63. Karnevalszug machte Serm zur Narrenhochburg des Duisburger Südens

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Am Karnevalssonntag pilgerten bereits am späten Vormittag die ersten Narren bei strahlendem Sonnenschein über den Heidberg in das Kappesdörfchen Serm im Duisburger Süden. Mehrere Tausend sollten es im Laufe des Tages werden. Am Ortseingang gab es strenge Taschenkontrollen bei den Jugendlichen.

Die KG Südstern hatte zunächst mit ihrer Gulaschkanone vor dem Festzelt Position bezogen, und Narren und Besucher ließen sich die nach Sermer Originalrezept gekochte Erbsensuppe schmecken. Großes Lob an die Feldküche.

Die Wagen hatten sich Am Breitenkamp aufgestellt und die Ehrengarde Blau Weiß gestattete einmal einen Blick auf ihren Prunkwagen. Es war beeindruckend, wie professionell und durchdacht die Wagenbauer an alles gedacht hatten, um die „Besatzung“ wetterfest und sicher durch die Straßen der Stadt zu bewegen.

Viele bunt kostümierte Narren sah man und auch herrliche Fußgruppen die zum Teil als unorganisierte und unabhängige Narren dem Umzug herrliche Glanzlichter aufsetzten. Ob nun die „Roten Teufel“ vom Kulturkreis aus Ungelsheim, die vom Bürgervereinsvorsitzenden Stefan Lindner angeführt wurden, oder Fußgruppen wie „Die Hippies“, die halb Frau halb Mann in schwarz roten Kostümen im Umzug mitgingen. „Sekt oder Selters“ oder „Die Pinnekes“ aus Rheinheim oder von der KAB Wanheimerort waren ebenfalls wahre Hingucker.

Zwar hatte Narrengott Petrus ein Einsehen mit den rund 20.000 Karnevalisten am Straßenrand, so startete der Zug mit gut einer Stunde Verspätung, da das Ordnungsamt der Stadt Duisburg alle Karnevalswagen auf Herz und Nieren prüften.

Heinz Baltes, Sermer Urgestein und prädestinierter Ansager des Zuges nutzte die Gelegenheit um über die Ursprünge des Sermer Karnevals zu informieren: „Damals ging Vereinsgründer Pitter Dornscheidt am Dreikönigstag mit dem Kamel aus der Krippe zu einem möglichen Prinzenkandidaten und stellte dieses mit der Bemerkung auf den Tisch das er in der kommenden Session „das Kamel“ ist! Meistens gab es daraufhin eine positive Bereitschaftserklärung!“

Allen voran marschierte nunmehr das Sermer Tambourcorps und die Blaskapelle „Rheintreue Serm“. Es folgten 14 herrlich kostümierte Fußgruppen, darunter die als Piraten kostümierten „Bastifrauen“ als „Fluch von Serm“ oder die „Wurstsammler“, die die am Vortag im Dorf „geschnorrte“ Fleisch- und Blutwurst an die Narren am Zugweg verteilten. Und dann die Gastgesellschaften der Narrenzunft Homberg, Königreich Duissern oder auch die Ehrengarde der Stadt mit ihren Prunkwagen. Acht Musikkapellen lieferten die musikalische Unterstützung für die Narren, darunter die „Albgaischda“ aus der Schweiz.

Ein Motivwagen fiel besonders ins Auge. Da sah man OB Adolf Sauerland, dem das Hinterteil laufen ging. Eine Anspielung auf das Verhalten nach den traurigen Ereignissen im vergangenen Sommer. Und die Fußgruppe „Kappes mit Beene“ nahm die kopflosen Politiker der Stadt Duisburg auf die Schüppe.

Es folgte im „Flintstone“ Look und mit einem originalgetreuen Steinzeitmobil die Truppe vom „Reiterhof Benger“. Kostümiert wie die bekannten Stars Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer bedachten sie die Narren mit einem unaufhörlichen Konfettiregen.

Herrlich auch der Wagen der „Tellkompanie“, die einen „Sermer Insider“ persiflierten. Da konnte man vom „Poppediz“ lesen, wie die Sermer einen „DJ in Love“ aus dem Dorf bezeichnen.

Höhepunkt war natürlich der Prinzenwagen mit Prinz Pitter I. (Dupree) und Hofmarschall Harry Schumann, dem ein riesiger Jubel der Narren am Wegrand entgegenbrauste. Es folgten Prinzengarde und Amazonen und der Elferrat der KG Südstern.

Die große Party im Anschluss an den Festzug hielt die Narren noch bis in die frühen Morgenstunden im Festzelt auf dem „Kasselle Pitter Platz“, benannt nach dem oben erwähnten Peter Dornscheidt.

Eine wunderbare Fotostrecke hat LOKALKOMPASS Kollege Detlef Schmidt vorbereitet!

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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