Was war das für ein Desaster

So sah es Mittwoch und Donnerstag in Elten aus. Ein Lastwagen nach dem anderen versuchte so gut wie möglich durch den Ort zu kommen. Foto: Jörg Terbrüggen
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Das Gute vorne weg: Niemand ist zu Schaden gekommen. Nur ein Findling wurde "verletzt" und später abtransportiert. Doch es hätte durchaus Schlimmeres passieren können, als sich Mittwoch und Donnerstag ein Laster nach dem anderen durch die schmalen Straßen Eltens versuchte hindurch zu schlängeln. "Das hätte nicht sein müssen", meinte nicht nur Ortsvorsteher Albert Jansen.

Das Chaos war eigentlich vorprogrammiert, da hier offensichtlich viele Stellen schlicht weg gepennt haben. Denn hätte man sich vorher im Ort die Situation genauer angeschaut, so hätte man sicherlich zahlreiche "Engpässe" erkannt. So fragten sich viele Einwohner des Ortes, warum man die Autobahn ausgerechnet mitten in der Woche für zwei Tage sperrt und nicht am Wochenende. "Das wäre entspannter gewesen, da wir sicherlich nur 20 Prozent an Lastwagen auf der Straße gehabt hätten", so Ortsvorsteher Albert Jansen. Da fragt man sich natürlich: Erfolgte hier keine Abstimmung mit dem zuständigen Fachbereich und der Polizei?
Doch das war noch längst nicht alles in Sachen Fehlplanung. Zwischen dem Hotel Wanders und Het Oude Posthuis befindet sich eine Querungshilfe, davor lag ein Findling, der in den Boden eingelassen war. Ein Polizeibeamter hatte sogar noch am Dienstag Abend nach 22 Uhr die Leitstelle auf diesen Gefahrenpunkt aufmerksam gemacht und mitgeteilt, der Findling müsse entfernt werden. Passiert ist nichts. Albert Jansen teilte dem Fachbereich 6 diesen Umstand Mittwoch Morgen telefonisch mit. Die Antwort: "Der Findling liegt in Beton und man würde Straßen NRW benachrichtigen." Wieder passierte rein gar nichts.
Wobei das so nicht stimmt. Denn schon am Morgen beschädigten sich zwei LKW's genau an diesem Findling ihre Reifen. Am Abend drohte ein Lastwagen sogar umzukippen, nachdem er über den Findling gefahren war und diesen mitgeschleift hatte. Durch den Einsatz mehrerer Bürger und eines Radladers wurde der Findling schließlich unter dem LKW heraus gezogen und die Verkehrsinsel, dort wo das Loch war, mit Schutt und Sand wieder hergerichtet. "Da kann man wirklich nur stolz sein, dass hier alle sofort mitgeholfen haben", meinte Theo Wanders. Auch er war indirekt von dem Chaos betroffen. "Wir hatten Mittwoch für 13 Uhr eine Versammlung, doch die Teilnehmer kamen erst um 15 Uhr. Sie hatten drei Stunden im Stau gestanden."
Dank der ortskundigen Hilfe kam ein LKW-Fahrer überhaupt durch die Kurven. "Er war zu uns gekommen und hat uns gebeten, den Verkehr zu regeln, da er das sonst mit seinem 24 Meter langen Gespann nicht schaffen würde." Daher auch die Frage: "Warum ist das Schild und der Findling auf der Insel vor Wanders nicht vorher entfernt worden?" Und als wäre das alles noch nicht genug, führte ein Fremdunternehmen am Mittwoch im Auftrag der Kommunalbetriebe/Technische Werke Emmerich eine Reparatur an einem Straßendeckel durch. Kommentar von Albert Jansen zu dem Mitarbeiter: "Aber doch bitte nicht heute." Nun steht im November eine weitere Sperrung der Autobahn an. Der Ortsvorsteher fordert für die Bürgerschaft die Sperrung der A3 an einem Wochenende. Außerdem müsse die Maßnahme bei Wanders umgesetzt werden. Ebenfalls will Jansen wissen, ob mit den niederländischen Behörden eine Möglichkeit gesucht worden ist, eventuell ein Teil des Verkehrs auf niederländischer Seite umzuleiten. Man kann nur hoffen, dass alle Beteiligten aus diesem Desaster gelernt haben. Die Eltener packten schließlich selbst an und beseitigten den Knackpunkt. Foto: Albert Jansen Da war es passiert. Ein Lastwagen war über den Findling gefahren und hatte diesen mitgeschleift. Er drohte umzukippen. Foto: Wanders

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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