Kirchen in Emmerich
Dornicker Kirchenfenster gesegnet

Das erste von vier Fenstern hat seine neue Bestimmung in der Dornicker Kirche erhalten. | Foto: Dirk Kleinwegen
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Fenster stellt den Erzengel Michael dar


Im Rahmen eines Gottesdienstes, mit anschließendem Empfang, wurde das neue Kirchenfenster in der Dornicker Kirche St. Johannes der Täufer eingeweiht. Die Gemeinde hat 8.000 Euro Spenden für den Einbau und die Anpassung gesammelt.

Die vier einfach verglasten Fenster im Hauptschiff der Kirche mussten 2019 im Zuge von Sanierungsarbeiten ausgebaut werden, da sie durch die defekten Bleiverglasungen undicht geworden waren. Zum Schutz wurde provisorisch eine moderne klare Verglasung nach außen angebracht. Auf der Suche nach den passenden endgültigen Fenstern wurde der Kontakt zur „Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts“ in Mönchengladbach aufgenommen. Dort werden alte Kirchenfenster aus aufgegebenen Kirchen gelagert. Hier stieß man auf vier Kirchenfenster des Künstlers Paul Weigmann, die aus dem ehemaligen St. Raphael-Kloster in Aachen-Soers stammen. Diese bilden eine passende Ergänzung zu den bereits vorhandenen fünf Buntglasfenster im Chorraum, die ebenfalls von dem Künstler stammen und im Jahre 1988 von der Firma Derix aus Kevelaer eingebaut wurden und die Schöpfung aus dem Buch Genesis darstellen.
       Die neuen „alten“ Fenster sollen nun nach und nach in der Dornicker Kirche eingebaut werden. Das erste auf der Südseite wurde am Sonntag von Pfarrer Bernd de Baey gesegnet. Die wunderschöne kleine Kirche im Emmericher Stadtteil Dornick kommt im Kern aus dem 15. Jahrhundert. Das Querhaus wurde rund hundert Jahre später angebaut.
       „Das Kirchenfenster stellt den Erzengel Michael dar“, erläutert Pastoralreferent Matthias Lattek, alles andere ist sehr assoziativ, wie das bei moderner Kunst so ist. Ich glaube der Engel zeigt eine Segensgeste sowie eine einladende Geste.“ Die vier Fenster wurden 1968 in das Kloster St. Raphael in Aachen-Sooers eingebaut. 2007 wurde das Kloster geschlossen und die Kirche profaniert.
       Die Fenster wurden von der Forschungsstelle „Glasmalerei des 20. Jahrhunderts“ kostenlos überlassen. Die Kirchengemeinde musste nur die Kosten für den Einbau und die Anpassung des Fensters durch die Firma Derix aus Kevelaer übernehmen. „Da ist nochmal ein künstlerisches Arbeiten erforderlich, da Kirchenfenster nicht normiert sind“, erklärte Lattek.
       „Man kann erkennen, dass die vorhandenen Fenster in einer anderen Schaffensperiode des Künstlers entstanden sind. Wenn auch die neuen Fenster eingebaut sind, wird der Gegensatz für eine gewisse lebendige Spannung sorgen“, so Lattek.
       Für das Fenster wurde ein halbes Jahr gesammelt. 5.000 Euro hat die Rudolf W. Stahr Sozial- und Kulturstiftung aus Emmerich übernommen. Die restlichen 3.000 Euro kamen über Spenden von Privatleuten und Unternehmen zusammen.
       „Was ich auch sehr schön finde, ist die Verbindung zu den „Töchtern vom Heiligen Kreuz“ aus Aspel. Die Schwestern hatten früher viele Niederlassungen im Rheinland, die sie, bis auf Haus Aspel selbst, altersbedingt aufgeben mussten“, berichtete Pfarrer Bernd de Baey. Auch das St. Raphael-Kloster war Bestandteil des Ordens.
       „Sobald sich ein Betrag von 8.000 Euro angesammelt hat, wird das nächste Fenster bestellt“, verspricht der Pfarrer. Wer die Anschaffung unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto der Kirchengemeinde St. Johannes überweisen (Volksbank Emmerich-Rees eG, IBAN: DE30 3586 0245 4000 3540 10, Stichwort: Kirchenfenster Dornick).

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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