Ketteler-Siedlung wird 50 Jahre alt

Am kommenden Samstag feiert die Ketteler-Siedlung in Elten ihr 50-jähriges Bestehen. Foto: Ralf Beyer
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Am 25. Mai feiert die Ketteler-Siedlung in Elten (diese umfasst Emanuel-von-Ketteler-Straße, In der Lookert und Kardinal-von-Galen-Straße) ihr großes 50-jähriges Jubiläum. Gefeiert wird mit allen aktuellen und ehemaligen Siedlern und deren Kindern. Begonnen wird dieses Fest um 15.30 Uhr mit einem Wortgottesdienst im Kolpinghaus Elten. Danach eröffnet der noch amtierende Vorsitzende Manfred Kock mit einer Chronik (verfasst von Gerhard Verheyen) in Form eines Dia-Vortrags über die Entstehung der Siedlung das Fest.

Beim Neujahrsempfang 1958 beim damaligen Pfarrer Jansen entstand durch ein Gesprach zwischen Kurt van den Boom, Waiter Rohloff und Pfarrer Jansen die Idee, nach der Kolping und Martinus-Siedlung eine dritte, die Ketteler-Siedlung, in Elten zu bauen. Pfarrer Jansen setzte sich mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft in Verbindung, um festzustellen, ob die Bundesregierung für eine solche Maßnahme Landesmittel zur Verfügung stellen würde, weil Elten zu der Zeit noch unter holländischer Verwaltung war. Nach kurzer Zeit wurden aus dem Grenzlandfonds circa eineinhalb Millionen DM zur Verfügung gestellt. Nun ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurde ein passendes Grundstuck gesucht. Vom Eltener Kirchenvorstand wurde das Ackerland .Lookert“ zwischen Kolpingsiedlung und dem damaligen Grüner Weg von der Kirchengemeinde St. Martinus zur Verfügung gestellt. 31 Parzellen ergab die Aufteilung. Die 31 bauwilligen Siedler waren schnell gefunden. Drei Straßen sollten entstehen: die Kettelerstraße, Graf-von-Galen-Straße und die Straße In de Lookert. Und so konnte das Werk beginnen.

Grundsteine wurden gesetzt

Auf der ersten Versammlung der Siedler wurde ein Vorstand gewählt, der mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft die weiteren Verhandlungen führte. Am 6. Dezember 1958 wurden die Grundsteine für die einzelnen Grundstücke gesetzt. Der Grüne Weg als Zubringer musste als Straße ausgebaut werden, dafür übernahm das damalige Restamt Elten in Hüthum eine Bürgschaft von 800.000 DM. Am 22. Februar 1959 war die erste Versammlung mit den Vertretern der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft, wobei die Finanzierungspläne besprochen wurden. Der Auftrag für die Bauarbeiten wurde am 16. September 1961 an die holländische Firma Visser aus Zevenaar vergeben.

Eigenleistung der Siedler

Folgende Eigenleistungen mussten durch die Siedler erbracht werden: särntliche Erdarbeiten, komplette Herstellung der Scheunen, Holzfußboden verlegen, Dachstühle verzimmern, aufstellen und zudecken, särntliche Anstreicherarbeiten sowie 1.831 Stunden mussten bei der Firma Visser geleistet werden. Am 29. September 1961 wurde durch die Firma Visser die erste Baubude (Ecke Grüner Weg - Matthias Jansen) aufgestellt, während die holländische Firma Weezendonk aus Pannerden mit der Verlegung des Kanals begonnen hatte. Die ersten Häuser wurden am 4., 5. und 6. Oktober 1961 ausgeschlagen. Gleichzeitig wurde mit dem Straßenbau begonnen. Am 14. und 16. Oktober 1961 wurden die ersten Häuser ausgebaggert (die Reihe Matthias Jansen bis Hein Gödden). Mit der Eigenleistung begannen die Siedler offiziel am 4. November 1961. Es wurden auf dem Gelände verteilt Lampen aufgestellt. Die ersten Fundamentplatten wurden am 10. November 1961 gegossen. Am 18. Dezember 1961 waren 18 Keller bis zum Erdreich betoniert.
In der Zeit vom 8. bis zum 22. Januar 1962 wurden für neun Häuser die Keller und Fundamente fertiggestellt. Alle Siedler trafen sich am 20. Januar 1962 im Kolpinghaus zu einer Versammlung, in der ein jeder seine Zeichnung bekam.

Erste Kellerwände gemauert

In den Kellern der Häuser Theo Jansen und Christian Willemsen wurden am 8. Februar 1962 die ersten Kellerwände gemauert und am 20. Februar die ersten Kellerdecken betoniert. Als am 2. März die ersten Dachstühle fur die Scheunen von Theo Jansen und Christian Willemsen aufgestellt wurden, gab es schon ein kleines Richtfest. So wurden die Scheunen aller Häuser im sogenannten Innenfeld vorgezogen, um Materialien unterzubringen. Am Palmsonntag, dem 15. April, wurde der Grundstein durch Pfarrer Bernhard Woltering am Hause Peter Wittenhorst gelegt. Dann wurden am Freitag, dem 27. April, bei Theo Jansen und Christian Willemsen die oberen Decken betoniert, so dass am Montag, dem 30. April, die ersten Dachstühle der Wohnhäuser gerichtet werden konnten. Am Donnerstag, dem 14. Juni, stand der 12. Dachstuhl, am 14. Juli wurde der 24.Dachstuhl gerichtet. Am 15. September wurden die letzten Dachstühle gerichtet. Mit den Anstreicherarbeiten wurde am 10. Dezember 1962 begonnen, derweil in der Zeit vom 26. November bis zum 2. Dezember alle Häuser mit Strom versorgt wurden.

Einsegnung und Eheschließung

Am Palmsonntag 1963 wurden die Hauser von Pfarrer Woltering eingesegnet. Nach kurzer Zeit zogen die ersten Siedler in ihr Heim. Fünf Paare, die zu dieser Zeit noch nicht verheiratet waren, schlossen sich zusammen und gaben sich am Donnerstag, den 16. Mai1963 in einer Gemeinschaftsmesse vor ihren Pfarrern das Ja-Wort. Es war fur alle Siedler und die Gemeinde Elten ein unvergessener Tag, der durch Funk und Fernsehen sowie durch die Presse in Holland und Deutschland verbreitet wurde.
Nun, nach 50 Jahren, sind einige Siedler leider schon verstorben, andere krank oder schon sehr gealtert. Einige Häuser haben den Besitzer gewechselt. In verschiedenen Häusern zogen die Kinder ein oder errichteten neue Hauser in den Gärten der Siedler. Fast alle neu Zugezogenen schlossen sich der Gemeinschaft an, so dass die Gemeinschaft Ketteler-Siedlung bis heute erhalten blieb.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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