Zehn Jahre Jugendzentrum Einstein: Von der Phantasie zur Wirklichkeit - Die Gründung des Trägervereins OfJu e,V. setzte Akzente in und für Neumühl

Die Gästeschar beim zehnjährigen Bestehen des Neumühler Jugendzentrums Einstein war groß. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Vereinsleben befanden einmütig: „Wenn es das Einstein nicht gäbe, wäre Neumühl nicht das, was es ist.“

Fotos: OfJu e.V.
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  • Die Gästeschar beim zehnjährigen Bestehen des Neumühler Jugendzentrums Einstein war groß. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Vereinsleben befanden einmütig: „Wenn es das Einstein nicht gäbe, wäre Neumühl nicht das, was es ist.“

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Susanne Reitemeier-Lohaus zitierte Albert Einstein, der einmal gesagt hat: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Und mit ihren eigenen Worten ergänzt sie: „Unsere Phantasie war dieses Jugendzentrum in und für Neumühl.“ Und vor exakt zehn Jahren wurde die Phantasie zu Wirklichkeit.

Vor 17 Jahren wurde der Verein für Offene Jugendarbeit (OfJu e.V.) in Neumühl auf den Weg gebracht. Die Sozialpädagogin gehörte zu den Pionieren. Dann wurde geträumt, halt von diesem in Neumühl so sehnlich gewünschten Jugendzerum. Der Traum wurde vor einem Jahrzehnt an der Albert-Einstein-, Ecke Fiskusstraße, erlebte und gelebte Realität.

Der Lions-Club Concordia war „Geburtshelfer“. Zuerst spendeten die sozial engagierten und involvierten „Löwen“ vier Container. Zudem bezahlten sie die Erschließungskosten und die erste Einrichtung. Gut 70.000 Euro legte der Lions-Club Concordia dafür auf den Tisch des Hauses.

Die Zukunft im Visier

Nur ein Jahr später gab es noch einmal 20.000 Euro für zwei weitere Container. „Immer, wenn unsere Mittel zur Neige gingen und es richtig eng wurde, sprangen die Lions ein“, erinnert sich Susanne Reitemeier-Lohaus, die für ihr persönliches Engagement im Stadtteil vor einigen Jahren von der KG Blau-Weiß Neumühl „Die Pils-Sucher“ zur Neumühler Bürgerin des Jahres ernannt wurde. Mittlerweile erhält die OfJu für das Einstein jährlich 10.000 Euro von den Lions, die zum Wohl der Neumühler Jugendlichen eingesetzt werden. Honorarkräfte werden davon bezahlt, Arbeitsmaterialien gekauft und Veranstaltungen durchgeführt.

Jetzt wurde das Zehnjährige gefeiert. Der frühere Concordia-Präsident, der sogenannte Pastpräsident, Werner Helmrich, der bei der Feier den amtierenden Präsidenten Giovanni Costa vertrat, blickte zurück und hatte dennoch die Zukunft im Visier: „Als wir uns kennenlernten, konnten wir nicht ahnen, welche Erfolgsgeschichte das Einstein werden würde. Wir sind sehr stolz, Euch unterstützen zu dürfen. Wir geben Euch ja nur die Unterstützung, aber ihr füllt das Ganze mit Herzblut und mit Leben.“

Er lobte auch, dass die Unterstützung zurückkommt, wenn die Jugendlichen beim jährlichen Weihnachtsbaumverkauf helfen oder jetzt sogar Einzelne bei der
Jugendorganisation des Lions-Clubs, den „Leos“ aktiv sind.

Großzügige Spenden

Außer der diesjährigen Spendensumme, wiederum 10.000 Euro, überbrachte Helmrich noch ein weiteres Geschenk. Sein Pastpräsident-Kollege Christian Wolfram erbat sich zu seinem 60. Geburtstag statt persönlicher Geschenke Spenden für das Einstein. Da kamen noch einmal 6.000 Euro zusammen.

Die OfJU-Vorsitzende Reitemeier-Lohaus und ihr Vorstandteam dankten den Lions, aber auch den vielen Unterstützern im Stadtteil. Sport- und Karnevalsvereine, die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute und viele Einzelspender stehen der OfJu als Trägerverein des Jugendzentrums Einstein mehr als wohlwollend zur Seite. Ein besonderes Dankeschön ging an Bernd Wallhorn, stellvertretender Vorsitzender der Neumühler Kaufleute, der mit seiner Wallhorn Haustechnik bei jeder geschriebenen Rechnung 1,50 Euro an das Einstein weiterleitet. Da kommen im Jahr schon gut 3.000 Euro zusammen. Diese Spenden werden genutzt, um die zahlreichen Jugendbildungsprojekte mitzufinanzieren.

Markus Corzillius, Inhaber von Rewe Corzillius, und wie Wallhorn Vize-Chef der Neumühler Kaufmannschaft, spendete, auch aufgrund eines Einbruchs, alle Getränke für die Feier und zusätzlich 95 Kilo Waffelteig, der beim Weltkindertag vom Ofju e.V. verkauft wurde, um eine neue Sicherheitstür finanzieren zu können, die erst sechs Tage vor dem Jubiläum bei einem Einbruch zerstört wurde.

Sehr persönliche Erzählungen

Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke überbrachte bei der Feier die Grußworte des Beigeordneten Thomas Krützberg. Auch hier wurde die Arbeit des Einsteins in den Bereichen Konfkiktmanagement, Erlebnispädagogik, Medienpädagogik, Umwelterziehung, Sozialkompetenztraining, Gedenkstättenarbeit und Demokratieförderung hoch gelobt.

Einrichtungsleiter Oguz-Han Uzun betonte die Wichtigkeit genau dieser Arbeit, besonders auch, nachdem im Stadtteil die AFD viele Wähler fand. Wörtlich meinte er: „Die jetzt Kinder sind, werden einst die Geschäfte unserer Welt übernehmen, sofern dann noch etwas übrig ist. Sie sind es, die über Krieg oder Frieden bestimmen werden und darüber, in was für einer Welt sie leben wollen.“

Bezirksbürgermeister Uwe Heider lobte auch die Zusammenarbeit im Stadtteilleben. Die Bezirksvertretung Hamborn hat der OfJu dafür im Jahre 2012 die Hamborner Ehrennadel verliehen. Nach den vielen Reden und Grußworten gab es eine fröhliche Jubiläumsfeier mit einigen sehr persönlichen Berichten und Erzählungen der Einstein-Jugendlichen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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