Der letzte Kreisvergleich

Aufstellung der Mannschaften
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Leichtathletikstadion Duisburg

Vor genau 10 Jahren fanden im Rahmen der Neueröffnung des Leichtathletikstadion Duisburg die Kreisvergleichswettkämpfe statt. Nun, 10 Jahre danach, sind die letztmalig stattfindenden Vergleichskämpfe nach der Strukturreform des Verbandes Nordrhein, erneut nach Duisburg vergeben worden.
Nach einem farbenprächtigen Einlauf der Sportlerinnen und Sportler sowie Grußworten von Rainer Bischoff, dem Vorsitzende des SSB, sowie dem Vorsitzenden des LVN, Herrn Dr. Peter Wastl, folgte eine stimmungsvolle Veranstaltung in einem vollen Duisburger Leichtathletikstadion.
Einige hundert Athleten des Nordrheins waren angetreten um sich in den Jahrgängen U16 und U18 zum letzten großen Kräftemessen der Saison zu treffen. Trainer, Betreuer, Eltern und weitere Zuschauer folgten dem ganztägigen Geschehen auf der Tartanbahn.

Nicht gut

Allerdings gab es negativ Schlagzeilen. So war der Kreis Duisburg / Mülheim als Ausrichter(!) nicht in der Lage beim „Heimspiel“ in den einzelnen Jahrgängen U16 und U18 männlich/weiblich eine volle Anzahl Athleten zu melden, inklusive benötigter Ersatzathleten. Man verschenkte also im Vorfeld Punkte für die Kreisvergleichswertungen.
Hinzu kommt, dass einige Vereine keine nominierten Athleten abstellten bzw. diese nicht erschienen. Eine sehr unsportliche Geschichte und ein Armutszeugnis für den Kreis Duisburg / Mülheim, welche sich ab 2018 in der Leichtathletik „Region Nord“ wiederfinden wird.
Während einige andere Kreise sich am Vortag bereits im Stadion einfanden, an einer Drachenbootregatta im Sportpark teilnahmen zwecks Team Building und abends in der Jugendherberge eigene Banner für den Einlauf der Mannschaften kreierten, sowie ein Grillbuffet stattfand, wurden diese Möglichkeiten erst gar nicht für unsere Athleten in Betracht gezogen bzw. aufgezeigt - sehr Schade und eine traurige Entwicklung für die Kids!
Der vom Verband ausgegebene Leitfaden „Das eigene Team stärken und Athleten anderer Kreise kennen lernen“ wurde nicht gelebt.
Der Stellenwert der Jugendleichtathletik wird hiermit nicht genüge getan.

Weiterer Wehrmutstropfen war, dass der Speerwurf außerhalb des LA-Stadions stattfinden musste. Eine Entkopplung dieser Athleten(innen), welche dann mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihrer Disziplin nachgingen, verriet auch hier organisatorisches Ungeschick seitens des Veranstalters.

Gut

Der große positive Aspekt aus Duisburger Sicht war das hervorragend gestaltete Catering der Eintracht Duisburg. Kaffee, Kuchen- und Salatbar sowie der Grillstand waren permanent belegt. Auch hier ein Dankeschön an alle Freiwilligen Helfer(innen).
Die Kampfrichter waren gut drauf und machten durchwegs einen guten Job.

Sportlichen Ablauf:

Will man es positiv formulieren, so zeigte der Kreis Duisburg/Mülheim, dass man ein guter Gastgeber ist. Aufgrund der vorgenannten Situation war man chancenlos für vordere Platzierungen.
Bei der weiblichen U16 wurde ein beachtlicher 7 Platz erzielt. Beachtlich, da man mit Mädchen des Jahrgangs 2004 am Start war, welche noch in der Klasse U14 sind. Einziger Tagessieg gelang dem Team im Diskus durch Katja Schütze mit 31,52m.
Karla Dohmen erzielte mit 12,70 Sekunden über die 80m Hürden Distanz einen neuen Vereinsrekord der Eintracht Duisburg und löschte den vorherigen aus dem Jahr 1991 um genau 1 hundertstel Sekunde.
Die männliche U16 war vom Fleck weg ohne jegliche reelle Möglichkeit um vordere Platzierungen. Ganze fünf statt mindestens acht Athleten standen zur Verfügung. Die 800m und 2000m wurden gar nicht besetzt und auch in den anderen Disziplinen liefen, sprangen und warf man hinterher. Woher sollen die Jugendlichen bei einer so desaströsen Planung dann auch die Motivation nehmen, um alles aus sich raus zu kitzeln. Mit 38 erzielten Punkten wurde man abgeschlagen Letzter.
Ganz ähnlich lief es bei der weiblichen U18. Auch hier wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Den Ansporn eventuell eine persönliche Bestleistung zu erzielen, wurde hier und da erreicht. Die Mitteldistanzen 800m und 3000m wurden Ermangelung an Teilnehmerinnen des Kreises Duisburg / Mülheim nicht besetzt. Somit jeweils null Punkte und in der Endabrechnung ebenfalls Platz 13.
In Spur war die männliche U18 bis zur Hälfte der Disziplinen. Tagessiege gab es durch Tim Eikermann mit der Kugel 14,86m und den 110m Hürden in lockeren 15,02 Sekunden, sowie Patrick Zuralski über die 100m in 11,47 Sekunden. In Führung liegend musste man nun aufgrund des „nicht Erscheinens“ der Mittelstreckler die Mannschaft umstellen. Auch hier blieben letztendlich die 3000m unbesetzt. Mit 85 Punkten wurde man 5 im Feld, ganze zwei Punkte vom Bronzerang entfernt. Eine gute Leistung des dezimierten Teams.

Siegerehrung:

Ja, es war ein langer Tag und den Enttäuschungen einiger Athleten verstehend, blieben diese der Siegerehrung fern. Auch dies ist ebenfalls nicht schön. Die Siegerehrung gehört zum Wettkampf und man zollt sich hier gegenseitig Respekt und Anerkennung! Hier sollte man sich zukünftig disziplinieren und ein sportlich faires Bild abgeben. 

Die Erkenntnis

Man kann es besser machen und ist in der Verpflichtung es zukünftig besser zu machen. Empfehlung: im Kreis Duisburg / Mülheim sollte man sich nun nicht gegenseitig an den Pranger stellen, sondern diese Veranstaltung aufarbeiten. Organisatorisch und Logistisch kann man hier durchaus einiges ansprechen, analysieren und verbessern.

Alle Ergebnisse unter:

Autor:

Christian Zuralski aus Duisburg

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