Bergheimer Bürger drängen auf die Cölve-Behelfsbrücke: "Jeder Tag zählt!"

Die Cölve-Brücke von oben. Foto: Frank Preuß
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Bergheimer Bürger drängen auf die Cölve-Behelfsbrücke - möglich erst ab Sommer 2019

Das ist schon ein verrücktes Dingen! Da forderte eine politische Kraft im Duisburger Stadtrat am Montag, 2. Juli, Oberbürgermeister Sören Link in Sachen Cölve-Brücke „zum Handeln“ auf, um „ein Signal nach Moers“ senden zu können. Die Nachbarn nämlich würden in ihrer Stadtrat-Sitzung am Mittwoch, 4. Juli, über eben die Cölve-Thematik reden.
Daraus wurde indes kein parlamentarisches Ruhmesblatt, sondern ein doppelter Rohrkrepierer. Zum einen lehnten in Duisburg die Volksparteien die Forderung ab als „Schauantrag“, da Link die entscheidenden Dinge schon in trockenen Tüchern haben würde. Zum anderen beschäftigten sich die Moerser zwei Tage später in ihrer Ratssitzung überhaupt nicht mit der Cölve-Brücke! Wie das?

Nun, es ist Fakt, dass Link und sein Verwaltungsvorstand eine finanzielle Beteiligung der Stadt an den Kosten für die Errichtung und den Betrieb einer Behelfsbrücke beschlossen und das per Pressemitteilung veröffentlicht hatten (wir berichteten). Das diesbezügliche Begehr der Stadt Moers flatterte übrigens jetzt am Freitag auf den Tisch den zuständigen Dezernenten Carsten Tum, eine diesbezügliche Bestätigung dürfte unmittelbar retour gegangen sein. Zum anderen war die anstehende Arbeit, rasch die Details und genauen Kosten für einen Baubeschluss zu ermitteln, gar kein Thema für den Moerser Stadtrat! Die Entscheidungshoheit hat in dieser Frage der „Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt“ – und der tagte und beschloss verbindlich bereits am 14. Juni wie folgt: „Der Ausschuss nimmt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung/ENNI mit der Planung der Behelfsbrücke sowie der Portalrahmen unter der Voraussetzung, dass sich die Stadt Duisburg hälftig an den Kosten beteiligt.“

So geht es weiter

„Wie geht es möglichst rasch weiter?“ war denn auch die zentrale Frage einer Informationsveranstaltung am vergangenen Donnerstag im Bergheimer Gemeindehaus „Auf dem Wege“, wo 70 Bürger engagiert die Fakten von allen Seiten beleuchteten. „Moers hat verstanden, kann nicht mehr zurück“, formulierte knackig Heinrich Walpersdorf, der die Machbarkeit einer Behelfsbrücke schon im Januar festgestellt hatte und zähneknirschend miterleben musste, wie Experten ein halbes Jahr brauchten, um dies erneut zu verkünden. Volle Kampfkraft kam von Doris Goebel: „Die Politiker sind seit Jahrzehnten nicht aus dem Quark gekommen. Wir müssen laut bleiben und immer wieder auf die Straße gehen!“
Die nächsten Schritte dürften wie folgt aussehen: Der federführende Moers-Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt tagt am 6. September. Ihm obliegt es, einen beschlussfähigen Bauantrag zu erstellen und für den Moerser Stadtrat am 26. September vorzulegen. Hartmut Hohmann, der Ausschuss-Chef, hat dies zumindest in Gesprächen mit Rheinhauser Parteifreunden so ausgeführt. Wenn dann noch der Duisburger Stadtrat am 1. Oktober der finanziellen Beteiligung wie gewünscht seinen Segen gibt, kann es mit den Behelfsbrücke-Arbeiten losgehen.

Auch hier hat die Bürgerinitiative konkrete Forderungen entwickelt. Auf keinen Fall dürfen die genannten Zeiten der einzelnen Bauabschnitte nur addiert werden. Dann käme eine Bauzeit von 13 Monaten zusammen. Walpersdorf, Freerk Kiesow und Reiner Friedrich berichteten aus ihrer beruflichen Erfahrung, dass hier durch paralleles Arbeiten und vorausschauendes Handeln eine wesentliche Verkürzung der Bauzeit möglich sei!
Erstmals, so die Prognose, könne die Brücke im Hochsommer 2019 befahren werden. Ein Zeitfenster, was sowohl bei den Selbstständigen als auch den Bürgern nicht gerade gut ankam. Die Tag für Tag registrierten Umsatzverluste in den Geschäften und die schlechte Erreichbarkeit ehemals naher Ziele gehen nicht nur auf den Zwirn, sondern sind verdammt existenzgefährdend! 

Text: Ferdi Seidelt

Autor:

Florian Boos aus Duisburg

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