Kulinarische Reise und Bau von Mittwinterhörnern

Diese Männer aus den Niederlande zeigten eindrucksvoll, wie man ein so genanntes Mittwinterhorn herstellt. Fotos: Ralf Beyer
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Die Reibekuchen der Emmericher Stadtstreicher mundeten den Damen vorzüglich. „Sehr lecker“, strahlten sie. Doch auch die übrigen Spezialitäten auf dem Fest der Kulturen am Alter Markt schmeckten vorzüglich. Da sollten Sie heute unbedingt vorbeischauen.

Wenn man von der Steinstraße auf den Alter Markt einbiegt, steigt einem schnell der Geruch von frischen Reibekuchen in die Nase. Der Stand der Emmericher Stadtstreicher war auch gut umringt, man kam gar nicht so schnell mit den Bestellungen nach, wie diese eingingen. Dazu eine Portion Apfelmuss: das schmeckt.
Gleich nebenan sind niederländische Gäste aus Netterden an einem Stand vertreten. Im April hatte es im Nachbarort eine Zusammenkunft mit zahlreichen deutschen und niederländischen Vereinen und Institutionen gegeben. Der gegenseitige Austausch hat schon erste Früchte getragen. Denn es haben schon zahlreiche Besuche stattgefunden. Nun ist man auf Einladung von Kulturleiter Michael Rozendaal beim Fest der Kulturen dabei.
Neben zahlreichen Informationsbroschüren kann der Besucher bei der „Verenigung Leefbaarheid Netterden“ einiges am Stand bewundern. So zeigen zum Beispiel zwei ironisch gemeinte Plakate, wie Netterden von allen Seiten mit Windrädern eingekesselt wird und auf dem anderen wird die Problematik mit den Ambulanzen dokumentiert. Der Verletzte muss liegen bleiben, weil die Ambulanz nicht über die Grenze darf. Der archäologische Verein hat ein paar alte Sachen mitgebracht, aber viel interessanter ist die Herstellung eines Mittwinterhorns.

Früher diente es als Telefon

Das darf vom 1. Advent bis Dreikönige geblasen werden. Früher diente es quasi als Telefon. Es wird handgeschnitzt aus einem Stück Holz. 50 bis 60 Stunden benötigt man, bis das Horn in seiner ganzen Pracht fertiggestellt ist. Erst wird das komplette Außenstück bearbeitet. Dann wird in der Mitte eine Leine gezogen und das Stück in zwei Hälften getrennt. Nun wird rechts und links ein zehn Millimeter breiter Rand gelassen und der Rest ausgehobelt. Das Mundstück zum Spielen wird aus einem Holunderstück gefertigt. Sieht interessant aus.
An den übrigen Ständen haben sich das Jugendcafé am Brink und daneben die Aleviten niedergelassen. Neben Kaffee und Tee gibt es hier herzhaften Döner und Lahmacun. Eine Art Pizza mit Hackfleisch und Gemüse gefüllt. Die kulinarische Reise ging aber noch weiter. Denn es gibt hier auch Weinblätter, Süßgebäck, Kuchen und einen Teig gefüllt mit Käse, Kartoffeln und Hackfleisch. Nicht zu verachten: Gözleme, ein Teig mit Käse und Spinat. Wer also am heutigen Sonntag Hunger verspürt, der sollte die heimische Küche kalt lassen.
Hier gibt es genug. Wie zum Beispiel auch Krakauer Würstchen. Auf der Stadtplatte hatte ein Karussell mit Baby Cars vor allem auf die jüngeren Besucher eine magische Anziehungskraft. In den aufgestellten Pagodenzelten hielten die Hansestädte Neuss, Wesel, Emmerich und Kalkar einiges an Informationen bereit. Das Huis Bergh komplettierte die Stände mit einer kleinen Auswahl an ritterlichen Dingen.

Programm am Sonntag

Heute wird das Fest der Kulturen dann offiziell um 11 Uhr von Bürgermeister Johannes Diks und Sultan Seyrek eröffnet. Danach spielt die Abi-Band 2013 G9 mit Marie Singendonk, Philipp Thüß, Nils Gregorius und Marcel Janßen. Gegen 12 Uhr erklingen die afrikanischen Trommeln von Karl Reintjes, Rainer Heuser und anderen. Gegen 14 Uhr ist der Auftritt von SAZ, Musik mit Langhalslauten. Rita Rakob präsentiert dann gegen 15 Uhr Bauchtänze, ehe gegen 16 und 17 Uhr Nagendra Donthi Modern Oriental Dance performance zeigt. Abgerundet wird das Programm mit Holger Tauber und Band mit Cross-Over-Drums.
Natürlich lohnt sich auch ein Besuch des Hansefestes auf der Promenade. Um 13.30 Uhr lädt die Young People Big Band zu einem Streifzug aus Swing und Jazzmusik der 20er und 30er Jahre von Benni Goodman, Glenn Miller und Duke Ellington ein. „The Queen Kings“ treten dann um 17 Uhr als Top Act im Rheinpark auf. Sie hatten bereits vor zehn Jahren ihren ersten Auftritt in Emmerich.
Verpassen sollte man nicht um 16 Uhr den historischen Umzug auf der Rheinpromenade.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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