Kolumne: Wochenmärkte

Die Wochenmärkte leiden. Es kommen weniger Händler und damit weniger Kunden. Ausgehend davon haben wir in Wanheim-Angerhausen ein Pilot-Projekt gestartet. Die positiven Erfahrungen von dort werden wir dann auf die anderen Wochenmärkte übertragen.

In Wanheim gibt es auf der anderen Straßenseite eine Grundschule. Jeweils am Mittwoch machen wir bei gutem Wetter Aktionen für die Grundschüler. Ostern machen wir was mit Eiern. Wie entsteht Marmelade - selbermachen ist immer ganz spaßig für Kinder. Nur Selberpflücken (z. B. bei Erdbeeren) geht nicht - das wäre schon wieder ein Schulausflug! Ein Angebot zeigt uns, wie frischer Fisch auf den Tisch kommt.

Fruchtsafthersteller zeigen uns, wie Apfelsaft, Orangensaft und andere Fruchtsäfte richtig hergestellt werden. Wir haben dafür Kontakt zu einem Fabrikanten aus der Region hergestellt. Und ein Biobauer aus der Region zeigt uns viel über gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse, Nüssen, Milchgetränken, Honig u. v. m. Oft kommen auch Eltern hinzu. "Wir können noch was dazulernen," behaupten die Mütter.

Sonderaktionen wie der Besuch von St. Martin, Nikolaus oder dem Osterhasen sind so selbstverständlich, daß wir sie wohl nicht extra erwähnen müssen.

Kommen wir nun zu den Samstagen. Sie richten sich gezielt an Erwachsene. Hier gibt es häufig Aktionstage. Mal zeigt die Bäckerinnung die Vielfalt des Brotes. Die Fleischer-Innung bewirkt Fleisch- und Fischprodukte, wozu auch Feinkost-Artikel (z. B. Salate, Suppen u. ä.) gehören können. Ein Tag ist der Reformhaus-Bewegung vorbehalten. Sie kann sich dann selbst und ihre Angebote präsentieren. Unsere Wirtschaftsförderung besorgt uns dann Hersteller aus der eigenen Region - sie sollen gezielt gefördert werden; bei Bedarf auch durch die Zahlung von direkten Subventionen.

Lebensmittel sollen hier im Vordergrund stehen. Textilien, Schreibwaren, Blumen, Kosmetik oder fremdländische Produkte sollen nicht so viel vorkommen; andererseits hat uns ein südosteuropäischer Einzelhandelsverband angesprochen, daß seine Zielgruppe Wochenmärkte kenne und mögen würde. Alkoholische Getränke wird es nicht geben. Wir suchen noch nach Möglichkeiten, nichtalkoholische Getränke, Süßigkeiten, Kuchen und Torten auf den Wochenmarkt zu bringen.

Gelegentlich wird es auch Dienstleistungstage geben. Die Kirchengemeinden präsentieren sich dann, das Vorbeugungs- und Kriminalitätsbekämpfungsdezernat der Polizei, Stadtinformation, Sportverbände, Heimat- und Bürgerverein, Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und viele mehr. Ist noch Platz vorhanden, könnte man eventuell über Zeitungen und Zigarren reden. So soll der kleine Einzelhandel vor Ort gefördert werden. Hauptsache, sie beleben die Wochenmärkte neu.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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