„In acht Wochen sind wir komplett durch“

Nach und nach wird das alte REWE-Center abgerissen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Mühsam fuhr der schwere Bagger mit seinen Ketten vom Transporter herunter, bewegte sich Meter um Meter vorwärts. Als dann kurze Zeit später der Auflieger das erste Mal in die Höhe ging und im ehemaligen Anlieferungsbereich des REWE-Centers am Neumarkt zuschlug, war eines klar: hier steht bald nichts mehr.

In den letzten Wochen schon herrschte reges Treiben um und im alten REWE-Center am Neumarkt. Am Dienstagmorgen warfen wir noch einmal einen letzten Blick in das im September 1977 eröffnete Kaufcenter. Dort wo einst die Kunden eintraten, erinnern nur noch die Türen an das Einkaufsparadies. Ansonsten kommt man sich vor wie in einer großen Tiefgarage. Längst ist alles ausgeräumt, nur eine Treppe und zwei Rolltreppen (übrigens die einzigen, die es je in Emmerich gegeben hat) lassen erahnen, dass hier unten keine Autos geparkt hatten.
An den Decken hängen nur noch die Lüftungsschächte, die Heizungen liegen draußen auf einem Haufen oder sind schon abtransportiert worden. Das Dach des Kaufcenters ist bereits entfernt. Der Blick geht in den etwas Wolken verhangenen Himmel. Hier gab es einmal alles, was die Emmericher zum Leben brauchten. Selbst ein Frisör hatte sich im Obergeschoss angesiedelt. Doch nachdem REWE 1999 ins neue RheinCenter umzug, blieb der ehemalige Magnet leer. Nur einige Praxen und ein Fitness-Studio hielten noch einige Zeit durch.
Im Jahre 2005 kaufte die Stadtsparkasse Emmerich-Rees das Grundstück dem Kölner Eigentümer May ab. Letzte Versuche, das Center neu aufzustellen, waren da schon gescheitert. Und dann begann die Zeit des Leerstandes, sehr zum Leidwesen vieler Politiker und vor allem vieler Bürger.

Hochbau in vier Wochen weg

Jetzt hat die niederländische Abrissfirma Laarakkers das Zepter übernommen. Bauleiter Paul Botden erklärte am Dienstag, dass alle Schadstoffe in den letzten Wochen demontiert und entsorgt wurden. „Wir beginnen jetzt mit dem Lagerbau und gehen bis zum Hauptgebäude vor. In einer Woche kommt dann ein weiterer Bagger, der die ganzen Großteile zerkleinert.“ Dann kommt eine Telekran, der die Wände mit einer Matte stabilisiert, während der Bagger mit einem Ausleger von 22 Metern dem Hauptgebäude zu Leibe rückt. Dazu wird auch der Neue Steinweg halbseitig gesperrt.
„In drei bis vier Wochen ist der Hochbau weg und alles liegt am Boden. In acht Wochen sind wir komplett durch.“ Etwa 15.000 Tonnen Bauschutt und circa 1.000 Tonnen Holz sind dann entsorgt. „Wir werden so wenig wie möglich Lärm und Staub verursachen“, versprach Paul Botden.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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