ÖPNV-Förderung

VRR bewilligt acht ÖPNV-Maßnahmen in Bochum, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Meerbusch, Mönchengladbach und Mülheim an der Ruhr

Grünes Licht für Investitionen in die Nahverkehrsinfrastruktur

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat heute acht Bewilligungsbescheide in einer Gesamthöhe von rund 12,4 Millionen Euro zur Förderung von Infrastrukturprojekten im Verbundraum ausgestellt. Es handelt sich um Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen im Bereich des Nahverkehrs, die verkehrliche Optimierungen auch im Hinblick auf eine verbesserte Barrierefreiheit, Verkehrsverknüpfung und Sicherheit darstellen. Die von VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann unterzeichneten Förderbescheide beinhalten folgende Projekte:

Barrierefreier Ausbau von insgesamt 33 Bushaltestellen in Meerbusch (12) und Mönchengladbach (21). Die Fördersumme beträgt rund 570.000 Euro.

Barrierefreier Ausbau der Straßenbahnhaltestellen „Dinnendahlstraße“ (Linien 103/109) und „Klinikum“ (Linien 101/106) in Essen, mobilitätsgerechter Ausbau der Straßenbahnhaltestelle „Elbinger Straße“ (Linie 302) in Bochum sowie Modernisierung der Haltestelle „Kuhlendahl“ in Mülheim an der Ruhr im Zuge des verkehrsgerechten Umbaus des Werdener Weges. Die Fördersumme beträgt insgesamt rund 7,9 Millionen Euro.

Die Beschleunigung inklusive Haltestellenbau der Straßenbahnlinie 301 auf dem Abschnitt zwischen Hugostraße und Emil-Zimmermann-Allee auf der Horster Straße in Gelsenkirchen mit einer Fördersumme von rund 2,9 Millionen Euro.

Die einheitliche Sicherung von Fußwegübergängen an Straßenbahnhaltestellen im Duisburger Stadtgebiet. Die Fördersumme beträgt rund 1,0 Millionen Euro.

„Wir freuen uns, dass durch diese Maßnahmen wieder ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit im Nahverkehr erfolgt und insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen einen verbesserten Zugang zu Bussen und Bahnen erhalten“, erklärt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann. „Alle Förderbescheide werden in den nächsten Tagen den jeweiligen Antragsstellern zugestellt und die entsprechenden Arbeiten können zeitnah beginnen.“

Die Maßnahmen im Einzelnen:

Barrierefreier Ausbau von Bushaltestellen in Mönchengladbach und Meerbusch

Mit den Bewilligungen dieser Maßnahmen können beide Städte den Busverkehr weiter behindertengerecht und attraktiv ausgestalten. Im Rahmen des Haltestellenumbauprogramms werden verschiedene Planungsziele verfolgt: Berücksichtigung der Belange von Behinderten und Personen mit Mobilitätseinschränkungen (Einbau von taktilen Leitelementen, Kap-Bordsteinen sowie Bordsteinabsenkungen); Erhöhung der Verkehrssicherheit (Errichtung von Fußgängerüberführungen und Geschwindigkeitsreduzierungen für den Individualverkehr etc.); Verbesserung des Komforts für die Fahrgäste; Verbesserung des Betriebsablaufes (verbesserte Anfahrbarkeit der Bushaltestellen). Alle Bushaltestellen werden mit sogenannten Kap-Bordsteinen ausgerüstet, die eine Höhe von 16 Zentimetern aufweisen. Diese speziellen Haltestellen-Bordsteine ermöglichen den Fahrgästen in Verbindung mit den eingesetzten Niederflurbussen einen nahezu höhengleichen Ein- und Ausstieg.

Barrierefreier Ausbau der Straßenbahnhaltestelle „Dinnendahlstraße“ in Essen
Die Baumaßnahme erstreckt sich über eine Länge von ca. 225 Meter. Der neue Mittelbahnsteig ist mit 22 Zentimetern über der Schienenoberkante auf die dort verkehrenden Niederflurstraßenbahnen abgestimmt. Die Nutzlänge beträgt 30 Meter. An beiden Enden des Bahnsteiges sind Rampen vorgesehen. Der Bahnsteig und die Rampen erhalten taktile, kontrastierende Leitelemente. An der Haltestelle sind Wetterschutzeinrichtungen, ein neues Beleuchtungssystem und eine dynamische Fahrgastinformationsanlage mit Sprachausgabe vorgesehen. Für die am Fahrbahnrand haltenden Nachtexpresslinien und für den Schienenersatzverkehr werden im Gehwegbereich Buskaps gemäß den Vorschriften zur Barrierefreiheit errichtet.

Behindertengerechter Ausbau der Haltestelle „Klinikum“ in Essen
Die Haltestelle „Klinikum“ ist als Mittelbahnsteig mit einer mittleren Breite von 4,20 Metern und einer Nutzlänge von 30 Metern vorgesehen. Die Bahnsteighöhe ist ebenfalls mit 22 Zentimetern über Schienenoberkante für den behindertengerechten Ein- und Ausstieg in die Niederflurbahnen ausgelegt. Der Bahnsteig wird über beide Bahnsteigköpfe mit Rampen erschlossen. Auf dem Bahnsteig werden eine Wetterschutzeinrichtung, ein dynamisches Fahrgastinformationssystem (DFI-Anzeiger) mit Elektroakustikanlage und ein Fahrausweisverkaufsautomat errichtet. Um auch sehbehinderten Menschen eine barrierefreie Nutzung der Haltestelle zu ermöglichen, erhält der Bahnsteig taktile, kontrastierende Leitelemente. Für die am Fahrbahnrand haltenden Nachtexpresslinien und für den Schienenersatzverkehr werden im Gehwegbereich zusätzlich Buskaps gemäß den Vorschriften zur Barrierefreiheit errichtet.

Darüber hinaus wird auch die Haltestelle „Holsterhauser Platz“ in Fahrtrichtung Helenenstraße umgebaut. Diese wird eine Nutzlänge von 30 Metern und eine Bahnsteigkante mit 22 Zentimetern über Schienenoberkante erhalten. Der neue Bahnsteig wird auf 2,90 Meter verbreitert. Hierdurch wird es möglich, die bestehende schmale und unzureichende Wetterschutzeinrichtung durch eine größere zu ersetzen.

Niederflurgerechter Ausbau und Gleisverschwenkung Haltestelle „Elbinger Straße“ der Straßenbahnlinie 302 in Bochum
Die Maßnahme umfasst den beidseitigen Ausbau der Haltestelle auf jeweils 31 Meter und die Verlegung der Gleislage an den Straßenrand auf einer Länge von 250 Metern. Besonders markierte Bordsteinkanten, sogenannte Sonderbords, Kontraststreifen und taktile Leitelemente werden den barrierefreien Einstieg in die neuen Variobahnen der BOGESTRA unterstützen. An den Haltestellen entstehen zudem moderne Wartehallen als Witterungsschutz mit Sitzmöglichkeiten, Papierkörben, Beleuchtungen, Beschilderungen und Fahrplänen.

Behindertengerechte Gestaltung der Haltestelle „Kuhlendahl“ im Zuge des Ausbaus des Werdener Weges in Mülheim an der Ruhr

Die Haltestelle wird fahrgastfreundlich und behindertengerecht ausgebaut.
Die neuen Seitenbahnsteige der Haltestelle „Kuhlendahl“ werden als Kap-Bahnsteige auf einer Länge von jeweils 30 Metern und einer Breite von 3 Metern ausgebaut. Dabei wird eine Einstiegshöhe von 22 Zentimetern über Schienenoberkante berücksichtigt. An den Seiten der Haltestellen werden Rampen mit einer Maximalneigung von 6 Prozent angelegt, um auch mobilitätseingeschränkten Fahrgästen einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Durch die Ausbaumaßnahme wird zudem der Fahrgastwechsel beschleunigt, um somit Verspätungen zu reduzieren.

Beschleunigung der Linie 301, Horster Straße im Abschnitt Emil-Zimmermann-Allee bis Hugostraße

Der Umbau der ÖPNV-Infrastruktur an der Horster Straße in Gelsenkirchen erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Die Gesamtsumme der Zuwendungen beträgt etwa 18 Millionen Euro. Für den 720 Meter langen, aktuellen fünften Bauabschnitt belaufen sich die Zuwendungen auf rund drei Millionen Euro. Einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn wurde bereits am 22.03.2016 zugestimmt. Ziel des gesamten Maßnahmenpakets ist eine deutliche Qualitätsverbesserung für die Fahrgäste der Linie 301. So sollen die Infrastruktur barrierefrei ausgebaut, die Haltestellen kundenfreundlich gestaltet, die Pünktlichkeit der Linie 301 gesteigert und somit Anschlüsse gesichert werden. Die Horster Straße gehört zu den hochbelasteten Verkehrsachsen innerhalb des Gelsenkirchener Stadtgebiets und wird von Individualverkehr und ÖPNV befahren. Aufgrund der hohen Fahrgastnachfrage und den daraus resultierenden Verzögerungen wurde es nötig, die Nahverkehrsinfrastruktur umzugestalten. Bislang fährt die Straßenbahn der Linie 301 in diesem Bereich zweigleisig und teilt sich den Fahrweg weitestgehend mit dem motorisierten Individualverkehr. Im Zuge der Maßnahmen wird die Verkehrsführung grundlegend neu strukturiert und vor allem an den Haltestellen entzerrt. Durch den Bau separater Spuren für die Straßenbahn an strategisch wichtigen Haltestellen und die Nutzung von Lichtsignalen soll der Vorrang des Schienenverkehrs gesichert und eine Zeitersparnis erreicht werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem barrierefreien Zugang zu den Verkehrsmitteln. Um insbesondere älteren Mitbürgern, mobilitätseingeschränkten Kunden und Fahrgästen mit Kinderwagen den Ein- und Ausstieg zu erleichtern, wird der Bürgersteig im Bereich der Haltestellen an die Höhe des Fahrzeugbodens angeglichen. Da die Fahrgäste somit einfacher und schneller ein- und aussteigen können, wirkt sich diese Maßnahme auch positiv auf die Pünktlichkeit der Straßenbahn aus.

Verbesserung von 36 Fußgängerüberführungen an 36 Straßenbahnhaltestellen in Duisburg

Die Duisburger Verkehrs AG (DVG AG) beabsichtigt, 36 Fußgängerüberführungen zu optimieren und zu standardisieren. Hierdurch möchte das Verkehrsunternehmen die Anzahl an gefährlichen Situationen minimieren und den Bürgerinnen und Bürgern ein sicheres Überqueren der Gleise ermöglichen.

Diese Nachricht stammt vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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