfred-Hitz-Platz, wo die mittlerweile 700 Demonstranten die Übergabe von respektablen 8.000 Unterschriften an Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske mit viel Applaus honorierten.

"Behelfsbrücke rasch machbar"

In der Tat atmet bereits der Sammelpunkt an der Cölve-Brücke Kampfbereitschaft pur. Dutzende Körper-Plakate werden verteilt und umgehängt, Ex-Kruppianer geben Trillerpfeifen aus, ein Fitness-Studio hat „Sport ohne Umwege“ auf seine Pappen geschrieben. Unter dankbarem Applaus halten zwei junge Leute ein spektakuläres Spruchbanner hoch: „Brücke der Solidarität 2“. Eine sympathisch daherkommende Polizei sortiert alles und ihre Fahrzeuge zur Demo-Eskorte.
Der Verlauf des gut einstündigen Protestmarschs ist klug gewählt: Die Route „Runter auf die Neustraße, ins Oberfeld, auf die Lohstraße, dann auf die Trompeter Straße“ beschreibt den doch recht langen Umweg, verursacht durch das wracke Cölve-Viadukt. Dann geht es weiter über die „Straße der Leidtragenden“, sprich die Trompeter Straße, wo Anwohner und Geschäftsleute mit herben Einschränkungen und Belastungen leben müssen. Dass final die Baustelle Impelmann-Kreuzung „rasiert“ wird, hat mehr symbolischen Charakter, dafür wird es auf dem Alfred-Hitz-Platz wieder sehr konkret.
Nachdem die Verstärkeranlage motivierende Lyrik von Peter Maffay („Über sieben Brücken musst Du gehen!“) und Xavier Naidoo („Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer...“) zu Gehör gebracht hat, springt Doris Goebel in bester 68er Manier auf drei übereinander gestapelte Paletten und erklärt das Tagesziel „mehr als erreicht“. Sogleich unterrichtet Astrid Hanske die Zuhörer über den Stand der Dinge. Den indes hat Mit-Aktivist Harro Dahl kurz zuvor dem WDR ins TV-Mikrophon gesprochen: „Es geht um eine kurze Behelfsbrücke, die relativ schnell in die alte gelegt werden kann. Doch man muss dazu bereit sein, es auch wollen. Doch da es immer noch ein Kommunal-Gerangel und Kirchturmdenken zwischen Moers und Duisburg gibt, machen wir Druck in der und über die Öffentlichkeit.“
Dazu Ingenieur Heinrich Walpersdorf: „Mittlerweile haben wir alle Fakten bei- einander, die beweisen, dass eine Behelfsbrücke rasch machbar und finanziell durchaus darstellbar ist.“ Irgendwie sei er das immer wieder verbreitete Halbwissen satt, er kämpfe darum, dass möglichst rasch die Tatsachen für eine Behelfsbrücke auf den Moerser Prüfstand kommen.
Was bleibt? 700 Demonstranten, die an einem usseligen März-Nachmittag einen nicht ganz kurzen Fußmarsch auf sich nehmen. 8.000 Bürger, die mit ihrer Unterschrift die Unverzichtbarkeit der Wegeverbindung zwischen Bergheim und Schwafheim betonen. Dazu Leute wie Doris Goebel und Harro Dahl. Und die haben noch lange nicht fertig. 

Text und Fotos: Ferdi Seidelt

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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